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0337 - Satans tödliche Brut

0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schlagabtäusche war Wang in der Defensive. Er ließ sich zurückdrängen. Leonardo erkannte, daß das nur gespielt war. Wang versuchte zu erkennen, wie Leonardo kämpfte, seine Stärke einzuschätzen. Dann schlug er zurück. Mit einem Wirbel rasend schneller, kaum sichtbarer Schläge wob er ein tödliches Netz um sich und trieb nun seinerseits den Fürsten der Finsternis zurück. Erstaunt registrierte Leonardo, daß er trotz mit Magie gesteigerter Kraft und Reaktionsschnelligkeit einige Mühe hatte, Wangs rasend vorgetragenen Angriff abzuwehren und zu stoppen. Mehrmals flog die gegnerische Klinge nur haarscharf an Leonardos Kopf oder seinen Armen vorbei.
    Wang Lee zielte nur auf den Oberkörper. Schläge nach den Beinen unterließ er. Vielleicht gehörte es zu seinem Ehrenkodex, den dieser Narr einfach nicht ablegen wollte, vielleicht war es aber nur ein Täuschungsmanöver, das Leonardo dazu bringen sollte, seine Deckung dort zu vernachlässigen. Aber Leonardo fiel nicht darauf herein. Er blieb wachsam, parierte die Schläge und brachte jetzt seinerseits Wang in arge Verlegenheit.
    Es ging hin und her. Die Schwerter schmetterten gegeneinander. Funken sprühten. Ringsum standen Skelett-Krieger, die ansonsten Wang Lees Trainingspartner waren, und verfolgten den Kampf in stoischer Ruhe. Leonardo verstärkte seine Kraft noch weiter. Er wunderte sich, daß es ihm Wang so schwer machte, ihn zu besiegen.
    Wang war schon viel stärker, als Leonardo angenommen hatte…
    Du wirst mir zu gefährlich, Freundchen. Ich werde deine Trainingsstunden kürzen müssen, dachte der Fürst der Finsternis grimmig und drang noch wilder auf seinen Leibwächter ein.
    Da durchbrach dessen Schwert Leonardos Deckung. Der Fürst spürte einen rasenden Schmerz an der Wange. Schwarzes Dämonenblut schoß hervor.
    Sofort sprang Wang Lee zurück. Er stand jetzt starr da und sah seinen Herrn an.
    Der atmete tief durch. Das Schwert entfiel seiner Hand. Er faßte sich an die Wunde und wußte sofort, daß eine Narbe Zurückbleiben würde. Die höllischen Klingen, im Drachenfeuer gestählt, schlugen Wunden, die nie ganz verschwanden. Der Fürst der Finsternis würde sie rasch schließen können, aber es blieb eine Spur zurück.
    Die Spur einer Niederlage…
    Zorn flammte in ihm auf. Dieser Narr hatte es gewagt, seinen Herrn im Trainingskampf zu verletzen? Und er fiel jetzt nicht einmal in den Staub, sondern schien gar ein Lob für seine Geschicklichkeit und Schnelligkeit zu erwarten?
    Leonardo hob beide Hände. Zwischen ihnen entstand ein rasender Feuerball, geschürt durch den Zorn des Höllenfürsten, und mit Wucht schleuderte er die Flammenwolke gegen Wang Lee, der entsetzt aufschrie und auszuweichen versuchte.
    Er schaffte es nicht ganz.
    Die Flammen jagten auf ihn zu, hüllten ihn ein und schleuderten ihn weit durch die Felsenhalle, deren Wände rötlich glühten. Wang Lee wurde mehrmals hin und her geworfen, schlitterte über unebenen Boden mit Steinzacken und landete schließlich vor der glühenden Rückwand. Das Feuer dehnte sich explosionsartig aus und setzte auch einige der Skelett-Krieger in Brand. Sie zerpulverten zu Asche.
    Leonardo starrte Wang Lee finster an, als der Mongole sich wieder erhob. Seine Konzentration, seine ungeheure Willensanstrengung in diesen Momenten, hatte ihn unverletzt bleiben lassen, aber was er am Leib trug, fiel zu Asche verbrannt zu Boden.
    Leonardo spürte immer noch beißenden Zorn.
    »Hund!« brüllte er. »Du hast es gewagt, mich zu verletzen! Fühlst du dich etwa mir überlegen? Bedenke stets, daß ich dir trotzdem in allem überlegen bin!«
    Wangs Asiatenlächeln war verloschen. Er neigte den Kopf.
    »Verzeiht, Herr«, bat er unterwürfig. »Ich war unaufmerksam. Ich hätte meine Kraft besser kontrollieren müssen. Ich hätte Sorge tragen müssen, Euch nicht zu verletzen…«
    Leonardo glaubte ihm nicht. Er meinte im Moment der Verletzung ein triumphierendes Aufblitzen in Wangs Augen gesehen zu haben.
    »In den Staub mit dir«, donnerte er. »Du wirst zu mir kriechen und mir die Füße küssen, du Wurm! Damit du stets weißt, wer der Herr ist!«
    Wang wurde fahl. »Herr… Ihr seht es falsch. Ich bin…«
    Leonardo schleuderte eine neue Feuerkugel, die Wang abermals gegen den Felsen schmetterte und in Flammenzungen badete.
    »In den Staub! Ich verlange es kein drittes Mal! Ich habe die Macht, auch dich wieder verwundbar zu machen, vergiß das nie! Was du bist, bist du nur durch mich!«
    Bleich sank Wang auf

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