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0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

Titel: 0343 - Der Satan schickt seine Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan schickt seine Rechnung
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doch nicht den ganzen Dollar Hill absperren«, sagte er entschuldigend. »Wir bewachen die Zufahrswege. Mehr ist nicht drin!«
    »Schon gut«, sagte ich. »Sie trifft nicht der geringste Vorwurf. Mit diesem Anschlag konnte keiner rechnen.«
    Kurz darauf traf auch der Doc ein, ein kleiner, grauhaariger praktischer Arzt, der durch Vertrag verpflichtet war, der Polizei in bestimmten Fällen zur Verfügung zu stehen. Havre de Grace hatte keinen eigenen Polizeiarzt. Er konnte nur bestätigen, daß Johnson sofort tot gewesen sein mußte.
    »Herzschuß«, sagte er. »Das muß ein unwahrscheinlich guter Schütze gewesen sein. Vor allem, wenn man bedenkt, daß er von außen durch die spiegelnde Scheibe ins Zimmer gefeuert hat!«
    »Welches Motiv hatte er nur?« fragte der Captain.
    Ich hob die Schultern.
    »Ich vermute, er hat mitgekriegt, daß ich zu Johnson ging. Vielleicht fürchtete er, ich könnte aus dem Gangster etwas herausbekommen. Daß Johnson nicht der Intelligenteste war, weiß jeder, der ihn nur einmal gesehen hat. Deshalb versuchte er auch, mich zu ermorden. Er rechnete damit, ich habe schon gewisse Dinge erfahren. Ein Beweis dafür, daß Swam und Johnson in einer ziemlich dunklen Angelegenheit hierhergekommen sind.«
    »So kann es gewesen sein. Aber dann muß der Mörder sich ständig hier in der Nähe aufgehalten haben.«
    »Zweifellos, Captain!«
    Wir durchsuchten das Zimmer. Vielleicht faind sich in dem Gepäck der Gangster irgendein Hinweis. Aber außer der Lueger war nichts da, was uns in irgendeiner Weise Aufschluß geben konnte. Auch der Buick unten auf dem Parkplatz enthielt nichts, was uns weiterhelfen konnte.
    Erschwert wurde die Arbeit noch durch ein ganzes Rudel Reporter, das bereits seit gestern in der Stadt war und nur mit Mühe von den Cops zurügehalten werden konnte.
    Ballister kam und gab einen Zwischenbericht.
    »Wir haben festgestellt, wo der Schütze sich aufhielt. Er stand auf hat ber Höhe des Hanges.«
    »Fußspuren?«
    »Das nicht! Aber das hier haben wir gefunden!« Der Lieutenant öffnete die Hand. Zwei Patronenhülsen lagen darauf. Interessiert betrachtete ich sie näher.
    »Kaliber 0,303 Zotll«, knurrte ich. »Captain, ich habe eine ziemlich klare Vorstellung, um was für ein Gewehr es sich handelt.«
    »Ja?«
    »Military S.A.«
    »Kenne ich nicht!«
    »Das ist ein belgisches Militärmodell. Unsere Waffen experten werden das genauer untersuchen. Wissen Sie, wo dieser Gewehrtyp verwendet wird?«
    »Keine Ahnung!«
    »Bei bestimmten Einheiten des Marinekorps, den sogenannten Feuerwehreinheiten. Das sind besonders bewegliche Truppen, die für den Guerillakrieg ausgebildet sind. Orville war bei der Marineinfanterie, wenn Sie sich freundlichst erinnern wollen. Ich vermute, das Gewehr stammt aus derselben Quelle wie die Bonanza-Panzerfaust von gestern. Phil würde sagen, es greift mal wieder alles ineinander.«
    »Bestätigt nur Ihren Verdacht, Mister Cotton. Wir wissen, daß Swam und Orville früher Kontakt miteinander hatten. Wenn Swam derjenige ist, der Orville zur Zeit unterstützt, ist auch dieser Mord erklärlich. Orville war der Schütze. Bei der Marineinfantrie hat er wohl auch seine Ausbildung al3 Scharfschütze bekommen. Und er fürchtete, Johnson würde Ihnen etwas über die Zusammenarbeit mit Swam verraten. Kommt mir ziemlich logisch vor so!«
    Der Captain hatte recht. Das konnte eine Erklärung sein.
    Aber da war noch ein Punkt, über den ich vorläufig nicht sprach.
    Er betraf Dean Lawrence.
    Nicht nur, daß gewisse Umstände gegen ihn sprachen.
    Lawrence hatte etwas, was Orville nicht hatte.
    Ein vernünftiges Motiv.
    »Ich bin gespannt, was Swam uns jetzt zu erzählen hat«, knurrte Bumby. »Ich habe das Gefühl, er ist reif für einen Haftbefehl.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Im Headquarters. Ich habe ihm gesagt, er solle auf mich warten.«
    Aber als wir im Headquarters ankamen, war Swam Shark verschwunden. Der Stellvertreter des Captain hatte ihn nicht festgehalten. Wie hätte er das auch gekonnt? Er hatte keine Handhabe dazu.
    Swam Shark war verschwunden und blieb es auch…
    ***
    Bumby blies die Suchaktion nach dem Mörder Johnsons ab, als klar wurde, daß ein Erfolg nicht mehr zu erwarten war. Ich konnte mir nicht helfen — ich fühlte mich schlecht. Zum zweitenmal hatte Orville — oder wer immer es war — unmittelbar in meiner Nähe zugeschlagen. Das zweitemal war ein Mensch gestorben. Al Johnson war ein Gangster, vermutlich sogar ein Mörder, aber das änderte

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