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0342 - Die Bestien sollen sterben

Titel: 0342 - Die Bestien sollen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben, wird die Parafalle sie vernichten.
    Wenn nicht...
    Er machte eine ungewisse Geste und schwieg.
    Unbehagliche Stille breitete sich über den großen Raum, während jeder seinen eigenen Gedanken nachhing und das Gehörte auf sich einwirken ließ. Irven Holler begann, die eigenartige Haltung der Skoars zu verstehen. Bei der Furcht vor den sogenannten Bestien handelte es sich um einen Komplex, der so fest in ihrem Unterbewußtsein verankert war, daß vernünftige Überlegung ihn nicht mehr erreichen konnte. Er schien fast den Status eines eingeborenen Triebes zu besitzen, zu einem Appendix des Selbsterhaltungstriebs geworden zu sein, und ebenso wie jener stand er außerhalb aller Logik.
    Aller Augen richteten sich auf das Zentralpult, als Perry Rhodan schließlich zu sprechen begann.
    „Ich danke dem Skoarto für seine Ausführungen. Vieles, was uns bisher ein Rätsel war, ist uns jetzt klar. Wir verstehen in großen Zügen die Geschichte dieser Galaxis und die Besorgnis ihrer Volker über die Gefahr, die von den Nachfahren der einstigen Androiden ausgeht."
    Als er fortfuhr, nahm seine Stimme einen harten Klang an, der unter der hohen Kuppel widerhallte und keinen Zweifel daran ließ, daß Perry Rhodan an seinen Worten nichts gedeutelt haben wollte.
    „Für uns, die wir aus einer fremden Galaxis kommen, haben die Dinge einen anderen Aspekt. Icho Tolot und Fancan Teik, selbst Nachfahren der Androiden, sind unsere Freunde. Sie sind es, weil wir sie dafür halten und weil sie in den Jahren der Zusammenarbeit mit uns durch ihre Taten bewiesen haben, daß sie unsere Freunde sein wollen.
    Nichts von dem, was Sie sagten, Skoarto, kann unsere Haltung unseren Freunden gegenüber ändern. Mögen ihre Vorfahren in dieser Galaxis gewütet und Leid gebracht haben - es gibt keinen Grund, unsere Freunde für die Taten derer verantwortlich zu machen, die Jahrtausende vor ihnen lebten.
    Ich bitte Sie, Skoarto, die Möglichkeit zu bedenken, daß eine Rasse ihren Charakter ä ndern kann.
    Daß sie im Prozeß der Reife zu der Erkenntnis gelangen kann, daß das, was sie in der Vergangenheit tat, abscheulich und verdammenswert war. Daß sie nach neuen Grundsätzen zu leben beginnt. Daß sie menschlich wird, wie wir den Begriff menschlich verstehen. Tolerant, friedliebend.
    Bedenken Sie das, Skoarto, denn wenn ich Ihnen unsere Freunde charakterisieren sollte, dann würde ich eben diese Attribute gebrauchen. Ihr unbeherrschtes Aufbrausen, Ihr heißer Wunsch, unsere Freunde zu töten, ist das Resultat eines Komplexes, mit dem die Völker dieser Galaxis seit Jahrtausenden belastet sind. Eine einzige Minute logischen Nachdenkens wird Sie davon überzeugen daß ich recht habe.
    Ich bitte Sie, dies zu erwägen und zu bedenken. Sie sind Gast an Bord unseres Schiffes. Unser Schiff ist seinerseits Gast in Ihrer Galaxis. Keinem von uns kann daran liegen, mit dem andern anders als in freundlichem Verhältnis zu stehen. Ich bin bereit, volle Bürgschaft für meine Freunde Tolot und Teik zu übernehmen. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß weder Ihnen, noch irgendeinem anderen Volk dieser Galaxis von meinen Freunden ein Leid geschehen wird."
    Er schwieg. Ein zweitesmal legte sich die alles umfassende, unheimliche Stille über den großen Raum.
    Irven Holler nahm zur Kenntnis, daß Perry Rhodan mehr eine Grundsatzerklärung über sein Verhältnis zu den beiden Halutern abgegeben als versucht hatte, den Skoarto umzustimmen. Was bedeutete das? War es ihm wichtiger, Tolot und Teik seinen Beistand zu versichern, als die Gefahr zu bannen, die von den 380 Skoars ausging? Oder - glaubte er nicht daran, daß der Skoarto umgestimmt werden könne?
    Minuten verstrichen. Der Skoarto starrte vor sich hin. Die achtzehn Steine auf seiner Brust leuchteten blau. Einer davon strahlte pulsierend und intensiver als die übrigen. Der Stein des Erkennens. Eine merkwürdige Einrichtung, diese Steine. Sie schienen Sensormechanismen zu sein, die auf verschiedene charakteristische Umgebungseinflüsse ansprachen und ein Signal gaben. Der Stein des Erkennens zum Beispiel mußte mit einem Instrument gekuppelt sein, das über achthundert Meter hinweg und durch drei Dutzend Lagen aus Terkonstahl hindurch die Emanationen zweier Haluter erkannte. Irven hätte den Mechanismus gerne gekannt, der solche Wunder vollbrachte. Er war sicher, daß die irdische Wissenschaft einen solchen Fund zu schätzen wissen würde.
    Die Steine waren ohne erkennbare Ordnung angerichtet. So wenigstens

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