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0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

Titel: 0340 - In der Häuserschlucht des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Häuserschlucht des Grauens
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Gleichzeitig kann dir der Mann auch erklären, um was es sich dreht.«
    Bevor Phil antworten konnte, schrillte das Telefon wieder, und er stürzte sich wie ein hungriger Habicht darauf.
    Er knurrte nur etwas Unverständliches in den Hörer und warf ihn wütend auf die Gabel.
    »Der Anruf kam aus dem Royal-Hotel, aber jetzt scheint die Nummer besetzt zu sein«, klärte er mich auf. »Ich fahre auf alle Fälle hin. Kommst du mit?«
    Ich blickte verdrossen auf den Bericht, mit dem ich mich schon den ganzen Abend befaßt hatte. Dann nickte ich.
    »Wenn es eine Fehlanzeige ist, kannst du mir einen doppelten Whisky spendieren«, erwiderte ich und griff nach dem Hut. »Brausen wir ab.«
    Unten kletterten wir in meinen roten Jaguar, der mir unangenehm hohe Taxirechnungen erspart, und reihten uns in den Abendverkehr, der sich zum Broadway hin verdichtete. Am Columbus Circle bog ich ab und fuhr am Central Park West entlang. Das Royal war das vierte Hotel am Central Park. Um hier zu wohnen, mußte man schon etwas mehr als nur seine Brötchen verdienen.
    Raoul Bouianger wohnte im zwölften Stockwerk. Wo seine Zimmertür lag, brauchten wir nicht erst zu fragen, denn davor hatte sich schon ein baumlanger Kerl aufgepflanzt, der aussah wie ein pensionierter Cop. Das war er auch, nur betätigte er sich jetzt als Hoteldetektiv. Der kleine geschniegelte Bursche neben ihm war der zweite Geschäftsführer des Hauses, und er trug Sorgenfalten im Gesicht, die sein Alter um zehn Jahre hinauf schraubten.
    Wir wiesen unsere Ausweise vor. Die Sorgenfalten vertieften sich noch mehr.
    »Wie steht es mit Mr. Bouianger?« erkundigte ich mich. »Ist er zu Hause?«
    Der Hoteldetektiv hob die breiten Schultern. Dadurch verdeckte er die ganze Tür.
    »Der Schlüssel steckt von innen, aber Mr. Bouianger antwortet nicht, und das Telefon ist besetzt. Wir überlegten uns gerade, ob wir nicht am besten vom Balkon aus das Zimmer betrachten sollten.«
    Phil nickte.
    »Wie kommen wir hinaus?« fragte ich.
    Der Hoteldetektiv antwortete nicht. Statt dessen klopfte er diskret an die Nebentür, bekam keine Antwort und drückte auf die Klinke. Sie gab nicht nach.
    Er öffnete sie mit einem Hauptschlüssel.
    Wir durchquerten das dunkle Zimmer und betraten durch die Hebetür den Balkon. Nur ein schwaches Bambusgitter mit ein paar'Geranien trennte uns jetzt von dem Zimmer Boulangers. Aber es war kein unüberwindliches Hindernis.
    Wir ließen den besorgten Geschäftsführer zurück, während wir auf der Brüstungsmauer wie Zirkusakrobaten herumturnten und dann die zerbrochene Scheibe sahen.
    Die erweckte allerdings weniger unser Interesse als der Mann, der mit dem Oberkörper auf dem Bett lag. Er war entweder völlig betrunken oder tot.
    Ich tippte auf das letztere, schob die Hand vorsichtig durch die zerbrochene Scheibe und öffnete die Tür von innen. Eine Sekunde und zwei Schritte später wußte ich, daß meine Vermutung richtig war. Hinter mir sog der Hoteldetektiv hörbar die Luft ein.
    »Muß wirklich dringend gewesen sein, als der Mann mit uns sprechen wollte«, knurrte Phil. »Jetzt wird er uns nichts mehr verraten können.«
    Ich drehte mich zu dem Hoteldetektiv um. »Rühren Sie hier nichts an«, erinnerte ich ihn an die erste Pflicht des Polizisten. Dann ging ich zur Tür, drehte den Schlüssel und trat auf den Gang hinaus. Der besorgte Geschäftsführer kehrte vom Balkon zurück und sah mir schweigend zu, als ich den Hörer abnahm und mich mit Mr. High verbinden ließ, um die Mordkommission anzufordern. Erst dann nahm ich mir den Kleinen zur Seite und klärte ihn auf.
    »Raoul Boulanger wurde in seinem Hotelzimmer erschossen. Es wird hier in Kürze von Polizisten wimmeln, aber wir werden uns bemühen, so unauffällig wie möglich vorzugehen, um Ihre Gäste nicht zu verscheuchen. Rufen Sie also Ihren Hoteldetektiv ab, bewahren Sie hierüber Stillschweigen, und dann wird sich schon alles regeln lassen.«
    Er wollte mir anscheinend eine ganze Reihe von Fragen stellen, aber ich ließ es nicht soweit kommen.
    »Ich habe jetzt keine Zeit«, unterbrach ich ihn schon nach den ersten Worten. »Später werden wir bestimmt noch miteinander sprechen müssen. Bis dahin müssen Sie sich aber gedulden.« Dann kehrte ich wieder in das Nebenzimmer zurück, nickte dem Hoteldetektiv zu und schloß hinter ihm wieder die Tür ab, als er das Zimmer verlassen hatte.
    »Revolverschuß in den Rücken. Der Schuß wurde aus einiger Entfernung abgegeben, wahrscheinlich durch das

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