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0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

Titel: 0343 - Der Satan schickt seine Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan schickt seine Rechnung
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nichts an der Scheußlichkeit des Verbrechens. Und ich hatte es nicht verhindern können. Ich sagte mir immer wieder, daß ich keine Schuld hatte, aber das änderte nicht viel.
    Auch der Mißerfolg bei der Suche nach Orville trug nicht dazu bei, meine Laune zu heben.
    Mitten in diese Stimmung hinein platzte ein feldbrauner Oldsmobile mit Stander uind einem Stern darauf. Dem Wagen entsieg ein Colonel der Marineinfanterie in voller Uniform, viel Gold, bunte Ordensbänder auf der Brust.
    Er wollte zu mir.
    »Mister Cotton«, sagte er, »wir haben Ihren Bericht erhalten und sorgfältig nachgeprüft. Leider sieht es so aus, als hätten Sie recht!«
    »Haben Sie einen Diebstahl festgestellt?«
    »Ja! Ich habe von Annapolis aus sofort Anweisung gegeben, sämtliche Waffenkammern zu überprüfen. Das geschah unverzüglich. Nirgendwo war etwas von einem Diebstahl bekannt. Darauf gab ich Anweisung, alle Bestände zu überprüfen, und dabei stellten wir fest, daß das Versorgungs-Camp Sassafras einen Fehlbestand aufwies.«
    »Was fehlte?«
    »Eine Bonanza und ein Gewehr, Typ 0,303 Zoll…«
    »Military S. A., belgisches Modell!« Der Colonel sah mich überrascht an. »Stimmt, Mister Cotton!«
    Captain Bumby mischte sich ein Seine Stimme klang rauh.
    »Colonel, fehlte vielleicht sonst noch was? Eine Wasserstoffbombe vielleicht? Ich frage nur, damit wir wissen, auf was wir uns hier einzustellen haben!«
    »Nukleare Waffen lagern nicht in Ausbildungs-Camps«, sagte der Colonel steif. Er nahm die Zigarette, die ich ihm anbot, und fuhr fort: »Natürlich fragten wir uns, wie das geschehen konnte. Von einem Diebstahl war äußerlich nichts festzustellen. Normalerweise wäre der Fehlbestand erst bei der nächsten Revision im Januar bemerkt worden. Wir zogen einen Experten des Diebstahldezernates im Baltimore hinzu, und dem Mann gelang es, an Hand mikroskopisch sichtbarer Spuren festzustellen, daß das Sicherheitsschloß der Waffenkammer mit einem Spezialdietrich geöffnet worden war.«
    Der Ausdrucksweise des Colonel war anzuhören, daß er auf einer Militärakademie Dienst tat, als Dozent.
    »Schau einer an«, brummte ich. »Natürlich konnte der Diebstahl nur jemandem gelingen, der mit den örtlichen Verhältnissen bestens vertraut war. Nebenbei bemerkt — wir arbeiten an einem neuen Sicherheitssystem, das die Wiederholung derartiger Vorfälle ln Zukunft unmöglich machen soll.«
    »Wer kam dafür in Frage?«
    »Das wird Sie interessieren, Mister Cotton. Wir überprüften jeden einzelnen Mann, der auf Sassafras Dienst tut. Niemand schien uns verdächtig. Daraufhin sahen wir die Mannschaftslisten früherer Jahrgänge durch. Und dann stellten wir fest, daß Orville Hamish vor drei Jahren vorübergehend auf Sassafras Dienst tat.«
    Das war ein Ding, wahrhaftig. Bumby saih mich bedeutungsvoll an.
    »Da haben wir den Beweis«, knurrte er.
    »In diesem Zusammenhang ist noch etwas bemerkenswert«, sagte der Colonel. »Ein Lieutenant, der in Sassafras stationiert ist, kam heute von einem dreitägigen Urlaub zurück. Der Mann ist begeisterter Wassersportler und hat ein eigenes Motorboot in Sassafras liegen. Nun, er stellte fest, daß es gestohlen war. Wir schickten ihn sofort nach Chestertown, und er identifizierte das dort von der Wasserpolizei gefundene Boot als das seine.«
    Der Colonel erhob sich.
    »Damit dürfte wohl ziemlich klar sein, was passiert ist, Gentlemen. Und seien Sie versichert — in Zukunft werden derartige Dinge nicht mehr möglich sein. Wir haben aus dem Fall gelernt!«
    »Orville«, knurrte der Captain, als der Marineoffizier gegangen war. »Ich wette, er ist irgendwo in der Stadt. Ich wette, Cotton, und wenn Sie klug sind, halten Sie nicht dagegen. Wir müssen ihn finden, und wenn wir jedes Haus auf den Kopf stellen.«
    ***
    In Anbetracht dieser Entwicklung der Dinge hielt ich es für besser, meinen Verdacht gegen Lawrence für mich zu behalten. Was war es auch? Ein Verdacht! Lawrence hatte finanzielle Schwierigkeiten, und ich glaubte, eine gewisse Reaktion bei Johnson festzustelilen, als ich seinen Namen erwähnte — okay,. aber war das etwas Greifbares? Einem Schwurgericht durfte ich damit nicht kommen.
    Der einzige, zu dem ich davon sprach, war Phil. Phils Laune war nicht besser als meine. Er fühlte sich eingesperrt.
    »Wird Zeit, daß wir mal die Rollen tauschen«, knurrte er. »Wachablösung alle sechs Stunden — so sah unser Vertrag aus, Alter!«
    Ich berichtete ihm über die Vorgänge, und er hörte gespannt

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