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0344 - Die Hexe von Nottingham

0344 - Die Hexe von Nottingham

Titel: 0344 - Die Hexe von Nottingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er griff nach Teds Hand. Sie fühlte sich kalt an.
    Eiskalt wie der Tod.
    ***
    Die EWIGE spürte den Impuls ihres Dhyarras. So schwach der Kristall auch war, konnte er doch wahrnehmen, ob sich artverwandte Energien bemerkbar machten.
    Ein anderer Dhyarra-Kristall in unmittelbarer Nähe war zum Leben erwacht.
    Die Rothaarige, die ihren Namen nicht kannte, schrak zusammen. Sie nahm ihren Dhyarra aus der Tasche, starrte ihn an. Sie versenkte ihren Geist in ihn und bemühte sich, den anderen Kristall zu lokalisieren.
    Abermals erschrank sie, als sie feststellte, daß es der Machtkristall war! Aber das war doch unmöglich… er konnte nicht aktiviert worden sein…
    Fieberhaft versuchte die EWIGE, engeren Kontakt zu bekommen. Sie erkannte, daß es sich um eine Art Abschirmung handelte, die von dem Machtkristall ausging. Er versuchte wohl auch hier, aus der Ferne, seinen Herrn zu schützen. Aber das konnte ihm naturgemäß nicht gelingen. Es war wohl nur eine Art Reflex.
    Dennoch… dieser Reflex mochte verräterisch sein und abermals auf den Standort hinweisen.
    Die EWIGE bemerkte, daß die Hexe ihre Beschwörung beendete. Das Totsprechen schien durchgeführt zu sein. Bess Saunders verwischte die Symbole und den Kreis und griff nach ihrer Kleidung, um sich anzuziehen.
    »Ist er tot?« fragte die EWIGE. Sie hatte den Zauber nicht richtig erfassen und verfolgen können. Sie fieberte jetzt der Bestätigung entgegen. Wenn diese kam, würde sie Bess Saunders töten.
    »Noch nicht«, sagte die schwarzhaarige Hexe. »Das geht nicht so schnell. Aber er stirbt. Er wird ermatten und rapide an Kraft verlieren, bis der Tod eintritt.«
    »Wie lange kann das dauern?«
    »Wenn niemand den Vorgang unterbricht, zwischen einer Stunde und drei Tagen.«
    Die EWIGE stutzte. »Den Vorgang unterbricht? Ist das möglich?«
    »Natürlich. Das solltest du wissen, Reddie. Jeder Zauber kann durch einen Gegenzauber aufgehoben werden. Man muß nur die richtigen Worte wissen und Ziel und Art der verwendeten Magie. Wer bist du, daß du diese elementaren Grundregeln nicht kennst?«
    Die Namenlose biß sich auf die Unterlippe. Was sie hier hörte, gefiel ihr gar nicht. Sicher war sie über die Grundregeln der Magie informiert. Lange genug hatte sie schließlich normale Magie benutzt. Nicht alles, was sie in Mexiko gemacht hatte, war durch die Kraft ihres Dhyarra-Kristalls entstanden. Den hatte sie weitgehend vernachlässigt, weil sie sich selbst hatte beweisen wollen, aus eigener Kraft etwas schaffen zu können.
    Die Hexe schlüpfte in ihre Kleidung.
    »Gibt es jemanden, der deinen Zauber aufheben könnte?« fragte die EWIGE berunruhigt.
    »Das mußt du besser wissen«, sagte die Hexe kühl. Die Rothaarige beobachtete sie scharf. Zugleich machte sie sich bereit zum Töten. Aber konnte sie es riskieren? Was, wenn ein Gegenzauber durchgeführt wurde und Ted Ewigk weiterlebte? Dann würde sie die Hexe Bess Saunders doch noch brauchen, um den Zauber so oder in anderer Form zu erneuern…
    Aber wenn die Hexe versuchen sollte, sie anzugreifen…
    Die Rothaarige trat ein paar Schritte aus ihrem eigenen Schutzkreis heraus und bückte sich, um den Machtkristall aufzuheben. Aber Bess war schneller. Sie berührte ihn mit der Fußspitze und ließ ihn einige Meter weiterrollen, als die EWIGE zufassen wollte.
    »Was soll das?« fauchte die EWIGE, die sofort wieder hochschnellte.
    »Den Kristall habe ich erbeutet«, sagte die Hexe. »Was immer sich auch dahinter verbirgt - er gehört mir.«
    »Du hast keinen Anspruch auf ihn«, fauchte die Rothaarige.
    Die Hexe lachte spöttisch auf.
    »Vielleicht muß ich den Zauber wiederholen. Ich schätze, daß ich den blauen Stein dann wieder benötige, um eine Beziehung zu diesem Ted Ewigk herzustellen.«
    »Ich werde dir den Kristall dann geben«, sagte die Rothaarige. Sie ging zum Kristall hinüber. Die Hexe folgte ihr sofort.
    »Wage es nicht, dich mir noch einmal in den Weg zu stellen!« schrie die EWIGE erzürnt. Sie mußte den Machtkristall haben, sofort! Sie mußte versuchen, ihn auf sich zu verschlüsseln. Der Abschirm-Reflex hatte ihr gezeigt, daß er sehr stark auf den Geist des ERHABENEN eingestellt war. Wahrscheinlich würde sie ihn erst benutzen können, wenn sie die Bindungen an Ted Ewigk gelöst hatte.
    Dieser ERHABENE war ein schlaues Bürschlein, den Kristall auf seinen Geist zu verschlüsseln…
    Aber nicht schlau genug, dachte die Rothaarige. Denn bald wird er tot sein…
    »Wie groß sind die Chancen, daß er

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