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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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quadratisch, mit einer Seitenlänge von fünfzig Metern. Überall an den Wänden waren Kontrollampen, Schaltmechanismen und Instrumententafeln. Von der Decke kam ein grellweißes Licht, das den Raum taghell erleuchtete.
    Es erfolgte keine Gegenreaktion.
    Gucky ging näher an die Halbkugel heran und berührte sie mit den Händen. Er spürte das Vibrieren, während seine Außenmikrophone das ständige Summen der Warnkontrollen aufnahmen.
    „Ich glaube, da haben wir es", murmelte er vor sich hin. „Aber du wirst nicht mehr lange summen, mein Lieber. Wenn die Haluter dich erwischen, machen sie Schrott aus dir."
    Er überlegte noch einen Augenblick, dann konzentrierte er sich auf den Rücksprung und entmaterialisierte. Er hatte sich dabei auf Ras Tschubai konzentriert, dessen Gedankenimpulse er schwach empfangen konnte. Die fünf Meter dicke Stahlwand schirmte nicht nur die Funkwellen ab, sondern sie reduzierte auch die Intensität der Gedankenimpulse. Aber sicherlich war nicht das allein daran schuld, daß Guckys Teleportation ein Fehlsprung wurde. Als er nämlich wieder seine Umgebung erkennen konnte, stand er auf der Oberfläche des Gefängnisplaneten. Er verspürte einen ziehenden Schmerz in seinen Gliedern, aber er hatte keine Zeit mehr, darauf zu achten.
    Von allen Seiten kamen Schweberoboter und kleine Kampfwagen auf ihn zu und eröffneten das Feuer. Ohne zu überlegen, teleportierte Gucky. Um nicht ins Ungewisse zu springen, hatte er unwillkürlich die Gipfel des fernen Gebirges angepeilt. Als er rematerialisierte, stand er auf einem flachen Plateau, das sich mehr als fünfhundert Meter über die Felsenebene erhob, auf der das Schiff der Haluter als schwarzer Punkt zu erkennen war. Mitten auf dem Plateau stand ein Kuppelbau mit einer langen Antenne. Vor den angreifenden Robotern war Gucky nun in Sicherheit, aber er überlegte sich, was er als nächstes unternehmen sollte. Er konnte seine Freunde in der Tiefe des Planeten nicht im Stich lassen. Auf der anderen Seite war es unmöglich, ihren genauen Standort von hier aus anzupeilen.
    Seine Fehlteleportation, das war ihm klar, hatte der Robotkommandant gesteuert. Es mußte also auch eine Anlage zur Abwehr von Mutanten bestehen.
    In seinem Helmempfänger waren Signale. Sie waren so stark, daß er die Lautstärke zurückstellen mußte. Der Sender mußte sehr nahe stehen und als ein Blick zufällig auf die Antenne des Kuppelbaues fiel, wußte er Bescheid. Es waren die Signale eines Robotsenders.
    „Das hast du dir gedacht", knurrte der Mausbiber wütend. Er suchte in seinem Kampfanzug, bis er die kleine Atom-Handgranate fand. Er entsicherte sie und ging so weit vor, bis er den Kuppelbau mit der Hand berühren konnte. In etwa zwei Meter Höhe fand er eine Nische, in die er die Granate deponierte. Dann teleportierte er in die Ebene hinab.
    Der Kuppelbau detonierte in einem grellen Blitz. Guckys stille Hoffnung, daß der blaugrüne Energieschirm, der sich um den Planeten spannte, erlöschen würde, erfüllte sich nicht. Nicht einmal eine Lücke entstand. Aber die Funksignale im Helmempfänger verstummten.
    „Na, wenigstens etwas", meinte Gucky zu sich selbst. Dann peilte er das Schiff der Haluter an und teleportierte. „Jetzt klappte es auf einmal wieder wie geschmiert. Ich muß die anderen finden, und von hier aus ist es ja nicht schwer. Ich kenne die einzelnen Stationen."
    Er teleportierte zur Stahlschleuse und von dort in die Tiefe.
     
    *
     
    Goratschin sah noch immer auf die Uhr.
    „Zwei Minuten", sagte er. „Es mußte etwas geschehen sein, sonst wäre Gucky längst zurück. Was wollen Sie tun, Ras Tschubai?"
    Der Teleporter deutete auf die Wand.
    „Springen, was sonst? Gucky benötigt Hilfe."
    Goratschin schüttelte beide Köpfe Ausnahmsweise war sich der Doppelkopfmutant einig.
    „Das würde ich nicht empfehlen. Wenn Gucky nicht zurückkommt, ist hinter der Wand eine Falle. Sie würden genauso hineingeraten wie er. Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden: Ich werde die Wand sprengen. Darf ich Sie bitten, Deckung zu suchen? Es wird eine ziemliche Explosion geben!"
    Ras zögerte, aber dann erklärte er sich mit dem Vorhaben Goratschins einverstanden. Captain Eder und seine Männer suchten Deckung, und Sergeant Proster murmelte laut genug, daß alle es hören konnten: „Das nenne ich vielleicht einen Sondereinsatz! Seit Stunden tun wir nichts anderes als zwischen Metallblöcken Versteck zu spielen. Wenn das mein Ausbildungsoffizier

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