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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab aber keinen Kommentar ab. Goratschin war inzwischen zwanzig Meter an der Wand entlanggegangen und blieb plötzlich stehen. Er drehte sich um und rief den anderen zu: „Ich glaube, ich habe etwas gefunden. Kommt mal her."
    „Das, was er gefunden hatte, konnte ein Eingang sein. Er war gut getarnt und von weitem nicht zu erkennen. Die schmalen Fugen, die ein Rechteck von drei mal vier Metern in die Stahlwand zeichneten, waren so fein, daß man sie kaum bemerkte. Genau in der Mitte des Rechtecks, in etwa zwei Meter Höhe, war ein winziger Knopf. Er hatte die gleiche Farbe wie die Metallwand und hob sich kaum davon ab.
    „Es fragt sich nur, was passiert, wenn jemand auf den Knopf drückt", murmelte Captain Eder. Er schien der Sache nicht zu trauen. „Auf der anderen Seite hat es keinen Sinn, wenn wir hier nur stehen und warten."
    Goratschin hob den Arm, seine Hand näherte sich langsam dem Knopf.
    „Das werden wir gleich haben", sagte Iwan.
    Er drückte auf den Knopf.
    Eine Weile geschah überhaupt nichts. Dann aber glitt das ganze Rechteck nach oben in die Decke und gab den Eingang zu einer Kammer frei. Es war eine quadratische Kammer mit einer Kantenlänge von etwa zehn Metern. Licht flammte auf.
    „Sieht aus wie eine Schleuse", sagte Ras Tschubai. Er sah die anderen an. „Gehen wir hinein?"
    „Darum habe ich ja auf den Knopf gedrückt." Goratschin machte den Anfang und betrat den merkwürdigen, vollkommen kahlen Raum. Er ging bis zur Mitte und blieb stehen. Er winkte den anderen zu. „Nun kommt schon endlich. Wir wissen nicht, wie lange die Tür offenbleibt."
    Wortlos folgten ihm die anderen wobei die beiden Haluter den Abschluß bildeten. Kaum waren sie alle in dem Raum, da rollte das Rechteck wieder nach unten und schloß ihn hermetisch ab. Das Licht erlosch nicht.
    „Da sind wir ihnen aber schön in die Falle gegangen", knurrte Sergeant Proster. Seine Stimme klang nicht mehr ganz sicher. „Jetzt können sie mit uns machen, was sie wollen."
    Noch während er sprach, hörten alle ein leises Zischen. Zuerst war es kaum wahrnehmbar, dann wurde es allmählich immer lauter. Ras Tschubai nahm wieder seine Instrumente, dann rief er aufgeregt: „Gas! Irgendein Gas strömt in die Kammer. Was soll der Unsinn? Die Robot-Automatik wird doch nicht glauben, sie könne uns vergiften... wartet mal! Das ist ja Sauerstoff und Stickstoff! Eine Atmosphäre! Die gleiche. Atmosphäre, wie die Haluter sie atmen. Sie ist auch für uns geeignet."
    Goratschin nickte mit beiden Köpfen.
    „Dann hat mich meine Vermutung doch nicht getäuscht. Wir stehen hier in einer Luftschleuse. Sieht ganz so aus, als gäbe es in der Schaltstation noch eine künstliche Atmosphäre."
    Bald darauf hörte das Hereinströmen der Luft auf, und es wurde ganz still. An der gegenüberliegenden Stelle, von der sie die Kammer betreten hatten, öffnete sich eine Tür. Zögernd nur gingen sie hindurch und standen dann in einer gigantischen Generatorenhalle. Da sie mit einer Atmosphäre gefüllt war, konnte man das Dröhnen und Stampfen der Maschinen deutlich hören. Zu ihren Füßen zitterte und vibrierte der Boden. Daß es sich um Generatoren handelte, konnten die Männer nur vermuten. Tief ihn Boden verankert standen die mächtigen Metallblöcke in langen Reihen da und waren durch blitzende Leitungen miteinander verbunden. Strahlend sauber als wären sie erst heute montiert worden.
    Iwanowitsch Goratschin schüttelte den Kopf.
    „Es hat wenig Sinn, wenn wir hier mit der Zerstörungsarbeit beginnen. Das müssen Tausende von Generatoren sein, und wir wissen nicht, welcher für den Schirm oder den Zapfer Energie erzeugt. Viel wichtiger wäre es, die Schaltzentrale zu finden."
    „Sie kann nicht weit sein", vermutete Ras Tschubai.
    Sie gingen weiter, und als sie etwa vierhundert Meter zurückgelegt hatten und mitten in der Halle standen, reagierte die Robot-Wachautomatik auf die Anwesenheit der beiden Haluter.
    Der Angriff erfolgte so überraschend, daß sie kaum Zeit hatten, hinter den Maschinenblöcken Deckung zu suchen.
    Um die Maschinenanlagen nicht zu beschädigen, setzte die Robotabwehr keine Energiestrahlen ein.
    Sie arbeitete fast ausschließlich mit Pulsatorgeschützen. Diese waren nicht nur für die Haluter, sondern auch für die Terraner absolut tödlich. Als sich die ersten Läufe aus der Decke des Raumes schoben und sich auf die Eindringlinge richteten, rief Ras Tschubai: „Schutzschirme einschalten! Sie lassen die Pulsatorstrahlen nicht

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