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0347 - Satans Mädchenfänger

0347 - Satans Mädchenfänger

Titel: 0347 - Satans Mädchenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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legten wir ein, bevor wir den letzten Rest der Strecke in Angriff nahmen.
    Die Treppe zog sich an der Rückseite des Hauses in die Höhe. In jeder Etage begann dort, wo die Stufen endeten, ein Gang. Wir leuchteten stets hinein.
    Menschen entdeckten wir nicht. Nur Staub und Dreck sowie die offenen Rechtecke der Wohnungstüren.
    Auch vernahmen wir kein Geräusch, außer dem Jaulen des Windes. Er fuhr wie mit gierigen Armen in die Fensterhöhlen hinein, drang in den Flur und wirbelte dort den Staub in die Höhe, den er wolkenartig durch das große Treppenhaus schleuderte.
    Manchmal war uns die Sicht so verdeckt wie im dicken Nebel.
    Endlich erreichten wir die letzte Etage. Darüber lag nur mehr das Dach, wo sich der Schein ausbreiten mußte, den wir unten stehend entdeckt hatten.
    Es war nicht zu erkennen, ob das Feuer noch brannte, noch nahm uns die Decke die Sicht.
    Mir war allerdings bekannt, daß jedes Haus dicht unter dem Dach einen Ausstieg besaß, um auf das Dach gelangen zu können. So eine Tür mußten wir finden.
    Deshalb tauchten wir in den letzten Flur. Natürlich hatten wir auch nach Spuren gesucht, welche gefunden, und auch in diesem Flur sahen wir die Abdrücke der Füße.
    Die spitzere Vorderseite der Fußspuren wies in den Flur hinein, demnach mußte sich auch dort irgendwo im Dunkel versteckt eine Tür befinden, die den Weg zum Dach markierte.
    Wir bemühten uns, besonders leise zu sein, und Suko entdeckte den Ausgang als erster.
    Es handelte sich um eine eiserne Bautür. Sie reichte nicht ganz bis zum Boden. Zwischen Grund und Ritze befand sich ein fußhoher Spalt, durch den es heftig zog.
    Wahrscheinlich waren auf dem Dach noch nicht alle Anlagen fest installiert worden, so glaubte ich nicht daran, die Energieversorger zu finden, so daß das Dach frei vor unseren Blicken liegen würde.
    Zudem endeten die Spuren vor der Tür. Wir rechneten beide nicht damit, daß sie abgeschlossen war, und als Suko die quietschende Klinke nach unten drückte, verzog ich mein Gesicht.
    Unsere Waffen hatten wir noch nicht gezogen und bekamen, als die Tür offen war, den ersten Schlag.
    Es war ein mächtiger Windstoß, der über uns durch ein großes offenes Rechteck wehte und sogar die Aluleiter vor unserer Tür zittern ließ.
    Suko hatte Mühe, die Tür wieder zu schließen, weil ihm der Wind sie aus der Hand reißen wollte.
    Nicht nur Wind fuhr durch das offene Recht, auch der Schein eines blaugelben Feuers, der bleich und gespenstisch die Wände berührte und auch unsere Gesichter nicht ausließ.
    Ich bedachte Suko mit einem langen Blick, wobei mein Partner wohl das gleiche dachte.
    Glück gehabt!
    Suko stand näher an der Leiter. Er machte den Anfang und stieg in die Höhe. Ich hielt mich noch am Fuß der provisorischen Treppe auf, hatte meine Waffe gezogen, schaute an Suko vorbei nach oben und gab meinem Freund somit die nötige Rückendeckung.
    Er war sehr vorsichtig. Mit dem Kopf zuerst erreichte er den Rand der Luke. Suko schob sich langsam höher und peilte auf das Dach.
    Mir riß der Wind die Haare in die Höhe. Auch Suko wurde davon nicht verschont, ich sah, wie er über seine Augen wischte, denn Staub und Dreck bildeten ebenfalls lange Fahnen, die nicht allein über das Dach, sondern auch gegen Suko und gleichzeitig durch die Luke trieben.
    Ich war neugierig und fragte zischend gegen den Wind: »Siehst du etwas?«
    »Verdammt, John, das ist…« Er drehte kurz den Kopf und schüttelte ihn, als er mich anschaute.
    »Was denn?«
    »Unwahrscheinlich. Das mußt du selbst sehen!«
    Bevor ich eine weitere Frage stellen konnte, war Suko schon auf das Dach geklettert. Anscheinend drohte ihm trotz seiner Entdeckung keine unmittelbare Gefahr, so daß auch ich es riskierte, die ersten Sprossen berührte und gegen den steifen Wind nach oben lief.
    Suko hatte Platz geschaffen. Ich stieg aber nicht sofort auf das Dach, sondern schaute erst über die Lücke.
    Wilde, quirlende Staubfahnen verdeckten mir für einen Moment die Sicht. Nach einigen Sekunden war es besser, so daß ich etwas erkennen konnte. Suko war zur rechten Seite hin verschwunden. Seine geduckte Gestalt hob sich gegen das bläuliche Licht als Schattenriß ab.
    Und genau das Licht war es, das mir einen so großen Schrecken einjagte. Es brannte auf der Dachmitte. Der Sturm wehte gegen eine hohe Flamme. Er hätte sie peitschen, er hätte sie flach nach unten gegen den Untergrund drücken müssen, das geschah nicht, denn die Flamme widerstand den Kräften des

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