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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übernahmen die Rückendeckung. Etwa vier Kilometer von jener Stelle, an der sie in der Nische Schutz gefunden hatten, tauchten plötzlich Wachroboter auf. Sie kamen aus den Seitenkorridoren und von vorn. In südlicher Richtung wurde der Rückzug durch aufgefahrene Panzer versperrt. Die drohenden Geschütze richteten sich auf die kleine Gruppe der beiden Haluter und der drei Mutanten.
    Ras Tschubai versuchte sofort, Funkverbindung zur Gruppe Eder aufzunehmen.
    Er bekam keine Antwort.
    „Eder meldet sich nicht. Da muß etwas passiert sein. Wir werden uns später darum kümmern. Auf der rechten Seite ist ein Nebengang, der noch frei zu sein scheint. Ich würde vorschlagen, daß wir dort erst einmal Deckung suchen."
    Noch während sie liefen, eröffneten die Geschütze der Panzerfahrzeuge und vereinzelten Robotwächter das Feuer auf sie. Vor und hinter ihnen flammten Schmelzfontänen auf, aber zum Glück wurde niemand von ihnen getroffen. Sie erreichten den Seitengang und vergewisserten sich, daß in dem dunklen, engen Korridor keine Gefahren auf sie lauerten. Dann trat der Doppelmutant Goratschin in Aktion.
    Es war das erste Mal daß Gucky Goratschin in voller Tätigkeit sah. Obwohl die Fähigkeiten des Zünders allgemein bekannt waren, erlebten Gucky und die anderen eine Überraschung. Goratschin war gefährlicher und in seiner Wirkungskraft eindrucksvoller als jedes Impulsgeschütz. Ein Panzer nach dem anderen detonierte lautlos, flammte auf und existierte nicht mehr. Den viel kleineren Robotwächtern erging es nicht anders. Es dauerte nur zehn Minuten, und das Bild hatte sich völlig verändert. Oberall lagen die Reste der explodierten Panzer und zerschmolzenen Robotwächter herum.
    Von nördlicher Richtung heranbrausende Fahrzeuge stoppten plötzlich ihre Fahrt, blieben eine Weile stehen und fahren dann in entgegengesetzter Richtung wieder davon. Das war für den aufmerksam beobachtenden Ras Tschubai der sichere Beweis dafür, daß die Robot-Automatik des Höllenplaneten nicht nur nach einprogrammierten Befehlen handelte, sondern in der Tat dachte. Das machte diesen Gegner nur noch gefährlicher.
    Die Funkverbindung zur Gruppe Eder war immer noch unterbrochen.
    „Wir müssen noch etwa drei Kilometer von ihnen entfernt sein", sagte Goratschin, der über beide Gesichter vor Genugtuung strahlte. „Ich habe mich mal richtig ausgetobt - war auch Zeit. Haltet mich bitte nicht für herzlos, aber schließlich haben Roboter auch kein Herz. Es ist schön, wenn man mit seinem kleinen Bruder so gut zusammenarbeitet."
    Iwanowitsch meinte dazu: „Es bleibt meinem großen Bruder ja gar nichts anderes übrig, als mit mir zusammenzuarbeiten.
    Wenn ich nicht mitmache, ist er eine Null. Eine ziemlich große Null - er ist ja der größere Bruder."
    Ehe der Streit der Zwillinge schärfere Formen annehmen konnte, wurde der Marsch nach Norden fortgesetzt.
    Und zwar so weit, bis sie den weißflammenden Energieschirm sahen, der wie eine massive Wand den Korridor absperrte.
    Nun begriffen sie auch, warum der Funkkontakt zur Gruppe Eder unterbrochen worden war.
    „Ja, meine Lieben, wenn ihr nun euren Gucky nicht hattet!" sagte der Mausbiber. „Ich werde mal auf die andere Seite teleportieren und nachsehen, was dort los ist. Bin gleich wieder zurück.
    Und ehe jemand etwas sagen konnte, entmaterialisierte er und war verschwunden.
     
    *
     
    „Es hat keinen Sinn, wenn wir herumstehen und warten", sagte Captain Eder. „Aber diesmal werden wir nicht alle weiter nach unten vordringen, sondern eine Wache zurücklassen. Das ist allein schon deswegen notwendig, weil wir damit rechnen müssen daß die Teleporter auftauchen. Ich nehme wenigstens an, daß sie den Energievorhang überwinden können. Leutnant Siebengel, Sie bleiben mit fünf Mann hier. Ich werde mit den restlichen vier Männern den Abstieg in die Tiefe wagen. Sergeant Proster, Sie begleiten mich. Suchen Sie drei Männer aus."
    Das Einsatzkommando war schnelles Handeln gewohnt. Die ganze Aktion dauerte nicht mehr als eine Minute, dann verschwanden Eder und seine vier Begleiter in dem immer noch funktionierenden Antigrav-Schacht. Langsam sanken sie in die Tiefe, und bald darauf konnte man sie nicht mehr erkennen. Siebengel sah ihnen mit gemischten Gefühlen nach, dann sagte er zu seinen fünf Männern: „Immer bin ich derjenige, der Schmiere - stehen muß. Na, vielleicht hat das auch seine Vorteile."
    Es hatte seine Vorteile, denn wenige Minuten später sollte er das Vergnügen

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