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0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reden.«
    »Wir alle werden dir helfen, Jane. Wirklich«, erklärte Sheila und legte ihre Hand auf die der Detektivin.
    »Wenn du meinst…«
    Ich war auch gespannt, wie Sir James und Jane Collins miteinander auskamen.
    Lange brauchte ich nicht zu warten, denn der Superintendent betrat zusammen mit Bill Conolly den Wohnraum…
    ***
    Sie lebte dort, wo die Wälder dicht, die Berge hoch und die Natur noch rauh war. Die Menschen, die in diesem Gebiet aufwuchsen, waren anders als Großstädter. Sie lagen eingebettet in den Kreislauf der Natur, denn sie glaubten noch an Dinge, die andere seit langem als Humbug abtaten.
    Dabei spielte nicht einmal Magie eine große Rolle. Nein, es waren einfach die bestimmten Zeichen, auf die die Menschen achteten und auch zu deuten wußten.
    Wenn eine Katze ihren Stammplatz verließ, bedeutete dies Gefahr. Wenn der Wind eingeschlafen war und die Temperatur drückte, dann stand ein Gewitter dicht bevor.
    All das war den Leuten bewußt, auf diese Dinge achteten sie, und sie hatten auch gelernt, ohne Arzt auszukommen. Wenn jemand krank war, gab es gewisse Heilmittel, die man aus Kräutern zusammenbraute und den Kranken entweder zu trinken gab oder einfach auf dem Körper verteilte. Meist hatte man damit Erfolg, und die erfolgreichste unter ihnen war eine uralte Frau.
    Sie lebte in diesem wilden Gebiet, das auch das Schottische Hochland genannt wurde, und sie ging ihrer Tätigkeit schon seit langen Jahren nach. Immer hatte sie allein gewohnt. Wo der Wald dicht war und die steilen Felsen begannen, da stand ihre Hütte.
    Die Menschen hatten ihr auch einen Namen gegeben.
    Die Zauberfrau!
    Mit richtigem Namen hieß sie Alva, aber das wußten nur die wenigsten. Wichtiger war die Zauberfrau.
    Manche behaupteten, daß sie wirklich zaubern konnte, andere wiederum wiesen das ab, vor allen Dingen die jüngeren, aber es blieb eine Tatsache, daß Alva sich in der Kunst des Kräuterbrauens und der der Heilung hervorragend auskannte.
    Deshalb wurde sie auch nie arbeitslos, denn man kam zu ihr, um sich Rat zu holen.
    Auch jetzt wieder, wo der Schäfer Gilmoore sie aufgesucht hatte, um eine Verletzung auszukurieren. In der Hütte hatte er sich auf das einfache Lager legen müssen.
    Beim Schnitzen war das scharfe Messer abgerutscht und in das Fleisch seines Arms gefahren. Die Wunde war tief, sie schmerzte auch, und Alva hatte schnell einen Kräutermus gebraut.
    Elektrisches Licht besaß ihre Hütte nicht. Dafür einen offenen Kamin. Wenn sie an den langen Winterabenden Beleuchtung haben wollte, zündete sie eine der drei Petroleumlampen an. Dieser milde Schein reichte ihr aus.
    In der Tat war bei Alva die Zeit stehengeblieben.
    Gilmoore lag auf dem schmalen Lager, starrte gegen die Holzdecke und hatte ein Tuch auf die Wunde gepreßt. Es zeigte bereits rote Flecken, da das Blut durchdrang.
    Die Wunde biß. Der Mann mußte die Lippen fest zusammenpressen, um nicht aufzustöhnen. Er versuchte, an etwas anderes zu denken. Es gelang ihm nur schwer, und so drehte er den Kopf nach links, um auf den Rücken der Zauberfrau schauen zu können.
    Er sah sie als Schatten.
    Ein unheimliches Bild, denn sie stand vor dem Kamin, in dem die Flammen ihren zuckenden Tanz aufführten und wie gierige Hände einen alten rußgeschwärzten Eisentopf umschlossen, der von einem Dreibein hing und mit einer Masse gefüllt war, deren Zusammensetzung nur Alva bekannt war.
    Dort brodelte eines ihrer Geheimrezepte. Dampf stieg aus dem Kessel. Er breitete sich auch vor dem Kamin aus, weil dieser nicht so gut zog. In die Nase des Mannes drang er. Der Schäfer nahm den Geruch nach frischer Minze wahr.
    Obwohl er auch in der freien Natur lebte, hatte er sich ein wenig gefürchtet, Alva zu besuchen. Man konnte es nicht direkt Angst nennen, die er hatte, aber vielen war die alte Alva nicht geheuer.
    Hätte sie sonst den Namen Zauberfrau bekommen?
    Auch jetzt machte sie ihm wieder alle Ehre. Sie stand vor dem Kamin, beugte ihren Körper nach vorn und geriet näher an die Flammen, die ihren Schatten zuckend nachmalten und ihn gegen die schlichte Holzdecke warfen, so daß er dort wirkte wie ein böser Geist.
    Es war nicht still in der Hütte. Draußen war es schon dunkel geworden. Hin und wieder bellte der Hund des Schäfers, der vor der Tür wartete. Auch aus dem Kamin erklangen Geräusche.
    Da war das leise Fauchen der Flammen zu vernehmen, das Knacken der Holzscheite, und dann, wenn es einmal, still war, auch das Brodeln der sirupartigen

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