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0338 - Grauen in der Geisterstadt

0338 - Grauen in der Geisterstadt

Titel: 0338 - Grauen in der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu greifen. Wieder geschah etwas…
    Bill stöhnte auf.
    Wiederum war etwas nicht so verlaufen, wie er es gehofft hatte. Statt das Experiment von hier aus mit höherer magischer Energie rückgängig machen zu können - erweiterte er den Eingriff in die Zeit…
    Und brach blitzartig vor Erschöpfung bewußtlos im Zauberkreis zusammen.
    ***
    Zwischenzeitlich hatte Zamorra die Erfahrung machen müssen, daß zumindest die Behauptung, der Römer sei in Wangs Gewalt, stimmte. »Haudraufundschluß« war an einen der Stützpfeiler des Saloons gefesselt worden und konnte keinen Finger rühren. Zornig sah er zwischen Zamorra und Wang hin und her.
    Die Skelett-Krieger, die Wang bedingungslos gehorchten, hatten Tanista auf Wangs Zuruf hin nicht getötet, obgleich er sich gerade wieder zu bewegen begann. Aber jetzt verlangte Wang, daß Zamorra für ihn aktiv wurde.
    »Du wirst keine Tricks versuchen«, warnte Wang. »Denn deine Gefährtin oder der Römer werden es büßen. Ich werde im Falle des Falles auslosen, wer bestraft wird, mit Tod oder Verlust von Fingern, Ohren, Händen und so weiter. Und mit dem Skelett-Krieger, der deine Nicole bewacht, kann ich mich auch über die Entfernung verständigen.«
    »Ich glaube dir nicht«, sagte Zamorra. »Sie ist dir entwischt, und der Knochenmann sucht sie.«
    »Möchtest du es darauf ankommen lassen? Und selbst, wenn es so wäre -willst du, daß der Römer stirbt?«
    Zamorra schüttelte langsam den Kopf. Das Risiko war in der Tat zu groß. Er glaubte zwar inzwischen, Wang zu kennen, aber der Mongole war dennoch immer für eine Überraschung gut.
    »Was soll ich tun?«
    »Ich sagte es schon - das Zeitparadoxon rückgängig machen. Wahrscheinlich reicht es bereits, wenn du Churk findest und ihn tötest, egal in welcher instabilen Zeitepoche er sich jetzt aufhält. Du müßtest ihn finden können. Wenn ich die Qualitäten deines Amuletts auch nur halbwegs richtig einschätze, wird es sein Bewußtseinsmuster gespeichert haben. Versuche, Churk zu töten. Wenn er stirbt, ist alles wieder im Lot.«
    »Und ich?« schrie der Römer. »Wollt ihr mich auch umbringen?«
    »Niemand kennt die Gesetze der Zeit«, sagte Wang lächelnd. »Vielleicht hast du ja Glück…«
    »Ich hasse dich!« schrie der Römer.
    »Sei still, oder ich lasse dich knebeln«, drohte Wang.
    Er gab Zamorra das Amulett zurück, und einer der Skelett-Krieger legte das Schwert an Tanistas Hals. »Dasselbe hat sein Kamerad in diesem Moment auf meinen geistigen Befehl hin mit deiner Gefährtin getan«, warnte Wang. »Versuche also keinen Angriff. Du kannst nicht sicher sein, wer von beiden stirbt.«
    »Ich habe verstanden. Du brauchst deine Drohungen nicht ständig zu wiederholen«, sagte Zamorra mürrisch.
    »Ich drohe nicht. Ich verspreche nur«, sagte Wang locker. »Fang endlich an. Meine Geduld währt nicht ewig.«
    Zamorra begann.
    Zu seiner Überraschung hatte Wang recht. Es gelang Zamorra tatsächlich, das Amulett auf Churk einzustellen. So kurz die damalige Begegnung gewesen war, sie hatte doch ausgereicht, dafür zu sorgen, daß Zamorra Churk wieder aufspüren konnte. Durch die Zeitveränderung lebte der Dämon also doch noch!
    Und Wang wollte, daß Churk getötet wurde, damit er selbst in den Genuß der Unverwundbarkeit kam. Also konnte es nur in Zamorras Interesse sein, daß Churk weiterlebte. Zumindest vorerst…
    Aber was würde er dadurch auslösen? Würde alles nicht noch schlimmer werden?
    Zamorra verstärkte erst einmal den Kontakt zu Churk. Er wußte nicht, wieweit Wang ihn kontrollieren konnte. Und immerhin zeigte der Drudenfuß in der Mitte bildschirmhaft und etwas verschwommen Churk, und Wang konnte ihn ebenfalls sehen.
    Aber dann geschah noch etwas.
    Eine andere Kraft schlug zu. Eine Kraft, die aus der Zukunft kam. Zamorra fühlte, wie sich etwas veränderte. Das Amulett flammte auf. Für die Dauer weniger Sekunden erfüllte strahlende Helligkeit den Saloon. Zamorra glaubte, durch Wang und den Römer hindurchblicken zu können wie hinter einem Röntgenschirm. Dann folgte eine satte Schwärze.
    Als Zamorra wieder sehen konnte, war alles wieder normal. Er fühlte sich schwach und ausgelaugt. Das Amulett hatte sich »abgeschaltet«. Es mußte innerhalb weniger Sekunden ungeheure Energien abgestrahlt haben.
    Irgend etwas Ungeheuerliches hatte sich abgespielt.
    Zamorra ahnte nicht, daß das Zusammenspiel von Amulett und Prydo, von seinem und Bill Flemings geistigem Tasten durch den Zeitstrom, den Dämon Churk aus

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