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0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handlanger des Todes
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die einzige Chance, mit dem Leben davonzukommen. George, zeig ihm, dass wir es ernst meinen.«
    Der Schrei von Mrs. Rusher gellte durchs Haus, als George ein Messer aus der Tasche zog und die Klinge herausschnappen ließ.
    »Na, Mrs. Rusher, wollen Sie jetzt endlich auspacken?«, wandte sich Fishback an Evelyn. »Ich gebe Ihnen dreißig Sekunden Bedenkzeit. Schweigen Sie weiter, ist das Leben Ihres Hausmeisters keinen Cent mehr wert. Zeigen Sie uns dagegen den Tresor, garantiere ich Ihnen, dass keinem ein Haar gekrümmt wird. Ist das kein faires Angebot?«
    Ein hämisches Grinsen lief über Fishbacks Gesicht. Der Gangster sah auf seine Armbanduhr.
    »Noch zwanzig Sekunden.«
    »Ich weiß es nicht genau«, stammelte Evelyn, »aber vielleicht befindet sich der Tresor im Keller. Ich bin zwar noch nie unten gewesen, aber mein Mann hat mir gesagt…«
    Mitten im Satz brach Mrs. Rusher ab, weil Gunny-Fred von oben brüllte: »He, Roger, bist du bald fertig mit deiner Fragestunde? Ich fürchte, wir kriegen Besuch. Auf dieser elenden Straße nähert sich ein Wagen, scheint ziemlich schnell zu fahren.«
    Fishback zerquetschte einen Fluch zwischen den Lippen.
    »Jetzt steht die Karre«, sagte Gunny-Fred, »jetzt dreht er und dampft ab. Also blinder Alarm. Der Bursche hat sich wohl verfahren und den Irrtum früh genug bemerkt. Jetzt sehe ich die Rücklichter. Er rauscht tatsächlich wieder ab.«
    »Okay, Fred«, antwortete Fishback, »komm herunter. Die Lady hat ausgepackt. Ich bin zwar nicht sicher, das sie die Wahrheit sagt, aber eine Kontrolle wird nicht schaden.«
    Sekunden später stand Gunny-Fred in der Tür.
    »Habe ich dir nicht gesagt wir sollten uns besser auf unsere eigene Augen verlassen, als darauf zu warten, dass die Lady einen Ton von sich gibt«, nörgelte er. »In der Zeit hätten wir das Haus schon auf den Kopf gestellt.«
    »Verschwinde in den Keller«, zischte Fishback wütend, »ich komme mit der Lady nach. George wird sich um die alte Frau und um Hales kümmern. Und zwar so gründlich, dass die Alten nicht auf den Gedanken kommen, uns zu stören.«
    »Verdammt leichtsinnig, Roger«, erwiderte Gunny-Fred, »willst du den Bullen Gelegenheit geben, uns zu überraschen?«
    Fishback verfärbte sich und brüllte: »Wenn du nicht sofort im Keller untertauchst, schlage ich dich zusammen, du…«
    »Wer wird denn jetzt die Nerven verlieren?«, entgegnete Gunny-Fred höhnisch und kam die Treppe herunter. In seiner Faust klebte ein Revolver. Die Mündung war auf den Teppich gerichtet. Aber Roger verstand die Geste. Sein Gesicht erstarrte zu einer steinernen Maske. Wortlos griff er Mrs. Rusher und stieß sie vor sich in die Diele. Gunny-Fred ging ihnen aus dem Weg.
    »Wo ist die Kellertür?«, fragte Fishback.
    »Durch die Küche«, antwortete die Frau.
    »Los, gehen Sie voran«, zischte Roger Fishback.
    Mit unsicheren Schritten ging Mrs. Rusher durch die Diele, durchquerte die Küche und machte vor einer weißlackierten, schmalen Tür halt. Jeder hätte hinter ihr eine Speisekammer vermutet, aber nicht eine Treppe, die in den Keller führte.
    »Aufschließen«, befahl der Gangsterboss und deutete mit der Pistole auf den Schlüssel, der im Schloss steckte.
    Mrs. Rusher gehorchte. Mit einem leisen Knarren schwang die Tür auf. Dumpfer Modergeruch schlug ihnen entgegen.
    »Lassen Sie das Licht aus«, bellte Fishback, als die Frau nach dem Schalter tastete. »Wir wollen uns nicht die Cops auf den Hals ziehen.«
    »Du scheinst vor dem Burschen doch eine höllische Angst zu haben«, sagte Gunny-Fred. Er stand dicht hinter Fishback. Der Gangsterboss nahm sich nicht einmal die Zeit, etwas zu erwidern.
    »Los, Mrs. Rusher, steigen Sie hinunter«, zischte er, »und gehen Sie schnurstracks auf die Tresortür zu. Wenn Sie angekommen sind, sagen Sie es. Dann schalte ich das Licht für einige Sekunden an. Das genügt, um den Tresor zu begutachten. Ich vermute, das Sie die Zahlenkombination im Kopf haben.«
    Mrs. Rusher antwortete nicht. Vorsichtig tastete sie sich die steile Holztreppe hinunter. Mit ausgestreckten Armen durchquerte sie den Kellerflur und machte vor einer Stahltür halt.
    »Was machen Sie jetzt?«, brüllte Fishback, als die Schritte der Frau verstummt waren.
    »Warte ab, ich werde nachsehen«, bemerkte Gunny-Fred, schob sich an Fishback vorbei und ging geduckt die Treppe hinunter.
    »Machen Sie Licht«, sagte Evelyn mit schwacher Stimme.
    Fishbacks Hand lag bereits auf dem Schalter. Der Hebel klickte um.

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