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0344 - Die Hexe von Nottingham

0344 - Die Hexe von Nottingham

Titel: 0344 - Die Hexe von Nottingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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innerhalb der nächsten zwei oder drei Stunden stirbt?« wollte sie wissen. »Wie stark war dein Zauber?«
    »Die Chancen stehen sehr gut.«
    Diese ausweichenden Antworten gefielen der Rothaarigen überhaupt nicht, aber die Hexe zeigte sich immer wieder unwillig. Die EWIGE wußte, daß sie auch nicht ständig drohen konnte. Irgendwann mußte sie der Hexe zeigen, daß hinter den Drohungen auch Macht stand. Sicher, sie hatte den Dhyarra-Kristall. Aber vielleicht brauchte sie Bess Saunders ja noch…
    Jedenfalls nahm sie den Machtkristall auf, steckte ihn ein, und die Hexe machte ihn ihr nicht mehr streitig.
    »Wir sollten uns wieder entfernen«, sagte die EWIGE. Sie ahnte, daß irgend jemand die kurze Aktivität des Machtkristalls wahrgenommen hatte. Es war besser, zu verschwinden, ehe die Verfolger hier auftauchten.
    »Von mir aus…«
    Sie stiegen wieder in den Wagen. »Wohin?« fragte die Hexe. Die EWIGE zuckte mit den Schultern.
    »Irgendwohin. Vielleicht ins Dorf, in den Pub.«
    »Warum ausgerechnet in den Pub?«
    »Weil da ein Telefon ist«, sagte die Rothaarige, die plötzlich eine Idee hatte. Sie dachte an Zamorra und Nicole, die sie gesehen hatte, wie sie aus dem Krankenhaus kamen. Und sie wußte, daß sie diese beiden würde vernichten müssen. Vielleicht konnte sie sie in eine Falle locken.
    Aber dazu brauchte sie Zeit und Ruhe. Und die fand sie auch nur innerhalb fester Wände.
    Bess Saunders lenkte den Ford Capri in das Dorf.
    ***
    Beta war ratlos. Er wußte nicht, wie er Zamorra erreichen sollte, um ihn von der Standortveränderung des Dhyarras zu unterrichten. Ihm war bekannt, daß Zamorra einen eigenen Dhyarra besaß, und so wäre es eigentlich kein Problem gewesen, von Kristall zu Kristall zu sprechen - aber Zamorra hatte diesen Kristall nicht bei sich. Also war er auf diese Weise nicht zu erreichen.
    Aber er mußte erfahren, was vorging. Zudem war Beta sicher, daß ein Angriff auf den ERHABENEN stattgefunden hatte. Ted Ewigks Müdigkeit war unnatürlich und wurde stärker. Aber Beta fand keinen Ansatzpunkt, etwas dagegen zu unternehmen.
    Er konnte nur hoffen, daß Zamorra sich von sich aus in regelmäßigen Abständen meldete.
    Und endlich läutete das Zimmertelefon…
    Beta hob ab.
    »Nicole hier«, erklang es. »Wie geht es Ted?«
    »Der ERHABENE ist geschwächt«, sagte Beta. Er berichtete von seinen Vermutungen und auch davon, daß er den Dhyarra jetzt nördlich von Nottingham gespürt hatte. Er gab die genaue Stelle an.
    »Danke. Wir kümmern uns darum«, kam es aus dem Hörer. Es klickte. Beta legte jetzt ebenfalls auf und warf wieder einen besorgten Blick auf Ted. Der ERHABENE hatte Mühe, die Augen offenzuhalten. Er hatte wohl das Gespräch verfolgt, aber nicht in den Dialog eingegriffen. Jetzt schien er etwas sagen zu wollen.
    Im gleichen Moment läutete der Apparat abermals…
    ***
    »Donnerwetter«, sagte Nicole, die einen öffentlichen Fernsprecher benutzte. »Ich soll gerade schon einmal angerufen haben? Das halte ich aber für ein Gerücht.«
    »Doch«, beharrte ihr Gesprächspartner Beta. »Gerade vor einer oder zwei Minuten…«
    »Das war nicht ich«, sagte Nicole. »Beta, da ist eine Sauerei zugange. Glauben Sie mir - ich wäre doch nicht so närrisch, zweimal hintereinander anzurufen.«
    »Wer sagt mir, daß Sie echt sind?«
    »Soll ich Zamorra auch noch an den Apparat holen?«
    »Danke, ich verzichte… hören Sie, Nicole. Dem ERHABENEN geht es schlecht. Er leidet plötzlich unter einer seltsamen Müdigkeit.«
    Nicole lauschte. Sie nahm auch den Bericht entgegen, wo sich der Kristall jetzt befinden sollte.
    »Wir müssen unbedingt eine Möglichkeit finden, besser miteinander in Verbindung bleiben zu können«, sagte sie schließlich. »Nur sehe ich keine… wir fahren jetzt zu der angegebenen Stelle. Vielleicht finden wir etwas. Oder - wir sollten tauschen. Wir bewachen Ted, und Sie…«
    »Abgelehnt«, sagte Beta. »Sie bleiben am Ball. Ich werde hier nötiger gebraucht.«
    »Gut. Wir fahren jetzt los. Wir melden uns so bald wie möglich wieder«, sagte Nicole etwas mißgestimmt und hängte ein. Die Lage spitzte sich zu. Möglicherweise verloren sie die Spur gleich wieder. Die Kristall-Diebin, die Hexe, schien ihnen immer einen bis zwei Schritte voraus zu sein. Das mußte sich irgendwie ändern.
    Und - die Hexe schien einen Angriff gestartet zu haben. Sie hatte es irgendwie fertiggebracht, Ted zu beeinflussen. Nicole nahm Betas Bericht nicht auf die leichte Schulter. Ted war in

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