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0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

0340 - In der Häuserschlucht des Grauens

Titel: 0340 - In der Häuserschlucht des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Häuserschlucht des Grauens
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hatte sie hübsche Beine.
    Der Boy deutete mit dem Kopf zu ihr hin, und ich wußte, daß ich mich nicht getäuscht hatte. Wir bauten uns vor ihr auf, und sie blickte unsicher zu uns hoch.
    »Sie wollten mit Mr. Boulanger sprechen, Miß?« erkundigte Phil sich.
    Die Kleine nickte und stand auf. Sie sah wirklich gut aus.
    »Was ist mit Raoul?« fragte sie rasch und guttural. Auch sie hatte einen ausländischen Akzent, aber keinen französischen. »Und wer sind Sie?«
    »Jerry Cotton und Phil Decker vom New Yorker FBI«, stellte ich uns beide vor. »Und Ihr Name, Miß?«
    Mit einem Male war sie blaß geworden und fixierte uns mit ihren großen hellen Augen.
    »Sonja Kronen«, sagte sie leise. »Was wollen Sie von Raoul? Was soll er verbrochen haben?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Wir wissen noch nicht, ob er etwas verbrochen hat, Miß Kronen. Madien Sie sich lieber auf einen Schock gefaßt. Mr. Boulanger ist tot.«
    Die großen blassen Augen weiteten sich noch mehr, und einen Augenblick lang dachte ich, sie würde uns genau in die Arme kippen, aber sie hatte starke Nerven.
    Ich drückte sie sanft in den Sessel zurück und winkte dem Kellner.
    »Bringen Sie einen Brandy für die .Dame, aber rasch«, bestellte ich und wandte mich wieder dem Mädchen zu.
    »Ich glaube es nicht«, sagte sie leise. »Ich habe ihn doch noch vor wenigen Stunden gesehen. War es ein Unfall?« Ich schüttelte langsam den Kopf.
    »No, Miß fronen. Es war kein Unfall. So kann man eine Kugel im Rücken nun nicht nennen.«
    Sie schüttelte sich ein wenig, als sei ihr plötzlich kalt geworden.
    »Er wurde erschossen?« fragte sie ungläubig. »Aber das ist doch unmöglich. Er kannte keinen Menschen in New York.«
    Phil zuckte die Schultern.
    »Das müssen wir erst feststellen. Sie kannten ihn, Miß Kronen. Können Sie uns etwas über ihn erzählen?«
    Sonja Kronen griff nach dem Glas Brandy, das der Kellner vor sie hinstellte und schüttete es hinunter.
    »Leider weiß ich nur ganz wenig über ihn«, sagte Sie dann leise. »Wir lernten uns im Flugzeug kennen und verabredeten uns hier in seinem Hotel, um uns zusammen New York anzusehen. Wir sind ja beide fremd hier.«
    »Sie stammen aus…?« fühlte ich ein wenig vor.
    »Holland«, erklärte Sonja Kronen bereitwillig. »Aus Amsterdam.«
    »Amsterdam soll sehr schön sein«, führte ich das Gespräch weiter. »Wenigstens hat man mir das gesagt. Was machen Sie in New York?«
    »Ich bin zu Besuch hier«, sagte sie rasch. »Bei einer Freundin. Sie war ein paar Wochen lang in Europa und hat mir vorgeschlagen, mit ihr zurückzufliegen. Dabei lernte ich auch Raoul Boulanger kennen.«
    »Sie wohnen bei Ihrer Freundin?« forschte Phil weiter, und als sie nickte, griff er nach dem Notizblock. »Die genaue Adresse, bitte.«
    Sonja Kronen starrte uns überrascht an.
    »Sie glauben doch hoffentlich nicht, daß ich mit dieser Angelegenheit etwas zu tun habe?« fragte sie aufgebracht. Ihr Englisch war ausgezeichnet, auch wenn man den Akzent durchhörte.
    Ich lächelte beruhigend.
    »Natürlich nicht, Miß Kronen. Wir brauchen die Anschrift für den Fall, daß Sie uns vielleicht irgendwie helfen können.«
    »Ich wüßte nicht, wie«, erwiderte Sonja Kronen kalt. »Die Adresse ist 249, 21. Street, Long Island City. Meine Freundin heißt Masters. Sheila Masters.«
    Ich nickte.
    »Wie lange bleiben Sie voraussichtlich in New York, Miß Kronen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie ratlos.’ »Ich wollte erst zwei Wochen bleiben, aber jetzt, nach dieser Angelegenheit?«
    »Setzen Sie sich bitte mit dem FBI in Verbindung, bevor Sie New York verlassen«, sagte ich entschlossen, »Und wenn Ihnen etwas einfallen sollte, was diesen Mord aufklären könnte, dann rufen Sie uns bitte an.«
    »Ich möchte wieder zu meiner Freundin zurück«, sagte sie. »Ich würde mich jetzt allein in New York fürchten.«
    Phil stand auf und nahm galant ihren Arm. Dann steuerte er auf den Eingang zu, schnappte ein Yellow-Cab und verfrachtete Sonja Kronen darin, nachdem er dem Cabbie Bescheid gesagt hatte.
    Ich klopfte ihm anerkennend auf die Schulter, als er sich mir wieder zugesellte.
    »Aus dir wird eines Tages noch ein regelrechter Gentleman, Phil. Sage jetzt nur nicht, Sonja hätte dich mit ihren wasserblauen Augen betört?«
    »Unsinn!« knurrte Phil ärgerlich. »Sie kommt aus Amsterdam, Jerry. Und Amsterdam ist bekanntlich der größte Umschlagplatz für Diamanten. Wir werden wahrscheinlich in den nächsten Tagen noch öfter mit ihr

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