0338a - Handlanger des Todes
Achtung, aufmachen, FBI!«
Phil presste sein Ohr gegen die Tür.
»Ich höre Schritte«, sagte er, »sie entfernen sich.«
»Vorsicht!«, schrie ich aus Leibeskräften, »wenn Sie nicht öffnen, werden wir mit Gewalt eindringen. Gehen Sie hinter der Tür weg. Ich schieße.«
Ich jagte drei Schuss ins Schloss. Aber die Tür bewegte sich immer noch nicht.
»Los, Phil, zu den Fenstern«, flüsterte ich, »die Burschen haben die Tür von innen verriegelt.«
Wir sprangen zurück und waren mit drei Sätzen unter den Fenstern. Sie waren mit schweren Blendläden abgesichert. Ich presste mein Ohr an einen der Holzläden und hörte dahinter ein Wimmern.
»Aufbrechen, Phil«, sagte ich. Wir packten zu.
Aber auch der Blendladen war so massiv gebaut, dass er sich nicht bewegte.
»Los, Phil, leuchte.«
Mein Freund verstand. Er knipste die Taschenlampe an und leuchtete am Haus entlang. Wir hatten Glück. Jemand hatte Rosen gepflanzt und als Rankstütze Eisenstangen in den Boden gerammt. Blitzschnell griff ich zu, zerrte zwei Stangen heraus und gab einen Phil.
Wir setzten die Stangen als Hebel an. Nach zwanzig Sekunden sprangen die Blendläden auf. Das dahinter liegende Fenster stand halb offen. Das Zimmer lag im Dunkeln.
Deutlich war das Stöhnen eines Menschen zu hören. Wir mussten darauf gefasst sein, dass die Gangster in Deckung gegangen waren und auf einen günstigen Augenblick warteten, um uns abzuknallen. Langsam erhob ich mich und hielt eine Hand ins offene Fenster. Wenn die Gangster das Licht erst vor wenigen Augenblicken gelöscht hatten, waren sie nicht in der Lage, gegen den schwarzen Nachthimmel etwas zu erkennen. Jede Sekunde war jetzt für uns wertvoll. Ich gab Phil mit der Hand ein Zeichen, schwang mich auf das Fensterbrett und ließ mich nach vorn ins Zimmer fallen. Ich landete auf den Händen. Meine Füße schleiften an der Wand entlang, bis sie den Boden erreichten. Einige Sekunden blieb ich flach an den Boden gepresst liegen. Dann streckte ich meine linke Hand aus und tastete nach vorn. Die rechte hielt die entsicherte Pistole umklammert.
Das Wimmern und Stöhnen war keine drei Yards von mir entfernt. Am Luftzug spürte ich, dass sich die Zimmertür links befand und dass sie geöffnet war.
»Bitte, helfen Sie mir«, stöhnte ein Mann. »Sie müssen mir helfen. Kommen Sie näher, machen Sie Licht.«
Handelte es sich um eine Falle, und warteten die Burschen nur darauf, dass wir uns eine Blöße gaben?
Ich kroch über den Boden in Richtung auf die Tür zu. In den meisten Fällen sind die Lichtschalter neben dem Türrahmen angebracht. Nach wenigen Sekunden erreichte ich die Tür, tastete am Holz hoch und fand den Schalter. Im gleichen Augenblick sah ich für Bruchteile von Sekunden Phil, der sich gerade ins Zimmer fallen ließ.
Mit der Linken legte ich den Schalter herum. Das Licht unter der Decke flammte auf.
Zwei Menschen lagen auf dem Teppich, mit dem Gesicht nach unten. Sie waren an Händen und Füßen gefesselt. Von den Gangstern war nichts zu sehen. Phil sprang auf, schloss das Fenster und zog mit einem Griff die Gardine vor. Wenn die Gangster nicht in diesem Zimmer waren, dann mussten sie sich im Haus versteckt haben. Ich wirbelte herum und sprang in die unbeleuchtete Diele.
Phil beugte sich über den stöhnenden Mann und drehte ihn vorsichtig auf den Rücken.
»Sie sind im Keller«, brachte er mühsam hervor, »drei Männer und Mrs. Rusher. Im Keller…« Dann erstarb seine Stimme in einem Röcheln.
Ich jagte auf die nächste Tür zu, stieß sie auf und befand mich in einer Abstellkammer. In diesem Augenblick heulte draußen ein Motor auf, Kies wurde hochgewirbelt, schlug gegen die Unterseite der Karosserie. Mit Vollgas jagten die Gangster los.
Phil war mit einem Satz am Schalter, löschte das Licht und stürzte zum Fenster. Aber das Motorengeräusch kam von der entgegengesetzten Seite. Der Wagen musste im Hof stehen.
Mit einem Satz war ich an der nächsten Tür und riss sie auf. An der Wand hing eine Uhr mit Leuchtzifferblatt, wie sie in Küchen üblich sind. In Sekundenschnelle befand ich mich am Fenster, riss es auf und stieß mit den Händen gegen die gleichen Holzläden, wie sie an der Vorderfront hingen. Das Heulen des Motors entfernte sich bereits. Ehe ich die Befestigungshaken gefunden hatte, war das Heulen ziemlich weit weg.
Ich stürzte in die Diele zurück und knipste das Licht an. Auf einem Wandbrett stand ein Telefon. Der Hörer lag nicht auf, sondern baumelte an der
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