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0341 - Die Nadel der Cleopatra

0341 - Die Nadel der Cleopatra

Titel: 0341 - Die Nadel der Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiterhin klar, daß er seine Nachforschungen auf diese beiden Gebiete konzentrieren mußte, was im Endeffekt ziemlich viel Theorie bedeutete, und die behagte dem Inspektor sowieso nicht.
    Plötzlich hatte er wieder Mut gefaßt. Seine Gesichtszüge und der Blick seiner Augen wirkten nicht mehr so deprimiert und leer. Er wollte kämpfen, allein schon für Shao.
    Seine weiteren Schritte zeugten von der Energie, die in ihm steckte. Mit einem Ruck riß er die Tür zum Vorzimmer auf und fand zwei Personen vor. Glenda Perkins – und John Sinclair!
    ***
    Die drei Frauen hatten die Erlaubnis bekommen, sich auf die Kissen zu räkeln, während der nubische Sklave hinter seiner Herrin wie eine Mauer aus Muskeln stand.
    In seinem dunklen Gorillagesicht zuckte nicht ein Streifen Haut.
    Die wulstigen Lippen waren zusammengepreßt, so daß sie wirkten wie zwei rosige Würmer.
    Er schaute über die liegenden Frauen hinweg. Der Blick war in eine Ferne gerichtet, die er selbst nicht sah, aber er vernahm jedes Wort, das gesprochen wurde.
    »Bedient euch von meinen Früchten. Eßt und trinkt. Es ist das letztemal, daß wir so zusammen sind. Mein Schicksal führt mich in ein anderes Land. Rom wartet, ich kann euch nicht mitnehmen, aber ich möchte euch, die ihr mir so treu ergeben ward, einen letzten Dienst erweisen, bevor ihr meinen Trank zu euch nehmt.«
    Die drei Dienerinnen schwiegen. Sie schauten ihre schöne Herrin an, die sich zur Seite legte und nach einem Tonkrug faßte, in dem sich ein anregender Trank befand. Dabei rutschten die Stoffbahnen durcheinander. Durch die Lücken konnte der Nubier auf die langen wohlgeformten Beine der Cleopatra schauen, doch in seinem Innern regte sich nichts. Er war abgestumpft bis zum letzten.
    Die Dienerinnen bedienten sich von den Früchten, während die beiden Löwen träge ihre langmähnigen Köpfe hoben und aus schmalen Augen zu ihrer Herrin schauten.
    Cleopatra wußte genau, was sie wollten. Aus einer anderen am Bett stehenden Schale holte sie blutige Fleischbrocken und schleuderte sie zielsicher gegen die Mäuler der Tiere, die gierig zuschnappten und das Fleisch verschlangen.
    Die Königin der Könige schaute zu, wie die Löwen das Fleisch zerrissen, und sie hoffte, daß es mit ihren Feinden ebenso geschehen würde. Die hatten ihr den Thron versagt, aber sie war gewillt, ihn zurückzuerobern. Dabei sollte ihr Cäsar helfen, den sie auf unnachahmliche Art und Weise verführt hatte.
    Mit seiner Hilfe würde sie über Ägypten und später über den gesamten Orient herrschen.
    Die Dienerinnen aßen und hörten das Schmatzen der Löwen. Es störte sie nicht, daran hatten sie sich gewöhnt.
    Cleopatra ließ sich von ihrem Sklaven ein Tuch reichen und wischte sich damit das Blut von den Händen. Danach wusch sie die Hände im klarem Wasser, das ihr ebenfalls der Nubier hinstellte.
    Nach dieser Waschung war sie bereit, ihre große Rede zu halten.
    Sie schob ihren Oberkörper in Richtung Kopflehne und ließ sich dort in sitzender Stellung nieder.
    Die Dienerinnen hatten um die Liege herum ihre Plätze gefunden, wobei sie ihrer Herrin in die Augen schauten. Diese hatten einen Schleier bekommen, so daß die Person noch geheimnisvoller wirkte, als sie es tatsächlich schon war.
    »Ihr wißt, daß heute die Stunde des Abschieds gekommen ist. Ich reise am nächsten Tag nach Rom, um mich mit Cäsar zu verbinden. Ägypten wird leer sein ohne mich, und meine Feinde können triumphieren. Das aber soll nicht geschehen. Sie dürfen sich nicht an denen gütlich tun, die mir gedient haben. Sie würden euch grausam töten, und auch Usanga könnte euch nicht schützen. Leider kann ich euch nicht mit nach Rom nehmen, aber ich werde euch auf eine besondere Art und Weise meinen Dank geben. Ihr werdet sterben!«
    Nach diesen Worten legte sie eine kurze Pause ein, um die Sätze wirken zu lassen.
    In den glatten Gesichtern der Dienerinnen regte sich nichts. Sie waren es gewohnt, das zu tun, was ihre Herrin verlangte, und so war es auch hier.
    Cleopatra nickte. Sie schien gewußt zu haben, daß sich kein Widerstand regte. »Es wird kein normaler Tod sein, wenn ihr den Trank zu euch nehmt«, fuhr sie fort. »Ich lasse euch nur in einen langen Schlaf versetzen, aus dem ihr vielleicht in ferner Zeit irgendwann einmal erwacht. Usanga wird mumifiziert, so wie es uns die Alten gelehrt haben. Zwei von euch werden eine Verbindung mit den beiden Löwen eingehen, denn als Wächter meines Obelisken habe ich euch ausersehen. Die

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