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0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

Titel: 0340 - In der Häuserschlucht des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Häuserschlucht des Grauens
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abschätzend über die Verheerung.
    »Du glaubst, sie hätte vielleicht selbst die Wohnung durchsucht und sich dann aus dem Staub gemacht?«
    Ich zuckte die Schultern.
    »Möglich ist alles, und ganz außer acht dürfen wir auch diese Idee nicht lassen. Weit wird sie ja nicht kommen, denn sie sucht doch weiterhin die Diamanten.«
    »Und was machen wir mit Maggio in der Zwischenzeit?«
    Ich zuckte die Schultern.
    »Wir werden uns mit ihm nochmals unterhalten und ihn danach wahrscheinlich laufenlassen, denn er wird uns kaum die Wahrheit erzählen. Wir können uns also nur zum Schein überzeugen lassen und müssen hoffen, daß er uns nachher doch auf die richtige Fährte führt. In der Zwischenzeit werden wir Sonja Kronens Vergangenheit ein wenig unter die Lupe nehmen.«
    ***
    Joe Maggio hatte uns wirklich nichts zu erzählen.
    Er grinste uns ziemlich selbstsicher an, als er endlich die Bürotür zuschlug und sich in seinem Cadillac wieder nach Bridgeport fahren ließ. Dabei wußte er allerdings nicht, daß einer unserer Kollegen sich wie eine Klette hinter ihn hängte. So unschuldig war weder Joe Maggio noch das FBI, daß mit diesem ergebnislosen Verhör jeder Verdacht entfallen wäre.
    Als nächstes sprachen wir bei den Zollbehörden vor. Das Zollamt lag in der Südostspitze Manhattans, in der Nähe der Brooklyn Bridge. Der Chef des Zollschutzes war Mitch Wrengler, wir kannten uns flüchtig.
    »Was kann ich für die Boys vom FBI tun?« lächelte er uns an, als wir in sein Büro traten. Dann aber verschwand das Lächeln ziemlich rasch von seinem Gesicht, als wir ihm die Geschehnisse der vergangenen Nacht erklärten und dabei auf Sheila Masters zu sprechen kamen.
    Eine ganze Weile lang sagte er überhaupt nichts, nur die Adern an seiner Stirn schwollen verdächtig an.
    »Ich nehme an, Sie wollen jetzt die Wahrheit über Dorothy Keefer erfahren?«
    Ich nickte. Der wahre Name der Zollagentin hörte sich sonderbar an. Mir hatte ihr Deckname besser gefallen.
    »Es dürfte wohl notwendig sein, wenn wir diesen Fall lösen wollen.«
    Mitch Wrengler schob uns die Zigaretten hin.
    »Dorothy Keefe war eine unserer fähigsten Agentinnen, begann er, nachdem wir die Zigaretten in Brand gesteckt hatten. Ich brauche Ihnen wahrscheinlich nicht zu erklären, was tnir dieser Verlust bedeutet, ganz abgesehen davon, daß sie reizend war und etwas Bewegung in unseren monotonen Betrieb brachte.«
    Wir nickten beide schweigend. Darüber bestand wohl kein Zweifel.
    »Wie Ihnen wahrscheinlich auch klar sein wird, haben wir mit der Bekämpfung von Zollvergehen unsere liebe Not. Das Schmuggeln scheint einen gewissen Anreiz zu haben, der sich nicht nur auf Verbrecher bezieht. Es ist schon fast ein Sport für viele, bei dem der Staat allerdings der Leidtragende ist. Aus diesem Grunde haben wir ein ziemlich weites Netz von Agenten und Informanten, das es möglich macht, wenigstens das Schmuggeln im größeren Rahmen zu unterbinden.«
    »Organisiertes Schmuggeln?« unterbrach ich ihn, und der nickte.
    »Das Schmuggeln von Rauschgift, wertvollen Metallen, Steinen oder Waren, auf denen besonders hohe Zolltarife lasten. Unsere Informanten sitzen nicht nur hier in den Staaten, sondern in praktisch jedem Land der Welt. Durch einen von ihnen erfuhren wir schon vor Wochen, daß Joe Maggio Verbindungen in Holland angeknüpft hat, die er zweifellos in Kürze ausnützen würde. Dorothy Keefe gelang es, Maggio kennenzulernen. Sie sollte die holländischen Verbindungsleute auf spüren und die Methoden, die Maggio benützte, um die Steine in die Staaten zu schmuggeln. Bis vor zwei Tagen sah alles so aus, als würde es genau nach Plan gehen. Maggio hatte die Steine in Amsterdam abgeholt, dessen war sich Dorothy Keefe sicher. Aber als das Flugzeug in New York landete, wußten wir, daß etwas schief gegangen war. Trotzdem überprüften wir Joe Maggio, aber er hatte die Schmuggelware nicht bei sich. Seitdem hörten wir nur von unserer Agentin, daß sie sich bei der ersten Gelegenheit mit uns in Verbindung setzen wollte.«
    Ich nickte.
    »Das ist ihr allerdings nicht mehr gelungen«, knurrte ich. »Jemand muß die Wahrheit erfahren haben, und dieser Jemand ließ sie umbringen.«
    »Joe Maggio«, sagte Mitch Wrengler hart. »Er wußte die Wahrheit wahrscheinlich schon, als sein Flugzeug landete. Deshalb konnten wir die Ware auch nicht finden.«
    Phil drückte die Zigarette aus.
    »Wir nahmen Joe Maggio bereits als ersten Verdächtigen fest, aber er persönlich war es

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