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0344 - Die Kidnapper des Auserwählten

Titel: 0344 - Die Kidnapper des Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können nur hoffen, daß er wenigstens im Bett seinen Energieschirm ausgeschaltet hat."
    „Wenn nicht, erklärte Gucky, „dann holen wir ihn uns eben mitsamt seinem Energieschirm."
    Rhodan zügelte den Tatendrang Guckys.
    „Es hat überhaupt noch keinen Sinn, Einzelheiten zu besprechen oder gar zu planen. Ich schlage vor du verschwindest wieder in dein Versteck und kehrst zehn Minuten vor der Null-Zeit zurück. Dann allerdings müssen wir handeln, und zwar sehr schnell."
    Draußen im Gang waren Schritte. Sie näherten sich der Tür. Rhodan warf Gucky einen warnenden Blick zu. Der Mausbiber seufzte und zog die Schultern hoch.
    „Nun muß ich ja wohl, ob ich will oder nicht", kommentierte er und teleportierte in seine Felsennische zurück.
    Die für öffnete sich, und ein Offizier der Dumfries trat ein. Mit seinen kalten, starren Augen musterte er die Gefangenen. Dann sagte er: „Wir haben in der Registrierzentrale von Garts rückgefragt. Ihre robotronisch festgelegten Individualwerte stimmen auf keinen Fall mit Ihrem Verhalten überein. Diese Information wurde dem Stützpunktingenieur übermittelt. Bereiten Sie sich für morgen auf eine neue Einstufungsüberprüfung vor. Von dem Ergebnis wird es abhängen, was mit Ihnen geschieht."
    Ohne eine Entgegnung abzuwarten, verließ der Offizier den Raum.
    Das elektronische Schloß schnappte hörbar ein.
    Die Männer sahen sich an. Dann meinte Ras Tschubai: „Das kann uns jetzt auch egal sein. Vor morgen früh unternehmen sie nichts, und bis dahin ist alles vorbei. So oder so. „ Rhodan nickte langsam.
    „Wir haben noch fast zwei Stunden Zeit. Ich schlage vor, wir nutzen diese Zeit und schlafen weiter.
    Um drei Uhr benötigen wir alle unsere Kräfte - und unser Glück."
    Widerspruchslos fügten sich die Männer dem Rat Rhodans, und zehn Minuten später waren sie eingeschlafen.
    Die Zeit verstrich. Und im Wohnhaus des Stützpunktingenieurs brannte immer noch das Licht...
     
    *
     
    Für Gucky verstrich die Zeit langsamer. Er hockte allein in seiner Felsennische und wagte nicht zu schlafen, aus Furcht, er könnte nicht rechtzeitig aufwachen. Er konnte das Haus des Stützpunktingenieurs gut beobachten und atmete erleichtert auf, als kurz vor zwei Uhr Ortszeit das Licht erlosch. Damit stand fest, daß sich der Druis zur Nachtruhe begeben hatte. Draußen auf dem Plateau patrouillierten die Wachposten. Im hellen Licht der Sterne konnte sie Gucky deutlich sehen.
    Das Haus, in dem Rhodan und die anderen untergebracht waren, stand etwas abseits. Es schien gleichzeitig den Soldaten als Unterkunft zu dienen.
    Etwa eine halbe Stunde hielt Gucky es aus, dann wurde es ihm zu langweilig. Es konnte eigentlich nichts schaden, meinte er, wenn er sich ein wenig die Zeit vertrieb. Die Dumfries erschienen ihm als geeignete Objekte dazu.
    Vorsichtshalber sprang er zum nächsten Plateau, wo ebenfalls heute ein höherer Beamter eingetroffen sein mußte. Es konnte sich jedoch nicht um einen Stützpunktingenieur handeln, denn der Aufwand war wesentlich geringer gewesen als bei dem Druis. Aber wenn auch die Fleel Jinguisem nicht erschienen war, so hatte man doch Wachen aufgestellt. Gucky beschloß, diesen Wachen ihre Existenzberechtigung nachzuweisen.
    Er stand am Rand einer niedrigen aber dichten Buschinsel, vor sich hatte er das Plateau und am anderen Ende das halbkugelförmige Wohnhaus. Nebeneinander spazierten zwei Dumfries mit geschulterten Strahlgewehren auf und ab. Sie gingen sehr langsam, und mit ihrem schaukelnden Gang wirkten sie sehr komisch. Das fand Gucky auch. Vorsichtig versetzte er dem rechts gehenden Soldaten einen telekinetischen Stoß nach links, so daß dieser gegen seinen Kameraden prallte. Der stolperte, verlor den Halt und fiel auf den Boden. Es gab einen ziemlichen Krach, den man in der Stille der Nacht kilometerweit hören konnte. In dem kleinen Wachhaus, das am Rande des Hanges lag, öffnete sich eine Tür. Licht fiel auf das Plateau. Ein Offizier erschien.
    „Was ist los?" rief er.
    Der Gestürzte hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und beschimpfte seinen Kameraden in sämtlichen Tonarten. Als er den Offizier hörte, antwortete er laut: „Brumba hat mich gestoßen. Es war nicht meine Schuld."
    Brumba natürlich, der selbst nicht genau wußte, was geschehen war, fühlte sich unschuldig.
    „Ich bin gestolpert", redete er sich heraus, ohne selbst daran zu glauben. Er hatte den Stoß des Unsichtbaren deutlich gespürt, wollte sich aber nicht lächerlich machen.

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