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0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

Titel: 0340 - In der Häuserschlucht des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Häuserschlucht des Grauens
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Masters war keine Zollagentin, sie ist nicht tot, und sie war auch nicht in meinem Büro!« knurrte er. »Was wollen Sie mit Ihren Fragen erreichen?«
    Diesmal gaben wir ihm eine Atempause.
    Er wartete vergebens auf eine Antwort von uns. Es war, als hätten wir plötzlich die Sprache verloren.
    »Na, so antworten Sie doch schon«, knurrte er aufgebracht. »Was wollen Sie mit diesen Geschichten erreichen?«
    »Es sind keine Geschichten, Maggio«, sagte ich endlich langsam. »Rufen Sie in Ihrem Büro an. Die Mordkommission ist noch immer dort. Jedes Wort stimmt.«
    Br starrte uns überrascht an. Sein Mund öffnete sich ungläubig, schloß sich und öffnete sich wieder.
    »Sheila ist tot?« winselte ,er dann verwirrt, und langsam kam ich zu der Überzeugung, daß Maggio nicht so gut Theater spielen konnte. Seine Überraschung mußte echt sein.
    »Sie wurde mit ihrem eigenen Kopftuch erwürgt«, klärte ich ihn auf. »In Ihrem Büro. Was hatte sie dort zu suchen?«
    Er schüttelte wieder den Kopf.
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte er leise. »Sie wußte nicht einmal, wo der Laden ist.«
    »Sie wußte es genau«, sagte Phil hart. »Sie war Zollagentin und wahrscheinlich dazu angesetzt, Ihre schmutzigen Geschäfte aufzudecken.«
    Joe Maggio war blaß geworden und fuhr sich nervös durch das ölige Haar. »Ich glaube Ihnen nicht!«
    Phil zuckte die Schultern.
    »Morgen werden Sie es wahrscheinlich in den Zeitungen lesen. Ziehen Sie sich jetzt an und kommen Sie mit uns.« Er schüttelte den Kopf.
    »Ich habe das Haus nicht verlassen«, antwortete er. »Sie können alle Angestellten fragen.«
    »Das wissen wir schon«, erwiderte ich. »Aber damit ist noch lange nicht gesagt, daß Sie an dem Tod von Sheila Masters nicht die Schuld tragen. Wer war der Mann, der heute abend Ihr Haus verließ und einen grauen Chevrolet fuhr?«
    Er starrte mich scharf an.
    »Ich kenne keinen Mann mit einem grauen Chevrolet.«
    Ich nannte ihm die Lizenznummer. »Er war bis kurz vör halb elf bei Ihnen, und ich kann mich auf meine Augen besser verlassen als auf Ihre Beteuerungen, Maggio.«
    Seine Schultern sackten ein gutes Stück ab.
    »Es war Chet Fenner«, gab er dann leise zu. »Chet arbeitet für mich. Aber er hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Er wußte überhaupt nichts über Miß Masters.«
    Ich blickte Phil an. Chet Fenner war uns kein Fremder mehr. Er war ein starker Mann. Stark in den Muskeln und mit einem Revolver, aber ziemlich schwach im Kopf. Es war ihm durchaus zuputrauen, daß er in diese Angelegenheit verwickelt war.
    »Ziehen Sie sich an, Maggio«, befahl ich. »Sie kommen mit uns damit Sie sich inzwischen nicht mit Fenner in Verbindung setzen können und ihm eine falsche Aussage einflüstern.«
    Joe Maggio seufzte und erhob sich. Anscheinend hatte er eingesehen, daß wir uns diesmal nicht nur mit Fragen und Antworten begnügen würden. Er ging müde vor uns die Treppe hinauf. Zur Vorsicht blieben wir unter der Türöffnung seines Schlafzimmers stehen, damit er nicht auf den Gedanken kommen konnte, das Telefon zu benutzen.
    Zehn Minuten später verfrachteten wir ihn auf den schmalen Rücksitz des Jaguar, der unter diesem Gewicht ganz beachtlich in der Federung quietschte. Ich hatte das unangenehme Gefühl, daß wir mit Joe Maggio nicht sehr weit kommen würden. Aber wenn wir mit seiner vorübergehenden Festnahme Chet Fenner zum Sprechen brachten, dann hatten wir schon eine ganze Menge erreicht. Für vierundzwanzig Stunden konnten wir den Dicken sogar dann festnehmen, wenn wir lediglich einen dringenden Verdacht, aber keinen Beweis hatten.
    Das ist im Gesetz verankert.
    ***
    Chet Fenner wohnte in einer winzigen Bude in Brooklyn. Wir hielten uns nicht mit einer formvollendeten Anmeldung auf, sondern traten in das Zimmer, in dem Chet Fenner friedlich schlummerte. Das heißt, wir konnten uns nicht davon überzeugen, ob sein Schlaf auch wirklich friedlich war, denn bei unserem Eintritt wachte er sehr plötzlich auf, und seine Hand fuhr gewohnheitsmäßig unter das Kopfkissen. Wir hatten die eigenen Pistolen schon den den Fäusten, aber seine Hand war leer, als sie wieder zum Vorschein kam, und sein Gesicht zeigte nur Verwunderung. Dann schien er sich an etwas zu erinnern, er räkelte die muskelbepackten Arme und zwinkerte uns schläfrig’ zu.
    »Ihr müßt wohl Cops sein?« meinte er recht treffend. »Niemand außer Cops besitzt die Frechheit, einen Mann mitten in der Nacht zu wecken.«
    »Du hast dich zum Frühaufsteher

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