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0341 - Keiner kennt die Todesstunde

0341 - Keiner kennt die Todesstunde

Titel: 0341 - Keiner kennt die Todesstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kennt die Todesstunde
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er.
    »Genau.«
    »Aber dieser Jemand kann nicht zu den Bullen laufen, wenn wir ihm die Daumenschrauben anziehen?«
    »Das kann er ganz bestimmt nicht!«
    »Okay, das hört sich gut an. So was ist immer ein gutes Geschäft, wenn nur alles klar ist«, versprach Blaine. »Jetzt aber zu dem gelben Auto! Wann und wo habt ihr es gesehen?«
    »Heute nacht, kurz nach vier, droben in der 99. Straße. Es kam schnell aus einer Einfahrt herausgeprescht und fegte an uns vorbei. Ich konnte gerade noch die schöne Nummer erkennen, und wenn ich nicht Wut gehabt hätte, weil der Kerl uns beinahe über den Haufen gefahren hätte, wüßte ich die Nummer überhaupt nicht.«
    Bill Rock unterbrach seine Erzählung. Mit gerunzelter Stirn blickte er überrascht auf Rod Blaine. Der frühere Privatdetektiv hatte sich weit zurückgelehnt. Aus seiner Kehle kam ein leises, glucksendes Geräusch, wurde schnell lauter und wuchs sich zu einem schallenden Gelächter aus.
    ***
    Stephen Bonder war höchstens vierzig Jahre alt, hatte eine schlanke, hochaufgeschossene Gestalt und kurzgeschnittenes, schwarzes Haar, das an den Schläfen von den ersten silbernen Fäden durchzogen war. Er trug einen hellgrauen, einreihigen Anzug und eine randlose Brille. Alles in allem wirkte er eher wie ein Arzt oder Rechtsanwalt als ein erfolgreicher Unternehmer. Als er aus seinem gelben Falcon ausstieg, blitzten die Blitzlichter der Reporter, und hastig zugerufene Fragen schwirrten durch die Luft. Sergeant Schulz drängte die Zeitungsleute zurück.
    »Okay, Leute, okay!« rief er ihnen zu. »Erst sind wir dran! Kommen Sie, Mister Bonder, hinter der Absperrung haben wir einigermaßen Ruhe.«
    Schulz hatte inzwischen von Cops des nächsten Reviers den Gehsteig auf der Straßenseite absperren lassen, damit die Mordkommission ungehindert arbeiten konnte. Er drängte sich vor Bonder zwischen zwei stämmigen Polizisten durch und atmete erleichtert auf, als sie aus dem Gedränge heraus waren.
    »Wo ist sie, Sergeant?« fragte Bonder. Er sah blaß aus.
    »Dorrit Marvin? Wir haben den Leichnam zum Schauhaus bringen lassen. Es ist zwar Sonntag, aber der Arzt wird heute nachmittag mit der Obduktion beginnen. Da fällt mir etwas ein: Haben Sie je Anzeichen bemerkt, die darauf schließen ließen, daß Miß Marvin vielleicht rauschgiftsüchtig war?«
    »Wie kommen Sie denn nur auf so was?«
    »Ich dachte nur…«
    »Das ist glatter Unsinn, Sergeant. Dorrit war ein vernünftiges, modernes Mädchen mit mehr' Verstand in ihrem hübschen Köpfchen als viele Männer zusammengerechnet. Sie war eine gute Schwimmerin und gehörte zu den Besten in einem Leichtathletikclub droben in Bronx, wo sie wohnt. Kennen Sie Sportler, die rauschgiftsüchtig sind? Das geht doch gegen ihre Lebensart.«
    »Allerdings, da haben Sie recht. Wußten Sie, daß Miß Marvin verlobt war oder so gut wie verlobt?«
    »Ach, Sie meinen den Seemann! Ja, davon hat Dorrit gelegentlich gesprochen.«
    Schulz stutzte. Er hielt Bonder die Zigarettenschachtel hin und bediente sich anschließend selbst. Nachdem er mit einem Streichholz Feuer angeboten hatte, fragte er:
    »Was wissen Sie von diesem Seemann noch?«
    »Ich? Meine Güte, ich habe ihn nie gesehen. Ich weiß nur, daß der Junge sich damit das Geld verdienen wollte, das er zur Beendigung seines Studiums brauchte. Er will mal Lehrer werden oder gar Dozent, so genau weiß ich das nicht.«
    »Das hat Ihnen Miß Marvin erzählt?«
    »Ja, natürlich. Woher sollte ich es sonst wissen?«
    »Demnach bestand zwischen Dorrit Marvin und Ihnen ein—sagen war: vertrauensvolles Verhältnis?«
    »Aber ja. Wir haben täglich neun bis zehn Stunden zusammen gearbeitet, Sergeant. Da blieb es nicht aus, daß man sich bei einer Kaffeepause auch einmal über private Dinge unterhielt. Außerdem bin ich erst in zweiter Linie Unternehmer. In der Hauptsache bin ich Naturwissenschaftler, Techniker: Spezialist für elektronische Geräte. Fast alles, was unsere Firma herstellt, haben mein Partner und ich zusammen erfunden und konstruiert.«
    »Wie heißt Ihr Partner?«
    »Lloyd Watby.«
    »Er kennt Miß Marvin natürlich auch?«
    Stephen Bonder lachte flüchtig.
    »Das ist eine Frage, Sergeant! Wenn Sie Watby kennen würden, wüßten Sie, daß man darauf keine Antwort geben kann. Watby ist der Typ des weltfremden Forschers. Es kann passieren, daß er Ihnen an einem Vormittag zehnmal .Guten Morgen' sagt und jedesmal der Überzeugung ist, es wäre das erste Mal. Natürlich hat er Dorrit

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