0340 - Sinfonie des Schreckens
daß ich mich innerlich schon darauf vorbereitet hatte, daß wir… ?«
Zamorra verschloß ihre Lippen mit einem Kuß. »Ich habe ein ungutes Gefühl«, sagte er. »Irgend etwas stimmt nicht. Und ich wäre mit Sicherheit nicht bei der Sache. Solange ich nicht weiß, was mit diesem Samara und seinem Scheintod und der magischen Ausstrahlung los ist…«
Nicole seufzte.
»Gut. Was schlägst du statt dessen vor? Es dürfte fraglich sein, daß Samara wieder zurück ist.«
»Ich habe da eine ganz fiese Idee«, sagte Zamorra. »Wir rüsten uns mit ein paar magischen Hilfsmitteln und Dämonenbannern aus und fahren Zum Civic Center. Auch wenn man uns da nicht mehr hineinläßt, werden wir still und heimlich den Eingang oder die Eingänge präparieren.«
»Du rechnest damit, daß Samara dann morgen Schwierigkeiten hat, hineinzukommen?«
»Richtig«, sagte Zamorra. »Es wird auffallen, er wird unruhig. Und dann sehen wir weiter.«
Nicole blieb vor ihrer Tür stehen. »Ich ziehe mir eben etwas mehr an«, sagte sie. »Bin gleich wieder da.«
Zamorra drückte ihr ihren Schlüssel in die Hand und wandte sich dann seinem eigenen Quartier zu. Langsam schloß er auf und trat ein.
Ein Mann, dessen Augen von einer dunklen Sonnenbrille verborgen win den, sprang ihn an, als er durch die zweite Tür in den Wohnbereich trat Normalerweise war Zamorra recht reaktionsschnell. Aber das Amulettt hatte ihn nicht gewarnt, und er war auch sicher gewesen, daß Samara davongefahren war. Wie also kam der Mann mit der Sonnenbrille in das zudem noch ordentlich abgeschlossene Zimmer? Die Schlösser ließen sich so einfach nun auch nicht knacken…
Die Überlegungen liefen rasend schnell ab, kosteten ihn aber trotzdem wenigstens eine halbe Sekunde Zeit. Diese halbe Sekunde nutzte der andere.
Schon der erste Faustschlag raubte Zamorra die Besinnung - er hatte zwar noch deckend den Arm hochreißen können, aber der Sonnenbrillenträger schlug so kräftig zu, daß Zamorra sich mit der eigenen zurückgeprellten Faust betäubte. Haltlos sank er zusammen.
Mit spielerischer Leichtigkeit hob der Fremde Zamorra vom Boden hoch. Er sah das Amulett unter dem halboffenen Hemd blitzen und wurde neugierig. Von diesem Amulett ging jene Aura aus, die zuerst Samara und dann auch Hawkens Unbehagen bereitet hatte. Aber Hawkens konnte das Amulett mühelos von Zamorras Hals lösen. Er legte es beiseite, trug Zamorra zum zerstörten Fenster und schob ihn auf den Metallsteg hinaus. Zamorras Körper schlug dumpf auf das Eisenblech auf.
Jim Hawkens kletterte hinterher. Er brauchte Zamorra nur unter dem Geländer hindurchzuschieben.
Zamorra erwachte in genau dem Moment, in welchem Hawkens ihn vom Steg drückte. Reaktionsschnell packte er zu, bekam Hawkens’ Beine zu fassen und umklammerte sie. Hawkens taumelte. Um ein Haar wäre er durch den Ruck, mit dem Zamorras fallender Körper an ihm hängenblieb, mit in die Tiefe gerissen worden, ebenfalls unter dem Geländer durch. Aber Hawkens fing sich ab.
Mit einer Hand hielt er sich jetzt am Geländer fest, dann bückte er sich, während Zamorra versuchte, emporzuturnen, und schlug zu. Zamorra schrie auf. Sein linker Arm wurde sofort lahm. Augenblicklich rutschte er durch.
Schon flog die Hand wieder heran, um auch seinen anderen Arm zu lähmen und ihn dreißig Meter tief in den Abgrund stürzen zu lassen.
***
Nicole kleidete sich komplett um. Der weiße Satinoverall war nicht gerade das geeignete Kleidungsstück für eine abendliche wilde Unternehmung. Sie schlüpfte in Jeans und einen locker fallenden Pullover, hängte sich eine Jacke über und trat hinaus auf den Korridor.
Zamorras Zimmertür war nur angelehnt. Also trat sie ein.
Ein Windhauch strich ihr entgegen. Durch die Zwischentür sah sie den leeren Wohnbereich. Von irgendwoher kamen Geräusche, die eigentlich nicht so ganz zu dem paßten, was hier normal war. Und da sah sie Zamorras Amulett. Die Kette war geöffnet. Wo aber war Zamorra?
Nicole ahnte, daß etwas nicht stimmte! Der Windhauch machte sie mißtrauisch. Sie eilte in den Schlafbereich und sah das zerstörte Fenster -und draußen vor dem Fenster einen Mann, der gerade auf Zamorra einschlug!
Ein Mann mit Sonnenbrille!
Nicole rannte zum Fenster und schwang sich hindurch. Sie sah, daß Zamorra sich gerade noch mit einer Hand am Hosenbein des anderen festhielt. Nicole stand jetzt direkt hinter diesem, der die Bewegung wohl gespürt hatte. Er drehte sich herum, und Zamorra entging so dem nächsten
Weitere Kostenlose Bücher