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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neunundvierzig Freiwillige für einen Sonderauftrag auszusuchen. Eder tat es mit der ihm eigenen Sorgfalt und bestimmte Leutnant Siebengel zu seinem Stellvertreter. Eine halbe Stunde später betrat er mit seiner Gruppe den Hangar und meldete sich bei Major McCisom.
    Zur gleichen Zeit traten die drei Mutanten ein.
    Major Bob McCisom meldete Perry Rhodan, daß die Korvette KC-41 startbereit sei.
    Und wiederum sechzig Sekunden später öffnete sich die Ausflugschleuse, und die KC-41 schoß hinaus in den Raum. Eines der unglaublichsten Abenteuer hatte damit seinen Anfang genommen.
     
    2.
     
    Selbst hier, einundsechzigtausend Lichtjahre vom Zentrum der Kugelgalaxis M-87 entfernt, standen die Sterne noch sehr dicht. Der mittlere Abstand betrug zwei bis zweieinhalb Lichtjahre. Da Major McCisom die genauen Koordinaten seines Zieles kannte, wäre es durchaus möglich gewesen, die ganze Strecke mit einem einzigen Linearmanöver zurückzulegen. Sein Pilot, Leutnant Kramer, riet jedoch davon ab. Er schlug vor, Linearmanöver mit einer Reichweite bis zu fünf Lichtmonaten durchzuführen und jeweils kurze Erholungspausen im Einstein-Universum einzulegen.
    In der ihnen zugeteilten Kabine hielten sich die drei Mutanten auf. Der Doppelkopf-Mutant Iwan Iwanowitsch Goratschin unterhielt sich mit dem Teleporter Ras Tschubai. Gucky vertrieb sich die Zeit damit auf dem Bett zu liegen, die Augen geschlossen zu halten und die Gedanken der Besatzung zu durchforschen. Es war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen, und er konnte dabei allerhand erfahren.
    Manchmal auch Dinge, die ihn nichts angingen.
    Er schlug die Augen auf und sagte: „Entschuldigt, daß ich euer interessantes Gespräch unterbreche. Aber da hat mich doch eben jemand als Soldatenschreck bezeichnet! Wie findet ihr das?"
    „Ich finde das sehr zutreffend" meinte Iwanowitsch, der linke und jüngere Kopf Goratschins. „Meiner Meinung nach bist du nicht nur ein Soldatenschreck, sondern der Schrecken des Universums schlechthin."
    Gucky richtete sich auf, und sein Nagezahn blitzte vor Empörung.
    „Der Schrecken des Universums? Da hast du dich aber ziemlich schlecht ausgedrückt. Man nennt mich allgemein den Helden des Universums."
    Ehe es zu einer erhitzten Debatte kommen konnte, griff Ras Tschubai vermittelnd ein. Er kannte schließlich Goratschin, und vor allen Dingen kannte er Gucky.
    „Viel interessanter wäre es, zu erfahren, mein lieber Gucky, warum dieses Besatzungsmitglied glaubt, du seist ein Soldatenschreck. Das müßte doch auch für dich sehr aufschlußreich sein."
    „Das ist es zweifellos", bestätigte der Mausbiber. Er grinste. Mit seinen dicken Backen sah er aus wie ein Hamster. „Er entsann sich einiger militärischer Operationen, die ich nicht ganz im Sinne des Oberkommandos ausführte. Der Erfolg war selbstverständlich genau der gleiche, als wäre ich anders vorgegangen. Aber ich besitze nun einmal nicht die Bösartigkeit eines Terraners. Ich finde, auch Gegner sind Menschen. Ich möchte betonen, daß ich den Ausdruck 'Mensch' symbolisch gemeint habe.
    Schließlich denke ich selbst menschlicher als die Menschen - und bin trotzdem kein Mensch. Gott sei Dank!"
    Ach, und weswegen hat er dich Soldatenschreck genannt? Warum?"
    „In diesem Fall war der Soldat Atlan. Kann aber auch sein, daß er an Perry dachte. Wenn irgendwelche militärischen Operationen durchzuführen sind, die beiden ja die Kommandeure und geben die Befehle. Sie sind also Soldaten. Und für die beiden bin ich so etwas wie ein Schrecken, wenn es darum geht, einen Gegner zu erledigen." Gucky plusterte sich richtig auf. „Und ich erledige sie natürlich - allerdings auf meine Art. Möchte wissen", setzte er gedankenvoll hinzu, „wo da ein Unterschied ist. Das Resultat zählt, nicht die Methode."
    Ras Tschubai lehnte sich ein wenig zurück und betrachtete Gucky.
    „Was ich sage, klingt sehr paradox. Du liegst vollkommen schief, und trotzdem hast du recht.
    Verstehst du das?"
    Gucky nickte eifrig.
    „Natürlich verstehe ich das." Er sah den Teleporter forschend an. „Wie meinst du denn das?"
    Iwan und Iwanowitsch lachten, daß ihr gemeinsamer Körper sich vor Vergnügen schüttelte. Ras Tschubai grinste nur.
    Wütend legte sich Gucky wieder hin und schloß die Augen.
    „Mit euch kann man sich überhaupt nicht unterhalten", stellte er erbost fest. „Ich meditiere ich lieber.
    Und eure Gedanken zu lesen ist überhaupt völlig sinnlos. Da könnte man genausogut versuchen, die Gedanken eines

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