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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stammen nur von Lebewesen, die den Halutern ähnlich waren. Auch die Größe stimmt. Das sind Riesenskelette, bis zu dreieinhalb Meter lang. Das müssen Haluter gewesen sein!"
    „Selbst wenn das Haluter waren was ich jetzt auch fast glaube, warum hat man sie hier eingesperrt?
    Warum hat man sie alle an einer Stelle konzentriert und dann umgebracht? Das muß doch einen Grund gehabt haben."
    „Natürlich hatte das einen Grund. Vielleicht finden wir ihn sogar heraus. Aber ich bezweifle es sehr.
    Die schrecklichen Geschehnisse müssen schon viele tausend Jahre zurückliegen. Wenn es jemals organische Wächter gegeben hat, dann sind diese längst ausgestorben. Was geblieben ist das ist die Automatik. Und die wollen wir abschalten, wenn wir können."
    Sie gingen weiter. Sie fanden immer wieder neue Abteilungen mit Skeletten. Das Summen der Maschinen wurde nicht lauter, war aber ü berall. Auf das Vibrations-Mikrophon konnten sie sich nicht verlassen. Die Wände aus dem rotblauen Edelstahl wirkten wie ein vollendeter Leiter. Die Vibration pflanzte sich in ihnen fort und war Hunderte von Kilometern in gleicher Lautstärke zu hören.
    Neue Gänge zweigten ab, und die beiden Teleporter folgten ihnen. Mehr als zwei Stunden wanderten sie durch das unterirdische Labyrinth und fanden immer wieder Skelette. Der ganze Planet war nichts anderes als ein riesenhaftes Gefängnis mit unvorstellbaren Schutzmaßnahmen. Zum Glück für die beiden Teleporter waren diese Schutzmaßnahmen im Augenblick außer Betrieb. Aber sie konnten nicht wissen ob und wann die Automatik aufwachte und ihre Gegenmaßnahmen einleitete. Von einer Sekunde zur anderen konnte sich das ganze Gefängnis mit technischem Leben anfüllen. Roboter konnten aus verborgenen Räumen hervorbrechen und sie angreifen. Von der Decke konnten Strahlvorhänge schießen und sie einschließen. Die phantastischsten Dinge konnten geschehen.
    Die fehlende Atmosphäre hatte dafür gesorgt, daß die Skelette einwandfrei erhalten blieben. Auch auf dem Edelstahl gab es nicht einen einzigen Rostfleck. Ras Tschubai schätzte, daß sie bisher rund hunderttausend Skelette gesehen hatten das waren genauso viele, wie die gesamte Rasse der Haluter in der Milchstraße zählte. Sie hatten aber nur einen ganz kleinen Teil des unterirdischen Gefängnisses kennengelernt. Wenn der ganze Planet ausgehöhlt war, wie Fancan Teik angedeutet hatte, mußten hier viele Millionen Haluter eines gewaltsamen Todes gestorben sein.
    Es war eine grauenhafte Vorstellung.
    „Diejenigen", sagte Ras Tschubai, „die dieses Gefängnis bauten, müssen ganz genau gewußt haben, wen sie darin einsperren würden. Die ganze Konstruktion weist darauf hin, daß sie die merkwürdigen Eigenschaften der Haluter kannten. Einfache Stahlwände genügten nicht. Es mußten ungeheuer dicke Wände von großer Widerstandskraft sein. Und dann überall die Strahlensicherungen.
    Außerdem die Höhe der Gänge, ihre Breite, die Größe der Eingänge und Zellen. Für mich steht es einwandfrei fest, daß die Erbauer dieses Planetengefängnisses diese ganze Anlage nur zu dem Zweck errichteten, um die Haluter auszurotten. Ich weiß nicht, ob wir jemals den Grund dafür erfahren werden.
    Aber ich erinnere mich soeben daran, daß die Haluter vor mehr als fünfzigtausend Jahren versuchten, die Milchstraße zu erobern. Ich erinnere mich daran, mit welcher Grausamkeit sie vorgingen und alle Welten vernichteten, die sich ihnen in den Weg stellten. Sollte es hier ähnlich gewesen sein? Sollte es sich um einen Racheakt handeln? Dann allerdings könnte ich diesen Planeten und seinen Zweck verstehen."
    Gucky stand mit dem Rücken gegen die Wand. Auf der anderen Seite des Ganges war wieder ein Verlies mit Skeletten. Nachdenklich starrte er darauf.
    „Die Rasse der Haluter hat sich im Verlaufe der letzten Jahrtausende gewandelt. Einst mögen sie grausam gewesen sein, aber heute sind sie friedlich, wenn auch sehr abenteuerlustig. Das sieht man ja an Tolot und Teik. Sie sind unsere Freunde geworden. Und ich glaube, das zählt. Wir müssen versuchen, dieses Geheimnis hier zu lösen. Ich glaube, es ist der Schlüssel zu ihrer Vergangenheit, die niemand kennt - nicht einmal die Haluter selbst.
    Sie gingen weiter und ahnten nicht, daß auf der Oberfläche in dieser Sekunde das Unheil begann.
     
    *
     
    Iwan Iwanowitsch Goratschin ging unruhig in der Kommandozentrale des Haluterschiffes auf und ab.
    Einige Versuche hatten ergeben, daß die Energie des Schiffes

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