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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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Auffällige daran ist, dass es sich in fast allen Fällen um jüngere Frauen handelte, die kurze Zeit vor ihrem Ableben noch geheiratet hatten.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte ich. »Wie viele Fälle stehen denn zur Debatte?«
    »Es sind im ganzen zwölf Fälle«, berichtete Mr. High. »Davon passen acht zu dem Fall Eve Stanley. Ich glaube jetzt auch, dass es sich um einen ganz 30 groß angelegten Versicherungsbetrug handelt, besonders wegen einer Tatsache. Das Geld wurde in sieben von den acht verdächtigen Fällen von einem Mann kassiert, der den Vornamen Gerald führte.«
    »Schon wieder Gerald«, ächzte ich und warf einen Blick auf die Fotografien, die mit der Rückseite nach oben vor meinem Chef auf dem Schreibtisch lagen und alle einem gewissen Gerald gewidmet waren.
    »Es handelt sich aber nicht um Versicherungsbetrug«, warf Phil ein. »Dieser Gerald muss die Frauen getötet haben, sonst hätte er nicht an die Versicherungssumme herankommen können.«
    Mr. High nickte. »Das stimmt. Er ist wahrscheinlich ein Mörder, gerissen und mit allen Wassern gewaschen. Er muss einen Trick anwenden, denn einfach ist es bestimmt nicht, die Versicherungsgesellschaften hereinzulegen. In den Fernschreiben, die uns bis jetzt erreicht haben, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Fälle damals völlig sonnenklar gewesen seien und nicht der geringste Verdacht aufgekeimt wäre. Ich möchte nur wissen, wie der Bursche es verstanden hat, für die ermordeten Frauen einen Totenschein zu bekommen. Hier, in zwei Fällen haben die Gesellschaften die bereits zur Beerdigung freigegebenen Leichen noch einmal von einem anderen Arzt untersuchen lassen. Es ist nichts dabei herausgekommen.«
    Bevor ich das FBI-Gebäude verließ, sorgte ich noch dafür, dass die Fahndung nach Pat Brian und Jonny Malloy verstärkt wurde. Ich war sicher, dass die beiden mit dem Fall zu tun hatten.
    Dann brachte ich Phil nach Hause.
    Als ich zu meiner Wohnung weiterfuhr, fiel mir auf einmal ein, dass ich keine Zigaretten mehr hatte.
    Ich lenkte den Jaguar vor dem Drugstore an die Bordsteinkante und stoppte.
    Ich stieg aus, trat in den Laden und ließ mir eine Packung geben. Außerdem kaufte ich mir eine Zeitung.
    Das Begräbnis ohne Tote. Erschütterte Familie weint an leerem Sarg, lautetet die Schlagzeile.
    ***
    Die junge Frau ging nervös aus der Küche in den etwas größeren Wohnraum und verglich ihre Armbanduhr mit der Uhr, die an der linken Wand hing. Kopfschüttelnd wandte sich die Frau ab und eilte in die Küche zurück.
    Sie nahm den letzten Topf vom Herd. Sie schlug ihn in eine bereitgelegte Decke ein und stellte ihn neben die anderen, die ebenfalls alle mit einer Wolldecke umhüllt auf der Anrichte standen. Plötzlich fuhr sie herum. Sie hatte draußen ein Geräusch gehört. Schritte? Dann war es wieder still. Schon wollte sich die junge Frau weiter um ihre Arbeit kümmern, als sie das Scharren an der Tür vernahm. Ängstlich drückte sie sich in die Ecke neben dem Herd und lauschte gespannt.
    Dann schlug draußen die Haustür ins Schloss, und im selben Augenblick tönten Schritte in der Diele. Die Schritte kamen ihr bekannt vor. Mit einem Mal war die Angst der jungen Frau wie weggewischt. Sie lief aus der Küche und stürzte sich in die Arme des Mannes der von der Diele hier in den Raum trat.
    »Ich bin ja so froh, dass du wieder da bist, Gerald«, flüsterte sie und schlang ihre Arme um den Hals des Mannes.
    Er war etwas kleiner als sie. Er löste die Arme und streifte die Stirn der jungen Frau mit einem flüchtigen Kuss.
    »Ich verstehe nicht, dass du dich immer so aufregst, Helen«, sagte der Mann. Die dichten, schwarzen Augenbrauen in dem scharf geschnittenen Gesicht hoben sich spöttisch. Zwei Falten liefen von der Wurzel der ausgeprägten Hakennase bis zu den Winkeln des schmallippigen Mundes. »Was soll dir denn hier schon passieren?«
    »Ich habe immer solche Angst, Gerald«, gestand die junge Frau und half dem Mann aus dem Mantel. »Seit die Erpresser mich in Schrecken versetzt haben, komme ich nicht los von dieser Angst. Ich habe immer ein Gefühl, als würde im nächsten Augenblick ein dunkler, schwerer Schatten auf mich fallen.«
    »Unsinn«, sagte Gerald und warf eine Ledermappe auf die Couch. »Unsinn, das ist doch jetzt alles vorbei.«
    »Ja, vorbei«, erwiderte die junge Frau. »Jetzt lassen mich die Kerle in Ruhe. Als ob sie genau wüssten, dass ich kein Geld mehr habe. Nicht einen einzigen Cent mehr.«
    »Dafür hast

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