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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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vor.
    »Weißt du, wer dieser Mann von der Friedhofs Verwaltung ist?«, unterbrach ich ihn. »Schau dir mal den Namen an!«
    »J. Bunter«, wiederholte Phil.
    »Das ist Jonathan Bunter«, erklärte ich. »Und Jonathan Bunter ist nicht irgendein Beamter des Friedhofsamtes, sondern der Teilhaber von dem Beerdigungsinstitut Budra. Ich will nicht mehr Cotton heißen, wenn er’s nicht ist.«
    Phil legte die Zeitung zusammen. »Was hältst du denn davon?«, fragte er.
    Ich zuckte mit der Schulter. »Keine Ahnung«, murmelte ich. »Aber wir sind schon da, wir können den alten Knaben gleich fragen.«
    Ich parkte den Jaguar vor dem Bestattungsgeschäft. Wir gingen hinein.
    Hinter der Theke stand James Rake und blickte uns nervös entgegen. Er erkannte uns auf den ersten Blick, wie es mir schien, doch er behandelte uns, als wären wir Kunden.
    »Bitte schön, meine Herren, was kann ich für Sie tun?«, fragte er, nachdem er eine Verbeugung hingelegt hatte, dass ich glaubte, er würde sich das Rückgrat verstauchen.
    Ich rief ihm schnell ins Gedächtnis zurück, wer wir waren, und bedeutete ihm, dass ich nicht nur ihn, sondern auch seinen Partner sprechen wollte.
    »Mein Freund Jonathan Bunter ist im Augenblick leider abwesend«, sagte er salbungsvoll und schaute uns mit einem Blick voll leisen Vorwurfs an, dass wir es schon wieder wagten, ihn zu stören.
    »Seit wann war Hank Norman bei Ihnen, und auf welche Weise ist es eigentlich zu der Einstellung gekommen?«, fragte ich den würdevollen Bestatter.
    Er war nervös und versuchte das zu verbergen. Er schilderte uns die Geschichte in allen Einzelheiten, aber nicht mit einer einzigen konnte ich etwas anfangen.
    »Was wissen Sie über das Privatleben von Norman?«, wollte ich dann wissen.
    Er schüttelte seinen Kopf, zum Zeichen äußerster Missbilligung, als hatte ich etwas Unanständiges gesagt.
    »Darüber weiß ich nichts zu berichten, denn wir, das heißt mein Partner und ich, wir respektierten von jeher das Recht jedes Menschen auf persönliche Freiheit«, sagte er. »Wir haben uns nie um das Privatleben des armen Hank Norman gekümmert. Und hier im Geschäft besaß er unser volles Vertrauen, dass er all die Jahre durch treue Pflichterfüllung belohnt hat. Wir konnten uns 38 voll auf ihn verlassen und praktisch überließen wir ihm alle Arbeiten, behielten selbst nur die kaufmännische Leitung und mein Partner Jonathan gewisse Gebiete der künstlerischen Gestaltung der Bestattungen.«
    »Ist Ihnen denn in all den Jahren an Hank Norman nichts aufgefallen, worüber Sie sich vielleicht gewundert haben?«, fragte Phil. »Vielleicht ein mysteriöser Telefonanruf, ein auffälliges Verhalten, Freunde oder Bekannte, die nicht zu ihm passten? Überlegen Sie genau.«
    »Ich kann nichts sagen«, sagte er leise und senkte dann unter meinem fragenden Blick den Kopf. »Es sei denn«, fuhr er nach einer kleinen Kunstpause fort, »dass ich in der letzten Zeit zu meinem Bedauern feststellen musste, dass Norman anscheinend dem Alkohol heftig zusprach. Ich hatte allerdings keine Veranlassung, ihn deswegen anzusprechen, denn er verrichtete seine Arbeit nach wie vor zu unserer vollen Zufriedenheit.«
    »Wie viel verdiente Norman eigentlich bei Ihnen?«, wollte ich wissen.
    Rake nannte mir eine Zahl, die nicht groß genug war, als dass Hank Norman sich ständig die exquisite Sorte von Feuerwasser leisten konnte, wovon wir Dutzende leerer Flaschen gefunden hatten.
    »Bezog er denn noch anderes Einkommen?«, bohrte ich weiter.
    »Nun denn, Hank Norman hatte hin und wieder schon mal gewisse Nebeneinnahmen«, gestand er ein. »Es gab schon mal Kunden, die wollten zum Beispiel von einem lieben Verstorbenen eine Totenmaske angefertigt haben. Sehen Sie, Hank Norman war auch ein Künstler. Er verstand sich auf solche Arbeiten. Er fertigte darin die Totenmasken, und mein Partner und ich ließen diese Aufträge von Norman direkt ausführen.«
    »Gab es auch sonst noch besondere Arbeiten, die Norman extra bezahlt bekam?«, fragte ich weiter und warf Phil einen schnellen Blick zu. Jetzt war wenigstens klar, was die Modellierwerkzeuge in der Wohnung des Ermordeten zu bedeuten hatten.
    »Bei manchen Bestattungen gab es natürlich auch Sonderleistungen, die meistens von Norman ausgeführt wurden und dann natürlich besonders honoriert werden mussten. Wir nennen das ,Schönen’. Das ist die Aufbahrung der Verstorbenen mit Hilfe von Kosmetik.«
    Ich hörte in diesem Moment langsame Schritte, die über den

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