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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mitbrachte.
    Auch sie sorgte dafür, daß er sich nicht mehr bewegen konnte.
    Als letztes Geräusch drang ein schweres Ächzen aus seinem Mund, dann raste auf einmal sein Herzschlag wie wahnsinnig, während die knallroten, grausamen Augen der Statue ihn weiterhin gnadenlos anschauten.
    Die letzten Schläge – danach das Aus.
    Henry Harrison war tot!
    Zu Stein erstarrt, im Stehen gestorben, und gleichzeitig klappte die Statue ihre Augen wieder zu. Der Blick verschwand und auch die sich auf dem Kopf bewegenden Schlangen verhielten sich wieder ruhig.
    Der Horror war vorbei!
    Nicht für die Gattin des Toten. Nur war sie, die sie nicht angeschaut worden war, unfähig, auch nur ein Wort hervorzubringen.
    Der Schock hatte sie gelähmt.
    Und der Grieche lachte. Er nutzte die Sekunden aus, ging auf die Frau zu und sagte: »Ihr Mann hatte es nicht anders haben wollen. Haben Sie auch genau zugeschaut, wie er starb? Hoffentlich, meine Liebe, da Ihnen das gleiche Schicksal bevorsteht. Auch Sie werden dieses Schicksal erleben. Schauen Sie genau zu, Mrs. Harrison.« Er ging wieder zurück, gab dem versteinerten Menschen einen Stoß, und die Figur geriet ins Wanken. Zunächst sah es noch so aus, als würde sie sich fangen können, dann bekam sie das Übergewicht und prallte mit einem schweren, dumpf klingenden Aufschlag zu Boden, wo sie liegenblieb.
    Dieser Laut wirkte wie ein Signal. Plötzlich schoß ein neuer Kraftstrom durch den Körper der Dana Harrison. Bevor Hermes sich versah, riß sie sich los, und der Leibwächter schaffte es auch nicht, sie noch im Nachfassen zu greifen.
    Auf den Griechen rannte sie zu.
    Kastakis reagierte sehr schnell. Er griff in die Tasche, um die Waffe zu ziehen, aber Dana Harrison war dennoch schneller. Sie prallte gegen Kastakis, noch bevor er die Pistole hatte hervorholen können.
    Mit einer Hand schlug sie gegen seine Brust. So hart, daß sich der Grieche nicht mehr fangen konnte.
    Während er nach hinten kippte, zog sie ihm die Fingernägel der rechten Hand durch das Gesicht.
    Ein blutiges Streifenmuster hinterließ sie, und Kastakis begann wild zu fluchen.
    Dana lief auf die Tür zu, die im gleichen Moment aufgestoßen wurde!
    ***
    Winston Clarke wußte nicht, was in dem Zimmer vorgefallen war.
    Er hatte sich nur mehr nach den warnenden Geräuschen orientieren können. Außerdem hatte er an die Worte des Reporters gedacht, und die waren für ihn ein warnendes Beispiel gewesen. Falls eine Gefahr für Henry Harrison bestand, mußte man sie so rasch wie möglich eliminieren.
    Kaum hatte er die Tür aufgerissen, sah er die Frau wie in einer Großaufnahme vor sich erscheinen. Er wollte noch ihren Namen rufen, das Wort blieb ihm im Hals stecken, denn die andere prallte mit ihm zusammen und stieß Winston zurück.
    Zu Boden fiel er nicht. Die Türfutterkante hielt ihn auf. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er Danas Gesicht genauer. Dabei nahm er auch den Schrecken wahr, der die Züge zeichnete.
    Sie war vorbei.
    Winston Clarke konnte in das Arbeitszimmer sehen. Am Boden lag sein Freund Henry. So steif, so anders, dennoch wie ein Mensch aussehend. Daß er aus dem Flur hinter sich Stimmen vernahm, registrierte er zwar, dennoch interessierten sie ihn nicht, da sein Freund Harrison für ihn in diesen Momenten wichtiger war.
    Er stürzte auf ihn zu.
    Es war Clarkes Fehler, daß er nicht auf die beiden Männer achtete, die sich noch im Arbeitszimmer aufhielten. Kastakis war gezeichnet.
    Blutbahnen rannen über seine Haut, aber das Innere des Mannes glich einem Kessel, der mit Haß gefüllt war und jeden Augenblick explodieren konnte.
    Wild fuhr der Grieche herum. Er bellte die Befehle in seiner Heimatsprache, und Hermes verstand.
    Der Mann mit dem Namen des Götterboten aus der griechischen Sage verlor keine Sekunde und wurde zum Todesboten. Den Befehl hatte er genau verstanden.
    Mit einem schnellen Schritt erreichte er die Statue, schnappte sie und streckte die Arme aus. Die goldene Medusa schaute aus seinen Händen, und der Blick war auf den hockenden Winston Clarke gerichtet.
    Clarke hatte die Umwelt vergessen. Er strich über den steinernen Körper des Freundes, schüttelte den Kopf und schluchzte dabei.
    Den Mund hielt er offen, er holte unregelmäßig Luft und schrie die beiden Griechen an. »Was habt ihr mit ihm gemacht, verdammt? Was habt ihr mit ihm gemacht?«
    »Das!« sagte Kastakis scharf und gab der Statue im nächsten Moment einen Befehl.
    Auch Hermes reagierte. In seinem Gesicht zuckte es.

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