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0347 - Satans Mädchenfänger

0347 - Satans Mädchenfänger

Titel: 0347 - Satans Mädchenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht allein stand. Es gab jemand, dem die Schreie galten. Dieser Jemand mußte sie vernehmen und ihn erhören, falls die Funktion der Hölle noch so bleiben sollte, wie sie einmal aufgebaut worden war.
    Deshalb dieser letzte Versuch, der Raum und Zeit überwinden sollte, um das Ziel zu erreichen, das irgendwo zwischen dem Anfang und dem Ende aller Zeiten lag.
    Auch der Spuk hörte das Schreien. Er wußte nicht genau, was es bedeutete, für ihn mußte es eine Reaktion der Angst sein, und er freute sich darüber, daß es ihm gelungen war, den Höllenherrscher zu besiegen.
    Die schwarze Wolke, selbst eine Dimension für sich und weit ausdehnbar, zog sich noch mehr zusammen. Sie drehte den Kragen enger, sie wollte den Körper des Teufels endgültig auslöschen, damit der Geist des Höllenherrschers die Wolke stärkte.
    So weit kam es nicht.
    Irgendwo in der weiten, lichtlosen, schwarzen Dimension entstand etwas, das man mit einem Punkt oder kleinen Ball umschreiben konnte. Ein Loch in der Finsternis, als wäre die Weite genau an dieser Stelle durch einen Schlag aufgerissen worden.
    Und das Loch erweiterte sich. Es bekam Konturen, wurde zu einem schwarzbläulichen Gesicht, das auf eine unnatürliche Art und Weise glänzte. Ein Gesicht, das menschlich aussah, denn auch zu Beginn der Zeiten hatte der Herrgott seine Diener nach dem Ebenbild des Menschen erschaffen.
    Ein menschliches Gesicht, dennoch den Odem des Unsterblichen ausstrahlend.
    Und eine Aura oder ein Flair, das kaum zu beschreiben war.
    Vielleicht mit einem Satz.
    Unaussprechlich grausam und unaussprechlich böse.
    Das Böse schlechthin!
    Alles hatte seit Beginn der Menschwerdung einen Namen bekommen. Es war den Menschen eingegeben worden, für all die Dinge, ob sie nun gut oder das Gegenteil davon waren, Begriffe zu finden.
    Auch für dieses Wesen gab es einen Begriff.
    Es hatte seinen Standort gewechselt. Vom absolut Guten hin zum absolut Schlechten.
    Der Name jedoch war geblieben.
    LUZIFER!
    ***
    Ein nacktes Mädchen stand in der Feuersäule!
    Ich hätte es kaum geglaubt, hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen. Es war auch keine Einbildung, niemand gaukelte mir etwas vor, das Mädchen existierte.
    Ein Wahnsinn!
    Ich löste meinen Blick von der Gestalt, schaute hinüber zu Suko, der mir zuwinkte.
    Die Luft war rein!
    Mit den Händen hatte ich mich aufgestützt, drückte meinen Körper hoch und schaffte es, auf das flache Dach zu gelangen, wo ich mich sofort bücken mußte, um einer gewaltigen Sturmbö zu entgehen. Sie fauchte mit einer wilden Wut heran, als wollte sie mich vom Dach blasen wie ein Blatt im Herbstlaub.
    Gegen den Wind stemmte ich mich an und hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten.
    Dann stand ich neben Suko. Unsere Kleidung knatterte. Wir mußten uns anstrengen, wenn wir redeten, denn der hier tobende Wind riß uns die Buchstaben einzeln von den Lippen.
    »Das Mädchen lebt!« schrie der Inspektor. »Verdammt, John, es lebt, es ist nicht verbrannt!«
    »Ich weiß!«
    »Hast du eine Erklärung?«
    »Nein, auch nicht!«
    Fragen konnten wir die Frau nicht. Vielleicht war es nicht einmal möglich, das Feuer zu löschen, denn Flammen, die sich gegen den Wind stemmten und somit allen Naturgesetzen trotzten, waren nicht als normal zu bezeichnen. Die mußte ein anderer geschaffen haben, dahinter steckte eine mörderische Kraft: Die der Hölle!
    Da die Frau inmitten des bläulich roten Feuers stand und nicht verbrannte, mußte sie nur dem Äußeren nach ein Mensch sein, ansonsten jedoch dem Teufel dienen.
    Chester Kwan hatte recht gehabt. Hier diente man dem Herrn der Hölle. Alles deutete darauf hin.
    Das Dach war ziemlich groß. Wir standen auch weit genug vom Rand entfernt, so daß wir keine Angst zu haben brauchten, von dem Wind über die Brüstung geweht zu werden. Natürlich waren wir nicht hochgekommen, um nur zu schauen, wir wollten genau wissen, was sich da ereignet hatte.
    »Sie muß sich ausgezogen haben«, erklärte Suko und deutete nach rechts, wo Kleidung auf dem Boden lag. Beschwert worden war sie durch drei dicke Steine.
    »Und hat sie sich angezündet?«
    »Glaube ich nicht.«
    »Weißt du eine Erklärung für das Feuer?«
    »Durch magische Beschwörungen vielleicht!«
    Ich lächelte hart. »Okay, dann versuche ich es mit einer Gegenmagie.« Mein Freund sagte nichts. Er schaute nur mehr nach, wie ich das Kreuz hervorholte und es in der Hand wog. Wenn das Feuer seinen Ursprung in der Hölle besessen hatte, konnte es wohl kaum

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