0341 - Der planetarische Kerker
Rosenkohls zu ergründen..."
Während die drei Mutanten derartige Gespräche führten, versammelte Captain Eder seine Männer in der Mannschaftsmesse. Er klärte sie über den Sinn und Zweck des Einsatzes auf und schloß mit den Worten: „Sie alle wissen, daß die beiden Haluter Freunde und Verbündete Perry Rhodans sind. Sie haben uns aus mancher bösen Situation geholfen. Jetzt sieht es ganz so aus, als steckten sie in der Klemme.
Es ist selbstverständlich, daß wir ihnen beistehen werden, so gut wir können. Daß Perry Rhodan es für notwendig gehalten hat, uns drei der fähigsten Mutanten mitzugeben, dürfte Sie wohl überzeugen, für wie wichtig er diese Mission halt. Ich glaube, es ist unnötig, mehr darüber zu sagen. Ich weiß, daß ich mich auf Sie verlassen kann."
Die Männer murmelten Beifall. Ihrer Meinung nach war diese Ansprache vollkommen überflüssig gewesen. Einer der Sergeanten schielte zur Theke der Messe, hinter der ein Barkeeper auf seinem Schemel hockte und döste.
„Ob wir wohl einen Obstsaft zu trinken kriegen?" erkundigte er sich sarkastisch. Leutnant Siebengel warf Captain Eder einen fragenden Blick zu. Der Captain nickte.
Leutnant Siebengel ging zur Theke und schlug kräftig mit der Faust auf die Platte. Der Barkeeper fiel fast von seinem Schemel und fing sich im letzten Moment. Mühsam richtete er sich auf.
„Sie wünschen?" stotterte er.
„Obstsaft!" sagte Leutnant Siebengel energisch. „Aber wenn möglich einen gebrannten Obstsaft."
Der Barkeeper sah auf die Uhr, überlegte eine Sekunde, dann nickte er. „Da haben Sie aber Glück gehabt. Alkohol auf einer Korvette ist während eines Einsatzes innerhalb von vierundzwanzig Stunden nur zwei Stunden erlaubt."
Leutnant Siebengel nickte wohlwollend.
„Ist ja gut, daß diese zwei Stunden soeben begonnen haben. Nicht wahr?"
Der Barkeeper nickte.
„Ja - sie haben gerade erst begonnen", bestätigte er.
In der Kommandozentrale leitete Leutnant Kramer eben das dritte Linearmanöver ein.
*
Leutnant Kramer hatte die Linearetappen auf ein Lichtjahr ausgedehnt. Nach zehn Stunden Flugzeit erreichte die KC-41 die angegebene Position und kehrte in das Einsteinuniversum zurück. Die Bordinstrumente der Navigation begannen zu arbeiten - und zehn Minuten später spuckte der Computer die Ergebnisse aus. Major McCisom nahm die Lochstreifen und gab sie in den Entschlüssler.
Eine Minute später hatte er die Resultate in Klarschrift.
„Die Sonne ist ein weißer Zwerg mit ungewöhnlich großer Schwerkraft. Sie hat nur einen einzigen Planeten, Durchmesser etwa eintausendachthundert Kilometer. Ich würde sagen, es ist ein eingefangener Planetoid. Nichts als ein öder Felsbrocken ohne eine Spur Atmosphäre. Für die geringe Größe ist die Schwerkraft viel zu hoch. Entweder hat der Planet eine ungeheuer dichte Masse oder das Schwerefeld wird künstlich erzeugt. Oberflächentemperatur sehr niedrig, denn trotz seiner nahen Umlaufbahn wird er von dem weißen Zwerg nicht genügend erwärmt. Alles in allem eine sehr unfreundliche Welt, von der nicht viel zu erwarten ist. Und wenn mich nicht alles täuscht, sind die beiden Haluter auf dem Planeten gelandet. Bin gespannt, ob wir sie finden. Sorgen Sie dafür, Leutnant, daß unsere Funkstation ständig auf Empfang ist..
Leutnant Kramer nickte nur. Er hatte genug damit zu tun, die Korvette auf eine Umlaufbahn zu bringen. Vorsichtshalber hielt er sich dabei in einer Höhe von dreißigtausend Kilometern über der Oberfläche des Planeten.
Mit Hilfe der Vergrößerungsschirme und der Ortergeräte versuchte Major McCisom das schwarze Raumschiff der beiden Haluter zu linden. Das war nicht ganz so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte. Die vegetationslose Oberfläche und die konturlosen Schatten der Berggipfel boten auf den Bildschirmen einen verwirrenden Anblick. Hinzu kam, daß die Ortergeräte verrückt zu spielen begannen. Die Zeiger tanzten auf den Skalen und gaben keine vernünftigen Werte bekannt. Unter der Oberfläche des namenlosen Planeten mußte es riesige Mengen schwerer Metalle und Elemente geben.
Aber dann, nach der fünften Umkreisung, deutete Leutnant Kramer plötzlich auf den Panoramaschirm und sagte: „Da ist es! Das muß das Schiff der Haluter sein!"
Bei der großen Höhe veränderte sich die Landschaft nur langsam. Major McCisom hatte genug Zeit den angezeigten Punkt näher zu betrachten. Als Leutnant Kramer dann noch die Vergrößerung einschaltete, sah es auch der
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