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0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

Titel: 0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Sanfte« kennt jeden Trick
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hatte, nachdem ich den Hafen-Boss hinausgeschickt hatte, Woods Gang als die wirkliche Organisation des Sanften bezeichnet. Aber Cyle war viel gerissener als sein Gegenspieler. Ihm war zuzutrauen, dass er uns eine Theaterszene vorgespielt hatte.
    Schön, aber das erklärte immer noch nicht, auf welche Weise ich ihm eine Idee geliefert haben sollte. Wenn Cyle ohnedies seine Leute losschickte, um Raubüberfälle so zu inszenieren, dass sie wie eine Soft-Arbeit aussahen, dann…
    Der Lautsprecher des Funksprechgerätes unterbrach meine Gedanken. Der Apparat war auf die spezielle Welle des FBI eingestellt - eine Welle, die selten und nur in besonders dringenden Fällen benutzt wurde.
    »Achtung! Wagen 35! Achtung! Jerry Cotton! Sofort melden!«
    Ich drückte die Ruftaste und nahm das Mikrofon.
    »Hallo! Cotton hier!«
    »City Police meldet Überfall auf Coverman-Bank 19. Straße 413. Gangster benutzten Maschinenpistolen und Handgranaten. Tote! Verletzte! Gehen Sie auf City-Police-Welle!«
    »Verstanden.«
    Ich schaltete auf die Welle des allgemeinen Funkstreifendienstes üm. Die Anforderungen von Sanitäts- und Unfallwagen, die Nachrichten über die Streifenfahrzeuge prasselten in ununterbrochener Folge.
    Ich verzichtete auf Rückfragen, trat aufs Gaspedal und zischte ab in Richtung der 19. Straße. Als ich von der 7. Avenue abbog, blieb ich zwei Straßenecken weiter in einem fürchterlichen Verkehrswirrwarr stecken.
    Ich sprang aus dem Wagen und zwängte mich zu Fuß zwischen den Wagen weiter. Überall standen Leute herum, redeten erregt aufeinander ein. Polizisten bemühten sich, das Knäuel der Autos zu entwirren und die Wagen rückwärts aus der 19. herauszudirigieren.
    Ich erreichte die Zone, die von einer Polizisten-Kette abgesperrt war. Auch hier blockierten Autos die gesamte Breite der Straße. Fahrzeuge der Polizei hatten sich über die Bürgersteige bis zum Tatort vorgeschoben. Pressefotografen versuchten die Sperre zu durchbrechen. Überall zuckten die Blitzlichter.
    Die vorderste Reihe der Privatwagen war gegeneinandergeschoben, als hätte eine Riesenfaust mit ihnen gespielt. Ich sah verbeulte Kotflügel, zersplitterte Scheinwerfer, offen stehende Türen, zerplatzte Reifen. Einem Mercury war besonders übel mitgespielt worden. Der Wagen besaß keine Scheibe mehr. Er hatte 34 ein Rad verloren, und seine Motorhaube stand, verdreht und verbeult, offen.
    Über einem einfachen Eingang sah ich ein Firmenschild: Coverman & Sohn. Gegründet 1894.
    Bevor ich den Eingang erreichte, tauchte aus einer Gruppe von Polizisten Phil auf und rief mich an.
    Soft-Arbeit, sagte er grimmig und umfasste mit einer Geste das Chaos.
    »Schon klar, wie es passierte?«
    »Noch nicht genau. So viel bekannt ist, tauchten zwei maskierte Männer mit Maschinenpistolen auf. Sie machten sofort Ernst. Die MP husteten eine Serie heraus. Ein Mann wurde getötet, zwei andere und ein Girl verletzt.«
    Phil schob seinen Hut in den Nacken.
    »Niemand leistete ihnen Widerstand, aber sie feuerten trotzdem. Natürlich brach eine Panik aus. Einer der Gangster sprang über den Kassentisch, stopfte Dollarscheine in einen Leinensack und jagte zum Ausgang zurück. Sie brauchten drei oder vier Minuten für den Überfall, und während der ganzen Zeit schrillten die Alarmglocken. Die Coverman-Bank ist eine kleine Privatbank. Sie unterhalten keine Wächter. Niemand hinderte die Gangster am Rückzug.«
    »Aber die Alarmglocken müssen doch die Passanten alarmiert haben.«
    »Natürlich liefen die Leute zusammen, aber sie spritzten auseinander, als die Gangster aus der Bank stürmten. Wenn die Zeugenaussagen stimmen, dann feuerten sie auf die Passanten, allerdings ohne jemanden zu treffen. Sie sprangen in einen Wagen, der unmittelbar vor der Bank wartete, und sicherten sich den Fluchtweg auf echte Soft-Weise. Sie warfen eine Handgranate. Das Ding scheint unter den Mercury gerollt und hochgegangen zu sein. Die Fahrbahn wurde blockiert. Kein Wagen konnte dem Gangster-Schlitten folgen. Sie entkamen unausgefochten bis zur 9. Avenue. Dort haben sie den Wagen gewechselt, denn die Cops haben bereits das Fahrzeug gefunden, das sie benutzten - ein gestohlener Schlitten natürlich.«
    Phil hielt mir das Zigarettenpäckchen hin.
    »Auf der Straße wurde fast ein Dutzend Menschen durch Splitter der Handgranate und bei dem Massenzusammenstoß der Autos verletzt«, sagte er ernst. »Es ist ein Wunder, dass es nicht mehr Tote gab.«
    Ich rauchte schweigend. Die hemmungslose

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