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0344 - Die Kidnapper des Auserwählten

Titel: 0344 - Die Kidnapper des Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte zwar, wie wichtig es war, ein Versteck zu finden, aber er machte sich Sorgen um seinen Freund. Es konnte nicht nur der erloschene Vulkan sein, der die Planer des Erholungsplaneten davon abgehalten hatte, hier ein Wohnhaus zu errichten. Es könnte also auch noch eine andere Gefahr geben, von der sie nichts ahnten.
    Inzwischen war Ras einige Meter tief getaucht und schwamm unter Wasser auf die Felsen zu. Die Sicht war sehr gut. Die Felswand ragte dunkel und drohend vor ihm auf. Er mußte noch einmal hoch, um Luft zu holen. Dann sank er wieder in die Tiefe. Er sah nach oben. Deutlich konnte er die leicht bewegte Wasseroberfläche und den Himmel erkennen. Der Felsen vor ihm war dunkel, und eine bestimmte Stelle schien besonders dunkel zu sein. Er schwamm näher. Seine Ahnung hatte ihn nicht getrogen.
    Bewegungslos schwebte er vor dem runden fast schwarzen Loch, das in die Felsen hineinführte.
    Noch einmal stieg er nach oben, um die Lungen mit Luft vollzupumpen. Dann sank er nach unten und schwamm sofort in die Höhle hinein. Nach etwa zehn Metern ging es wieder nach oben, und dann tauchte Ras auf. Er konnte nichts sehen, und die Luft war kalt und feucht. Aber es war frische Luft, nicht die dumpfe, modrige Luft einer von der Außenwelt abgeschlossenen Höhle. Der Boden war ausgesprochen flach.
    Ras tastete sich vor und verfluchte die Tatsache, daß er keine Taschenlampe bei sich hatte. Aber es mußte auch so gehen. Er scharrte mit den Füßen auf dem Boden und stellte fest, daß er mit Kies bedeckt war. Dann bückte er sich und hob einen der Steine auf. Er warf ihn geradeaus von sich weg und hörte Sekunden später den Aufschlag.
    Die Höhle war für den geplanten Zweck geräumig genug.
    Ras machte sich nicht mehr die Mühe, durch den Gang zurückzutauchen, sondern teleportierte sofort hinaus aufs Plateau. Zehn Meter von dem wartenden John Marshall entfernt rematerialisierte er - naß und frierend. Aber die warme Sonne würde ihn in wenigen Minuten trocknen - mitsamt der Unterwäsche.
    „Nun?" erkundigte sich John. Man sah ihm die Erleichterung an, daß Ras heil zurückgekehrt war.
    „Was gefunden?"
    „Ja. Ich denke, damit hätten wir unser Ziel erreicht. Ich werde mich jetzt wieder anziehen."
    Der Einfachheit halber gingen sie den Weg weiter, bis sie sicher sein konnten, daß niemand sie beobachtete. Dann teleportierten sie in das Wohnhaus zurück, wo sie von Rhodan und Danton bereits mit Ungeduld erwartet wurden.
    Der Rest des Tages verging in quälender Langsamkeit. Gucky schlief bis in den späten Nachmittag dann verlangte er stürmisch nach einer Mahlzeit. Er bekam sie, bedauerte es jedoch lebhaft, sich nicht mit dem bedienenden Jinguisem unterhalten zu können.
    Er hätte gern herausgefunden, wie der Küchenrobot nach seinen Angaben eine gartenfrische Mohrrübe zustande gebracht hätte.
     
    3.
     
    In der Nacht hatten sie die Ausrüstungsgegenstände in die Wassergrotte gebracht.
    Ras Tschubais Entdeckung erwies sich als bestens geeignet. Die Höhle war nur durch Taucher oder Teleporter zu erreichen. Eine Ausleuchtung ergab weiter, daß sie sehr geräumig war und in den höhergelegenen Teilen staubtrocken. Hier stapelten sie die Kisten und Beutel, die Gucky gebracht hatte.
    Beruhigt und mit der gebotenen Vorsicht kehrten sie dann in das Wohnhaus zurück und begaben sich zur Ruhe.
    Der andere Morgen brachte eine unangenehme Überraschung.
    Der Jinguisem betrat das Wohnzimmer kurz nach dem Frühstück und deutete mit ausgebreiteten Flügelpaaren an, daß er die Gäste um Verzeihung bat. Als Rhodan ihn in schroffem Ton anfuhr und zu wissen verlangte, was denn wieder geschehen sei, antwortete er: „Draußen wartet eine Abordnung von Dumfries, Hochwohlgeborener. Es kommt selten vor, daß sie die Erholungsuchenden belästigen, und wenn es geschieht, besteht ein wichtiger Anlaß dazu. Ich bin nur ihr Diener und habe alle Anordnungen der Wachmannschaften und meiner Königin zu befolgen.
    Der Offizier der Dumfries verlangt Sie zu sprechen."
    Rhodan hätte der Biene am liebsten wohlwollend auf die Schulter geklopft, aber das gehörte nicht zu seiner Rolle. Er war ein Blauer, und damit von Natur aus hochmütig und eingebildet. Mit einer Handbewegung scheuchte er den Jinguisem aus dem Zimmer.
    „Tut mir ja leid, der Kleine", flüsterte er den anderen zu. „Er tut ja nur seine Pflicht. Was mag man denn nun wieder von uns wollen?""
    „Ich fürchte, das werden wir gleich erfahren", sagte Roi Danton etwas geziert.

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