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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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ist.«
    ***
    Ich stellte im Jefferson Hotel fest, dass die Tote dort bis zuletzt gewohnt hatte. Der Empfangschef schilderte sie als ruhigen, unauffälligen Gast.
    »Nur mit einer Geschichte hat sie uns Kummer gemacht«, berichtete er. »Sie wollte unbedingt ihren Hund bei sich haben. Normalerweise gestatten wir das nicht. Wir haben in diesem Fall aber eine Ausnahme gemacht. Aber ich kann Ihnen versichern, nie wieder werde ich das machen. Gestern Abend hat Miss Stanley das Hotel ohne ihren Hund verlassen und bis jetzt ist sie noch nicht wieder auf getaucht.«
    »Sie sind also durch den Hund darauf gekommen, dass Miss Stanley nicht zurückgekehrt ist?«, erkundigte ich mich.
    »Der Köter hat die ganze Nacht gebellt, bis ich ihn habe wegschaffen lassen«, berichtete der Empfangschef. »Ich musste mir von anderen Gästen eine Menge sagen lassen, das können Sie mir glauben.«
    »Wann hat Miss Stanley denn das Haus verlassen?«, wollte ich wissen.
    »Das kann ich Ihnen sehr genau sagen«, erklärte der Empfangschef. »Es war genau 21.45 Uhr. Ich wartete darauf, dass der Nachtportier seinen Dienst auf nahm. Er musste eigentlich schon um 21 Uhr hier sein. Er hatte mich aber gefragt, ob er nicht eine halbe Stunde später kommen dürfte. Er hatte noch außerhalb von New York etwas zu erledigen und konnte nicht früher hier sein. Aus der halben Stunde wurde fast eine ganze. Er kam kurze Zeit, nachdem Miss Stanley und Mister Minozetto das Haus verlasen hatten.«
    »Wer ist Mister Minozetto?«
    »Mister Minozetto ist ein langjähriger Gast von uns«, berichtete der Empfangschef in einem Ton größter Hochachtung. »Immer wenn er in New York ist, wohnt er bei uns. Er verließ mit Miss Stanley gleichzeitig das Hotel. Ich hatte den Eindruck, dass die beiden zusammen irgendwo hingehen wollten, aber als ich Mister Minozetto heute früh darauf ansprach, sagte er mir, dass er Miss Stanley nur ein Stück bis zum Taxistand begleitet hätte.«
    »Ist dieser Mister Minozetto im Moment im Haus?«, fragte ich.
    Der Empfangschef schüttelte den Kopf. »Er hat das Haus nach dem Frühstück verlassen und wird auch nicht vor Abend zurück sein. Er hat ungewöhnlich spät gefrühstückt. Wahrscheinlich ist es gestern sehr spät geworden.«
    Ich ließ mir eine genaue Beschreibung von diesem Minozetto geben. Dann bat ich den Empfangschef, mir das Zimmer von Eve Stanley zu zeigen und sah mich gründlich darin um. Ich konnte aber nichts finden, was mir im Moment weitergeholfen hätte. Als ich das Zimmer verließ, holte ich ein Siegel aus der Tasche und klebte es an die Tür.
    »Ich rate Ihnen, niemandem von dem Verbrechen zu erzählen. Außerdem erwarte ich, dass Sie mich sofort verständigen, wenn Mister Minozetto zurückkommt.«
    Er versprach es. Sicherheitshalber wollte ich aber einen unserer Leute in dem Hotel unterbringen.
    Nachdem ich mir von dem Empfangschef noch alles über Minozetto hatte sagen lassen, was er wusste, verließ ich das Hotel und fuhr zum FBI-Gebäude in der 69. Straße zurück.
    »Hast du etwas über diese Eve Stanley herausbekommen?«, erkundigte ich mich bei Phil. Mein Freund nickte und pochte mit der Rechten auf ein Blatt Papier, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag.
    »Dieses Fernschreiben habe ich eben aus Atlanta bekommen. Man kennt Eve Stanley dort. Die Angaben stimmen genau mit den Eintragungen im Pass überein. Es ist in der Hinsicht also kein Zweifel möglich.«
    »Was ist denn los mit Eve Stanley?«
    Phil nahm das Fernschreiben und las die letzten Sätze laut vor.
    »Eve Stanley ist laut amtlichen Totenschein am 9. 6. 1960 in Atlanta gestorben. Der Totenschein ist von Doktor James Stonewater ausgestellt. Todesursache war ein Herzinfarkt. Eve Stanley wurde am 12. 6. 1960 im Grab Nr. 35 288 auf dem Eastern Cemetery begraben.«
    ***
    Hank Norman setzte den feinen Strichmeißel noch einmal an. Er zwang sich, seine Rechte ganz ruhig zu halten und setzte den Meißel an die Kinnpartie der Wachsmaske. Hank Norman hielt vor Anstrengung die Luft an. In dem Aschenbecher neben der Wachsmaske verqualmte eine Zigarette.
    Der scharf geschnittene Stahl gab dem Kinn die richtige Rundung. Hank Norman verglich seine Arbeit mit dem Gipsabdruck und dem Bild, das in einem kleinen, schwarzen Holzrahmen direkt unter der starken Lampe stand. Plötzlich war wieder das Zittern in der Hand. Der Meißel rutschte aus und schabte an den Mundwinkeln der Maske eine ganze Ecke ab.
    Wütend schleuderte Hank Norman den Meißel von sich. Klirrend

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