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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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Kerl auf einmal verrückt spielte. Daran hättest du nichts geändert und nicht mal der Boss, das garantiere ich dir. Bei dieser Geschichte geht aber im Augenblick alles schief. Zuerst die Sache mit Norman, nein, vorher noch die mit der Frau, die auf einmal wieder auftauchte. Na, wenigstens das ist glatt über die Bühne gelaufen.«
    »Der Plan vom Boss hat ein Loch«, mäkelte Pat Brian. »Ich wollte es ihm ja nicht sagen, sonst wäre er aus dem Anzug gesprungen. Aber er muss sich doch ausrechnen, dass er mit den beiden alten Knackern nicht so arbeiten kann wie mit Norman.«
    »Er kann sie doch in die Zange nehmen«, widersprach Malloy. »Die fressen ihm doch aus der Hand. Ich hab zwar nie gedacht, dass er das hinkriegen würde, aber sie tun’s.«
    »Und wenn schon«, warf Pat Brian ein. »Die beiden Alten können uns zwar die Leichen besorgen und alles so vorbereiten, dass wir sie unauffällig mit dem Wagen wegschaffen, aber das ist auch schon alles. Norman fehlt, nur Norman machte so tolle Masken, dass der Schwindel nie auffliegen konnte.«
    »Mussten die Idioten auch ausgerechnet den Sarg öffnen lassen?«, knurrte Jonny Malloy. »Ein Glück ist, dass der Boss das in der Zeitung gelesen hat und wir die Sache noch reparieren können.«
    »Wenn’s nicht schon zu spät ist«, murmelte Pat Brian nervös.
    »Du hast doch selbst gehört, dass einer der Alten dem Boss versichert hat, dass keiner die Polizei verständigt hat«, beruhigte Malloy den anderen. »Er hat die trauernden Hinterbliebenen doch mit List und Tücke von ’ner Anzeige abhalten können.«
    »Deswegen kann so’n Cop seine Nase doch in die Geschichte gesteckt haben«, brummte Pat Brian, in keiner Weise beruhigt. »Es hat doch schon in der Zeitung gestanden.«
    »Dann weiß doch die Polizei noch nichts davon«, erklärte Malloy großspurig. »Die werden doch erst wach, wenn sie mit der Nase draufgestoßen werden und ’ne Anzeige kommt.«
    »Ich wünsche, dass das stimmt«, stöhnte Pat Brian. »Wenn ich daran denke, dass die Brüder uns schnappen, wenn wir die Kiste wieder in das Institut schaffen, dann wird mir verflucht elend. Ich möchte nur wissen, wie die Sache weitergehen soll. Die alten Knacker werden doch bestimmt nicht mehr mitmachen. Nach der Panne riskieren die doch nicht noch einmal, dass sie auffallen. Freiwillig rücken die uns doch bestimmt keine Leiche mehr raus.«
    »Wir geben denen in Zukunft gar keine Möglichkeit mehr, die Sache noch lange zu überlegen«, entschied Malloy. Über seine rohen Züge glitt ein Grinsen. »Der Boss hat ‘ne neue Masche ausgeheckt. Du warst gerade am Wagen, da hat er mir den Plan erklärt. In Zukunft machen wir einfach Selbstbedienung.«
    »Selbstbedienung!« Pat Brian schnaufte verächtlich durch die Nase. »Wie stellst du dir denn das vor? Dann können wir doch noch eher reinfallen, als bei der letzten Tour.«
    »Das ist aber die einzige Möglichkeit, die wir fürs erste haben«, fuhr Jonny Malloy auf. »Wenn wir die Toten klauen, dann halten die beiden Alten den Mund. Der Boss ist wütend, dass es diesmal schon so lange gedauert hat. Er hat Angst, dass er die Frau nicht mehr lange hinhalten kann.«
    ***
    Es war Nacht.
    Die Gangster fuhren nicht auf direktem Wege zu dem Beerdigungsinstitut. Sie hatten ihren Chevrolet am Washington Square vor der Methodisten-Kirche stehen. Hier stieg Malloy aus. Er hatte die Mütze und die uniformähnliche Jacke ausgezogen und sagte: »Warte mit dem Schlitten hier, bis ich wieder zurück bin. Hier fällt der Leichenwagen am allerwenigsten auf. Ich fahre schnell in die Cornelia Street und peile mal, ob die Luft rein ist.«
    »Halt dich aber nicht zu lange auf«, forderte Pat Brian. »Selbst vor der Kirche fällt der Wagen auf, wenn ich stundenlang hier parke.«
    »Wird keine Stunde dauern«, beruhigte Malloy den Mann. »Ich bin schnell wieder zurück.«
    Trotzdem zog Pat Brian es vor, den Wagen zu verlassen. Er entfernte sich ein Stück von dem Wagen und verbarg sich vor allzu neugierigen Blicken. Nervös zündete er sich eine Zigarette an und rauchte in hastigen Zügen. Er hielt sie so, dass.kein Vorübergehender das Aufleuchten der Glut sehen konnte. Ein paar späte Spaziergänger gingen in unmittelbarer Nähe an Brian vorbei, ohne den Gangster zu bemerken oder sich über den am Straßenrand abgestellten Leichenwagen zu wundern.
    Pat Brian war schon bei seiner fünften Zigarette, als Malloy endlich zurückkam. Er stoppte den Chevrolet direkt hinter dem Lincoln und

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