0344 - Die Hexe von Nottingham
Mutter Erde tummeln.«
»Bedaure, Professor. Aber darüber darf ich Ihnen keine Auskunft geben. Es sei denn, der ERHABENE gestattet es ausdrücklich. Aber ich glaube, nicht einmal dann wüßte ich die genaue Zahl. Wir sind nicht viele, aber genug.«
»Ja. Konnten Sie erkennen, was etwa mit dem Fremdkristall gemacht wurde?«
»Nein, Professor…«
»Wir sind so schnell wie möglich da«, sagte Zamorra. Er legte den Telefonhörer auf. »Ich bin sicher, daß es der Machtkristall ist«, sagte er. »Im Norden - das muß auf Nottingham hinweisen. Vielleicht kann uns Beta sagen, wo genau wir suchen müssen. Ich bin gleich fertig…«
Er verschwand unter der Dusche. Nicole legte frische Kleidung bereit und steckte vorsichtshalber eine Packung Traubenzuckertabletten ein. Die zählten immer noch zu den natürlichsten Stärkungsmitteln.
Wenig später tauchte Zamorra wieder auf. Er fühlte sich etwas frischer als vorher. Nicole ließ sich hinter dem Lenkrad des Jaguar nieder und brachte ihn zum Krankenhaus. Seit dem Anruf Betas war gerade mehr als eine halbe Stunde vergangen, als sie in Teds Krankenzimmer traten.
Zamorra hielt die Karte in der Hand.
Beta studierte sie. Er nahm seinen eigenen Dhyarra-Kristall und hielt ihn über das ausgebreitete Papier mit dem Brandloch.
»Nottingham«, sagte er trocken. »Ein graues Haus.«
»Wie ich es geseñen habe«, murmelte Zamorra. »Können Sie feststellen, wo genau es steht?«
Beta verzog das Gesicht.
»Nicht gut… warten Sie. Ich kann es in Richtung und Entfernung angeben. Ob das bei diesem Maßstab aber viel nützt…«
»Vielleicht gibt es einen markanten Punkt«, sagte Zamorra. »Einen Bezugspunkt, von dem aus wir uns orientieren können.«
»Ich müßte einen Stadtplan von Nottingham haben, das wäre besser«, sagte Beta. »Der Kontakt war zu kurz. Und er nützt uns vor allem nichts, wenn der Machtkristall sich nicht dort befindet.«
»Es könnte ein anderer Kristall gewesen sein«, sagte Ted Ewigk vom Krankenbett her. »Daß jemand so närrisch ist, den Machtkristall zu benutzen, kann ich mir nicht vorstellen. Er ist auf mich verschlüsselt. Außerdem… wer ist schon in der Lage, einen Kristall 13. Ordnung zu benutzen?«
»Vielleicht hat die Diebin, die Hexe, ihn benutzt, ohne zu wissen, womit sie es zu tun hat.«
»Dann dürfte sie jetzt den Verstand verloren haben«, sagte Ted leise. Er schloß die Augen. »Das ist keine angenehme Vorstellung…«
»Die Dhyarras sind eine furchtbare Waffe, aber am furchtbarsten gegen den, der sie benutzt, ohne sie zu beherrschen«, warf Beta ein. »Professor, ich zeichne Ihnen die Daten auf, ausgehend vom Mittelpunkt der Stadt in Himmelsrichtung, Gradabweichung und Entfernung in Metern. Einverstanden?«
»So genau können Sie das lokalisieren?«
»Ich nicht. Der hier.« Beta klopfte mit dem Zeigefingerknöchel an seinen Dhyarra. »Ich rechne nur um, was ich an bildhaften Angaben wahrnehme.« Er nahm einen Notizblock und begann Zahlen zu notieren; dann riß er das Blatt ab und gab es Zamorra. »Vielleicht können Sie damit etwas anfangen. Anders kann ich es nicht machen. Sie müssen vom Mittelpunkt Nottinghams ausgehen.«
»Wir werden uns einen Stadtplan besorgen, den Mittelpunkt der Stadt herausfinden und dann nachsehen, wo wir landen…«
»Hoffentlich vor dem grauen Haus. Dann müssen wir anschließend ermitteln, ob die Schwarzhaarige darin wohnt… hoffentlich ist es kein Wohnblock mit 30 Mietparteien…«
»Es kann sich auch um einen Bungalow am Stadtrand handeln«, hoffte Nicole. »Ted, können wir dich wirklich hier allein lassen?«
»Ihr könnt. Bringt mir meinen Kristall zurück«, bat Ted. »Bevor jemand auf die Idee kommt, gröbsten Unfug anzustellen…«
»Wir versuchen es«, versprach Zamorra. »Und du, mein Lieber, solltest dir wirklich Gedanken darüber machen, ob du nicht anderswo sicherer aufgehoben bist als in einem öffentlichen Krankenhaus.«
»Wenn du mir verrätst, wo ich medizinische Pflege wie hier bekomme, werde ich darüber nachdenken«, versprach Ted.
Zamorra winkte ab. »Ansprüche stellst du…«
Er nickte Nicole zu. »Versuchen wir es. Vielleicht haben wir ja Glück…«
Einige Minuten später rollte der grüne Jaguar in Richtung Nottingham…
***
Bess Saunders schrie auf. Ihre Hand wurde zurückgeschleudert und schien in blaues Feuer gehüllt zu sein. Die Hexe warf sich zurück, überschlug sich und drehte sich halb, um wieder aufzuspringen. Entgeistert sah sie ihre Hand an, die
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