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034 - Der Weg nach Westen

034 - Der Weg nach Westen

Titel: 034 - Der Weg nach Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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bewaffnete Menen in den Kampf.
    Nicht Wenigen schlotterten die Knie, als der unheimliche Lärm näher rückte.
    Jenny kletterte mit Daanah und einigen Speerträgerinnen auf die Ruine eines mehrstöckigen Hauses. Von dort aus konnte sie den Pariser Platz und das Brandenburger Tor überblicken. Armeefahrzeuge rollten zwischen den zugewucherten Trümmern über jene Straße, die in den Zeiten vor »Christopher-Floyd« einmal »Unter den Linden« geheißen hatte.
    Die schwere Planierraupe an der Spitze schob Steine und entwurzelte Büsche und Bäume vor sich her. Ihr folgte ein Motorrad mit einer zweirädrigen Hinterachse. Und auf ihm thronte ein Mann im Pilotendress und mit blondem Pferdeschwanz. Jenny erkannte ihn sofort.
    »Smythe…«, flüsterte sie. »Professor Doktor Jacob Smythe. Also lebt er doch noch…«
    Der Tross rollte auf den Pariser Platz. Etwa hundertfünfzig Meter vor dem Brandenburger Tor stoppte er. Die Türen der Fahrzeuge öffneten sich. Schwarzgekleidete Gestalten stiegen aus. Viele von ihnen trugen Kapuzen.
    Die Blutsäufer, von denen Matt erzählt hat!
    dachte Jenny. Was für eine Gesellschaft für einen Wissenschaftler… Verschiedene Andeutungen Matts gingen ihr durch den Kopf.
    Er hatte behauptet, Smythe sei tot. Das stimmte definitiv nicht. Und er hatte gesagt, der Professor sei übergeschnappt. Das musste sich klären lassen. Das Gemetzel an dem Jagdtrupp sprach dafür…
    Jenny wurde bewusst, dass es nur ein Chance gab, einen Kampf zwischen den Nosfera und ihren Leuten zu verhindern. Sie musste mit Smythe reden.
    Allein und unbewaffnet trat sie ein paar Minuten später aus dem Dickicht zwischen den Ruinen, die den Pariser Platz umgaben. Langsam ging sie auf die Fahrzeugkolonne zu. Einige Kapuzenmänner entdeckten sie. Einer legte mit einem Ding auf sie an, das an ein Gewehr erinnerte. »Professor!«, rief Jenny.
    »Professor Jacob Smythe!«
    Jetzt entdeckte sie auch der Wissenschaftler. Er schnauzte den Nosfera mit dem Gewehr an und pfiff ein paar Männer zurück, die sich schon aufgemacht hatten, um Jenny entgegen zu gehen. Dann löste er sich aus der unheimlichen Gesellschaft und kam auf Jennifer zu. »Das kann kein Zufall sein!«, krähte er schon von weitem. »Weiß Gott! Das nenne ich eine saubere Organisation der Vorsehung…!« Jetzt stand er vor ihr. »Hat es Sie also auch quer durch die Jahrhunderte gefegt!« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Schön Sie zu sehen, Lieutenant Jensen! Wirklich schön!«
    Jennys Miene blieb kühl. »Das kann ich leider nicht bestätigen, Professor.« Sie musste sich zwingen, ihm die Hand zu drücken. »Sie und Ihre…«, mit einer Kopibewegung deutete sie auf die Kapuzenmänner, »… Ihre Begleiter haben einige meiner Freunde getötet…«
    Das Lächeln in Smythes knochigem Gesicht gefror für einen Moment, seine Glubschaugen erstarrten. »Freunde? Welche Freunde, Lieutenant?«
    »Frauen und Männer, derer ich mich angenommen habe, seit ich hier gelandet bin. Sie waren mit ihren Riesenkatzen auf der Jagd.«
    Smythe riss den Mund auf und lachte meckernd. »Diese Barbaren waren Ihre Freunde? O Gott, das… das tut mir leid. Wir fühlten uns von ihnen bedroht, und meine Nosfera sind… nun, ein wenig unbeherrscht und schnell mit der Waffe zur Hand.« Bedauernd breitete er die Arme aus. »Es war ein Versehen Lieutenant. Es tut mir ehrlich Leid…«
    »Ich habe Augenzeugen gehört!«, entgegnete Jenny scharf. »Sie sprachen von zielstrebigen Tötungen…«, sie deutete auf die schwarzen Begleiter Smythes, »… und von einer Art Kannibalismus! Selbst wenn ich Ihnen glaube, Professor das hier lebende Volk wird sich nicht von Ihrer Version überzeugen lassen. Es wird das Beste sein, wenn Sie schnellstmöglich umkehren.«
    »Oh, oh!« Smythe schnalzte mit der Zunge, als wollte er sie tadeln. Dabei funkelten seine Augen spöttisch. So nah trat er an Jenny heran, dass sie den säuerlichen Gestank roch, der von ihm ausging. »Wie streng sie ist, unsere hübsche kleine Air Force Pilotin…« Er drehte sich um und gab seinen Leuten ein Handzeichen. Zwei von ihnen verschwanden im Truppentransporter.
    »Ich habe kein Interesse, mich länger als nötig bei Ihnen aufzuhalten, Jensen«, wandte Smythe sich erneut an Jenny, und diesmal klirrte seine Stimme vor Kälte. Unwillkürlich trat Jennifer einen Schritt zurück. »Aber vorher will ich drei Dinge von Ihnen.« Sie zerrten einen gefesselten Mann aus dem Transporter. Jenny erkannte Ramaah, einen der Jäger. Er

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