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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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du mich«, sagte der Mann mit den schmalen Lippen, und das scharf geschnittene Gesicht wirkte bei diesen Worten nicht eine Spur weicher. »Ich werde den Burschen schon zeigen, dass sie dich jetzt in Ruhe zu lassen haben. Oder haben die Kerle sich schon wieder gemeldet?«
    »Nein«, berichtete die junge Frau, die noch immer an der gleichen Stelle stand und den Mann still ansah. »Dafür war der Vertreter von der Versicherungsgesellschaft hier. Es wäre mir eigentlich lieb gewesen, wenn auch du hier gewesen wärst. Du wolltest doch auch eine Versicherung abschließen. Ich hätte ihn fast wieder nach Hause geschickt, weil wir es doch besser zusammen gemacht hätten.«
    Der Mann fuhr herum. »Hast du den Vertrag gemacht?«
    Helen erschrak leicht, als sie den Ausdruck in den Augen des Mannes sah. »Sei doch nicht so aufgeregt, Gerald«, bat sie. »Hast du wieder einen schweren Tag gehabt, Lieber?«
    »Ja, ja«, antwortete er und warf sich in den Sessel neben dem niedrigen Couchtisch. »Was ist nun mit der Versicherung? Hast du sie abgeschlossen oder nicht?«
    »Ja, Gerald, ich wollte ihn dann nicht wieder wegschicken. Er war auch sehr hartnäckig, der Vertreter. Ich habe die Police in den Schrank gelegt. Zu den anderen Sachen.«
    Das Gesicht des Mannes entspannte sich ein wenig. »Ist gut, Helen. Ich habe wirklich einen schlechten Tag gehabt, und ich bin vielleicht auch deswegen nicht gerade in der besten Laune, weil ich für einige Tage verreisen muss. Es passt mir gar nicht, dass ich dich allein lassen muss.«
    »Dann nimm mich doch mit, Lieber«, bat sie und setzte sich neben ihn auf die Lehne des Sessels. »Wäre das nicht herrlich?«
    »Nein, das geht nicht«, sagte er abrupt und ohne eine weitere Erklärung.
    Helen sprang von der Sessellehne auf und sagte erschrocken: »Ach, du Ärmster! Du wirst sicher einen fürchterlichen Hunger haben. Und ich sitze hier und halte dich mit meinen Fragen auf. Oder hast du unterwegs etwas gegessen?«
    »Nein, ich habe nichts gegessen«, sagte er.
    Sie lief hinüber in die Küche. »Ich habe alles warm gestellt, Gerald«, 32 erzählte sie. »Ich habe mir Mühe gemacht mit dem Essen. Hoffentlich ist noch alles gut. Ich wusste ja nicht, wann du kommst.«
    Er antwortete nicht, sondern stand auf und ging um den Tisch herum. Er nahm die Ledermappe von der Couch und holte mehrere Zeitungen heraus.
    »Du brauchst nicht mehr zu lesen, Lieber«, sagte die junge Frau. »Ich bin fertig. Ich hatte ja schon alles vorbereitet. Soll ich dir schon einen Drink mixen?«
    »Ja, du kannst mir einen Schluck geben«, sagte er ohne Begeisterung. »Aber nimm nicht wieder so viel Soda wie das letzte Mal. Ich kann einen anständigen Tropfen gebrauchen.«
    Die junge Frau huschte durch das Zimmer und beeilte sich. Sie setzte dem Mann ein Glas mit einem Cocktail vor und zauberte in wenigen Minuten eine fast festliche Tafel zurecht.
    »Du hast dir wirklich viel Mühe gemacht, mein Liebling«, sagte der Mann anerkennend und ließ sich nieder. »Ich werde in der Tat eine ganz ausgezeichnete Hausfrau heiraten.«
    Sie errötete leicht und reichte ihm die Platte mit dem Braten. »Meine Mutter hat mich immer wieder dazu angehalten«, gestand sie. »Aber sag mal, warst du schon beim Friedensrichter und hast einen Termin ausgemacht?«
    Sie erschrak fast vor der finsteren Miene, die der Mann auf setzte. Grimmig lud er seinen Teller voll und sagte dann: »Ich habe den Brief mit meinen restlichen Papieren noch immer nicht bekommen, Helen. Ich warte aber jeden Tag darauf, und dann gehen wir sofort zum Friedensrichter. Ich habe es nämlich langsam satt. Ich verstehe meinen Anwalt nicht, der mir die Unterlagen besorgen sollte. Ich habe heute mit ihm telefoniert und ihm dabei ganz gehörig den Kopf gewaschen.«
    »Es wird schon bald kommen. Ich freue mich so auf den Tag. In meinem Kleid werde ich wie eine Prinzessin aussehen.«
    »Bestimmt, das wirst du«, bestätigte er und wandte sich seinem Essen zu.
    Nach einem kurzen Seitenblick begann auch die junge Frau mit dem Mahl. Schweigend aßen sie. Zum Schluss schob er den Teller zurück und sagte anerkennend: »Seit langem habe ich nicht so gut gegessen.«
    Sie überhörte das Lob und stand auf.
    »Du hast das beste noch vor dir«, sagte sie. »Ich konnte das nicht vorbereiten, weil es nur frisch zubereitet richtig schmeckt. Du kannst in der Zeit ja einen kurzen Blick in die Zeitung werfen. Ja?«
    Sie nahm die Zeitungen auf und brachte sie dem Mann. Sie warf einen kurzen Blick

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