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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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Sie werden sich weiter um den Fall kümmern müssen.«
    »Das ist doch eher etwas für die City Police«, widersprach ich.
    »Ich weiß, dass Sie sich nicht über Mangel an Arbeit beklagen können«, sagte der Captain freundlich. »Aber den Fall müssen Sie doch untersuchen. In der Tasche, die wir bei der Toten gefunden haben, waren einige Briefe. Erpresserbriefe. Und das ist ja schließlich Ihr Ressort.«
    »Okay, Captain«, murmelte ich. »Wir erscheinen in Kürze bei Ihnen.«
    Ich legte auf und sah Phil an.
    »Und die Ermittlungen gegen Sullivan?«, fragte er.
    »Die müssen wir eben zurückstellen«, sagte ich und erhob mich. »Das hier geht im Augenblick vor.«
    Die Leute von der Wasserschutzpolizei hatten die Leiche noch an Bord ihres Bootes.
    Sie lag unter einer Persenning. Ich schlug das Segeltuch zurück und starrte auf die Tote, die in einem roten Mantel steckte. Die Handtasche, von der der Captain gesprochen hatte, war an den Arm der Toten gebunden. Der Inhalt der Tasche lag daneben. Ich streifte mit einem Blick das Gesicht der Frau, das von dichtem weizenblonden Haar umrahmt war.
    »Man hat sie niedergeschlagen«, stellte ich fest.
    Captain Blake sagte: »Zuerst niedergeschlagen. Wahrscheinlich mit einem Stück Bleirohr. Getötet wurde sie aber durch Erwürgen.«
    »Sie hat noch nicht lange im Wasser gelegen«, meinte ich.
    »Nein«, bestätigte Captain Blake. »Der Doc meint, dass es zwischen 8 und 12 Uhr gestern Nacht passiert ist.«
    »Das werden unsere Ärzte bestätigen müssen«, sagte ich und schlug die Persenning wieder zurück. »Ein Ambulanzwagen ist schon unterwegs. Er muss jeden Augenblick hier sein. Die Dinge, die Sie in der Tasche gefunden haben, wollen wir aber schon mitnehmen.«
    Phil hatte einen großen Plastikbeutel in der Hand und machte sich daran, den Inhalt der Tasche in den Beutel zu stecken. Er berührte die Gegenstände, vornehmlich Papiere, nur an den Rändern.
    Als wir von Bord gingen, kam gerade der Ambulanzwagen an, den ich bestellt hatte. Ich gab dem Kollegen Instruktionen und fuhr dann mit Phil zum FBI-Gebäude zurück.
    Wir sichteten den Inhalt der schwarzen Handtasche und die Papiere. Am stärksten interessierten mich die Erpresserbriefe. Phil hatte sie vorsichtig mit einer Pinzette aus den Umschlägen gezogen und vor uns hingelegt. Sie waren alle von der gleichen Art. Man hatte Wörter aus Zeitungen ausgeschnitten und auf einen Bogen Papier geklebts Die Briefe waren alle kurz und enthielten nur die Aufforderung, eine größere Summe Dollars an eine postlagernde Anschrift zu schicken.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Die scheinen schon etliche Jahre alt zu sein. Selbst wenn ich berücksichtige, dass sie eine ganze Nacht im Wasser gelegen haben…«
    »Stimmt, Jerry«, bestätigte Phil, der sich die Umschläge angesehen hatte. »Hier ist ein Umschlag, der ist mit der Post geschickt. Die anderen sind wahrscheinlich durch einen Boten zugestellt worden. Der Poststempel trägt das Datum vom 2. 12. 59. Nein, es ist der 2. Februar«, fügte er dann nach eingehender Untersuchung mit einer Lupe hinzu. »Der Brief ist an Miss Eve Stanley, 723. High Street, Sacramento, adressiert.«
    »Auf wen lautet der Pass?«, erkundigte ich mich.
    »Auf den gleichen Namen«, berichtete Phil. »Ausgestellt in Sacramento.«
    Ich fischte aus dem Haufen Papiere einen schmalen Zettel heraus. Es war eine Hotelrechnung. Sie war erst zwei Tage alt und ausgestellt vom Jefferson Hotel in der Paladino Avenue.
    »Der Pass ist dann später in Atlanta verlängert worden«, berichtete Phil, der den Pass genau prüfte. »Die Dame scheint einige Jahre in Brasilien gelebt zu haben. Sie ist erst vor rund zwei Wochen in die Staaten zurückgekommen.«
    »Hör dich mal bei der Einwanderungsstelle um«, riet ich. »Und schick auch ein Fahndungsersuchen nach Sacramento. Frag sicherheitshalber auch in Atlanta nach. Vielleicht können wir von dort etwas über die Frau erfahren.«
    »Und was hast du vor?«, erkundigte sich Phil.
    »Hier ist ‘ne Hotelrechnung«, sagte ich. »Ich werde mal hinfahren und mich ein bisschen umsehen.«
    »Das ist ja ganz in der Nähe vom Harlem River, wo die Tote aus dem Wasser gezogen wurde.«
    »Deswegen will ich mich in dem Laden auch mal umsehen. Bis vor zwei Tagen hat die Frau noch dort gewohnt. Vielleicht auch später noch, denn die Rechnung sieht nach einer Zwischenrechnung aus. Wahrscheinlich wollten die Leutchen in dem Hotel sicher sein, dass die Frau auch zahlungskräftig

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