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0338 - Grauen in der Geisterstadt

0338 - Grauen in der Geisterstadt

Titel: 0338 - Grauen in der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kannst mit Merlins Stern nicht umgehen«, sagte Zamorra.
    »Ich habe ja dich«, sagte Wang. »Du wirst genau das tun, was ich verlange, ohne Tricks und Hintergedanken. Ansonsten sterben deine Begleiter. Der Römer und Nicole. Wir haben sie in unserer Gewalt. Ich weiß, daß du das Amulett mit einem Gedankenbefehl aus meiner Hand zurück in deine rufen kannst. Aber überlege es dir gut, ob du zwei Leben dafür aufs Spiel setzen willst.«
    »Du bist kein Mörder«, sagte Zamorra. »Du kannst mich nicht bluffen.«
    »Ich vielleicht nicht«, sagte Wang trocken. »Aber - hast du die Skelett-Krieger vergessen? Sie kennen diese Skrupel nicht, und sie werden bedenkenlos töten, sofern ich sie nicht zurückhalte.«
    »Nicole lebt also noch«, sagte Zamorra nachdenklich.
    »Noch«, sagte Wang. »Aber wir haben sie. Sie befindet sich jetzt in einem anderen Haus, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst. Nur der Römer ist noch hier. Die Skelett-Krieger möchten töten. Nur mein Befehl hält sie davon ab. Und an dir liegt es nun, mich zu überzeugen, daß ich diesen Befehl aufrecht erhalte.«
    »Du bist ein Teufel«, murmelte Zamorra.
    »Nur sein Diener«, widersprach der Mongole, und sein Lächeln wirkte wie aus kaltem Marmor gemeißelt.
    ***
    Die Zeitlose erreichte Caermardhin.
    Sie tat den letzten Schritt durch die magische Sperre und fand sich in der großen Eingangshalle wieder. Zugleich spürten sowohl Merlin als auch Sid Amos oben im Saal des Wissens ihre Anwesenheit.
    »Sie hat es geschafft«, stieß Merlin hervor.
    Sid Amos nickte gleichmütig.
    »Willst du, daß ich hier oben weiter zu beobachten versuche?« fragte er.
    »Du kannst ohnehin nichts unternehmen«, sagte Merlin. »Komm ruhig mit und begrüße unseren Gast. Es ist lange recht still gewesen in diesen Mauern.«
    Amos grinste wölfisch. »Ich kann mich erinnern, daß Caermardhin eigentlich dafür geschaffen wurde, nur dir als Heim zu dienen.«
    »Eines von vielen«, murmelte der weißhaarige alte Magier. »Aber nachdem Gryf und Teri sich mitsamt dem Wolf hier einquartierten, war es zuweilen recht lebhaft.«
    Amos nickte. »Ja«, sagte er nur. Er kannte seine früheren Gegner und konnte sich lebhaft vorstellen, welche Aktionen sich hier abgespielt hatten. Er folgte Merlin über endlose Korridore und Treppen in das unter dem Saal des Wissens liegende Parterre der Burg. Er war überrascht, als er die Zeitlose sah. Aber er versuchte, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen.
    Dhyarrablau, dachte er nur.
    Merlin war ebenfalls stehen geblieben. Unverwandt sah er die Frau mit den Schmetterlingsflügeln an, die langsam von ihrem geflügelten blauen Einhorn rutschte. Aus flackernden Augen sah sie Merlin entgegen. Dann irrte ihr Blick ab zu dessen Begleiter.
    »Wer ist das?« stieß sie hervor.
    »Sid Amos, stets zu Diensten«, stellte jener sich mit einer leichten Verbeugung vor. »Merlin hat mich vorübergehend oder für länger hier aufgenommen.«
    »Merlin«, flüsterte sie. »Merlin… ja… du bist es. Du lebst also immer noch.«
    »Wie du«, erwiderte Merlin und ging auf sie zu. Er breitete die Arme aus, und die Zeitlose ließ sich hineinsinken. Merlin küßte ihre Stirn.
    »Ich brauche deine Hilfe«, sagte die Zeitlose brüchig.
    »Ich weiß«, sagte Merlin. »Du hast dich verausgabt. Du hast dich an etwas versucht, das du niemals hättest tun dürfen.«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung.
    »Auch du hast schon ein Zeitparadoxon erschaffen«, warf sie ihm vor. »Zusammen mit Zamorra! Oder hast du das vergessen?«
    »Ich erinnere mich«, sagte Merlin. [5] »Aber da hat mir auch kein anderer ins Handwerk gepfuscht und mein Experiment verfälscht. Im Gegenteil. Zamorra half mir, verstärkte mit dem Amulett meine Kraft, welches ich ihm einst gab.«
    »Du weißt, was ich versuchte«, sagte die Zeitlose. »Weißt du auch, wer die Schuld an dem Fehlschlag trägt? Wenn ja, sage es mir«
    »Ich weiß es nicht«, log Merlin.
    »Aber ich«, warf Sid Amos im Hintergrund ein. »Es war Bill Fleming.«
    »Fleming? Zamorras Freund? Das ist unmöglich!« keuchte die Zeitlose auf.
    »Und doch ist es so«, bekräftigte Sid Amos. Merlin sah ihn durchdringend an. »Warum sagst du es ihr - jetzt?« fragte er.
    »Warum nicht jetzt? Irgendwann würde sie es doch erfahren, Merlin. Also konnte es auch sofort geschehen.«
    »Fleming also… es ist unfaßbar«, murmelte die Zeitlose. »Merlin, wirst du mir helfen?«
    »Du brauchst die Schlafkammer«, stellte er fest. »Sie steht

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