0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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fest und würde nicht einmal von einem Orkan losgerissen werden können.
    Im Haus fanden sie April Hedgeson neben dem toten Bjern Grym. Sie war völlig entnervt und brauchte drei Anläufe, um zu erzählen, was geschehen war. Zamorra und seine Begleiterinnen hörten betroffen zu.
    »Die unsichtbare Stimme, das muß Eysenbeiß gewesen sein«, sagte Nicole. »Schade, daß er fort ist. Vielleicht werden wir ihn schon nicht mehr finden.« Fragend sah sie die Zwillinge an.
    »Nichts festzustellen. Eysenbeiß denkt nicht mehr in unserer Welt. Er muß in die Hölle zurückgekehrt sein.«
    Dorthin zurückgekehrt war auch Wang Lee. Als sie ihn vermißten, war er längst fort.
    ***
    »Es ist nicht so, daß es mir gefiele«, sagte Leonardo deMontagne grollend. Eingehend betrachtete er seinen Leibwächter Wang Lee Chan. »Du läßt nach, Chan. Immerhin hast du noch daran gedacht, das schwarze Schwert zu retten.«
    »Weil ich ihn daran erinnerte«, behauptete Eysenbeiß, der wieder Kapuzenkutte und silberne Gesichtsmaske trug. Wang drehte sich um und fixierte ihn drohend.
    »… wo er es am ehesten finden könnte«, ergänzte Eysenbeiß hastig. »In den Überresten des zerstörten Cadillacs. Und dort fand er es auch.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, daß du danach gefragt worden bist«, knurrte Wang. »Wenn du Narr nicht alles so gründlich verpatzt hättest, hätten wir in Grym einen Mitstreiter mehr.«
    »Grym wurde wahnsinnig. So hätte er uns auf keinen Fall etwas genützt.«
    »Und Zamorra lebt immer noch«, stellte der Fürst der Finsternis fest. »Ihr habt ihm nicht schaden können.«
    »Unser Auftrag ist erfüllt«, sagte Wang. »Ihr sagtet, Herr, daß es schon ein Sieg sei, wenn Grym nicht von Zamorra zum Guten zurückbbekehrt werden könne, so oder so.«
    »Das ist richtig«, erwiderte Leonardo deMontagne. »Aber - ein verlorener Kämpfer ist kein Sieg. Erst ich werde jetzt diese Aktion zu einem Sieg für die Hölle machen.«
    Er erhob sich und deutete zur gegenüberliegenden Wand. Die war rotglühend, verfärbte sich aber plötzlich und begann Bilder zu zeigen.
    Der Fürst der Finsternis begann Zauberworte zu raunen. Eine machtvolle Magie wand sich, ballte sich zusammen und glitt in das Wand-Bild hinein. Und wie durch ein Weltentor wurde sie dorthin gesandt, wo sie gebraucht wurde, wo sie aktiv werden sollte.
    Aber wie seine beiden Ratgeber und Untergebenen wußte auch der Dämon, daß dieser Sieg kein wirklicher war, trotz allem nicht. Zamorra war zu stark. Es war an der Zeit, ihn endgültig zu vernichten. Leonardo plante längst alles für den großen Schlag.
    Eines nicht mehr allzufernen Tages würde er ihn führen.
    Jetzt aber mußte er sich mit dem zufriedengeben, was er besaß und lenken konnte.
    NACHSPIEL
    Der Leichnam Bjern Gryms war auf dem kleinen Friedhof von Sâlo beigesetzt worden. Es hatte mehr als zwei Wochen gewährt, bis endlich einigermaßen Ruhe eingekehrt war, bis die letzten Spuren des eigenartigen Geschehens getilgt waren. Und immer noch vermochte sich niemand zu erklären, wie zwei kollidierende Autos explodieren und ausbrennen konnten, wie ein Mann selbst den komplizierten medizinischen Meßinstrumenten erfolgreiche Bewußtlosigkeit Vorspielen konnte, oder wie derselbe Mann Schuß Verletzungen heil überstand.
    Das Wort »Magie« benutzte vorsichtshalber niemand.
    Nun lag Bjern Grym, dem seine eigenen magischen Kräfte zum Verhängnis geworden waren, in seinem Grab. Zamorra und die anderen waren wieder abgereist. Nur April Hedgeson mußte zurückbleiben - sie wohnte ja hier am Gardasee. Aber gefallen konnte es ihr hier plötzlich nicht mehr.
    Sie hatte Bjern nicht geliebt, aber sie waren untereinander gute Kameraden gewesen, und plötzlich war alles furchtbar leer. Bjern Gryms Anwesenheit fehlte. Allein fühlte April sich jetzt verlassen, einsam und unwohl.
    Jeden zweiten Tag stand sie an seinem Grab.
    Und dann geschah etwas Eigenartiges.
    Etwas zuckte aus dem Grab empor, etwas, das nur April sehen konnte und sonst niemand. Sie spürte, daß es etwas Unheimliches, Böses war, wollte noch ausweichen und konnte es nicht mehr.
    Das Unheimliche aus der Tiefe packte zu wie eine Raubtierpranke.
    April keuchte verzweifelt, wehrte sich gegen die furchtbare, böse Macht. Aber sie konnte es nicht. Was aus Bjerns Grab gekommen war, wohnte jetzt in ihr.
    Der Höllenfürst hatte die unglaubliche Fähigkeit, die Bjern Grym nie hatte akzeptieren wollen, jetzt an einen anderen Menschen verliehen. Ein neues