0347 - Satans Mädchenfänger
nach unten.
Nur Sekunden hatte sie Zeit, dennoch kam ihr diese Spanne so unendlich lang vor. Sie nahm ihre Umgebung und das näherkommende, dunkle, schaumige, gurgelnde Wasser so intensiv wahr wie einen wilden Traum. Jede Einzelheit, die sie während des Falls bemerkte, wurde ihr bewußt und prägte sich ein.
Das Wasser kam ihr wie ein schwarzes Meer oder ein gewaltiger Krater vor. Sie spürte den Wind, der über das Wasser fuhr, es peitschte und auch ihren Körper nicht ausließ, wie mit gierigen Händen an ihm zerrte und sie für einen Moment abtrieb.
Dabei drehte sich das Mädchen, das unterste wurde nach oben gekehrt, und als es wieder klar schauen konnte, sah sie abermals die tintige Fläche.
Sie schrie…
Der Wind riß ihr die Schreie von den Lippen, und sie wartete darauf, daß das eiskalte Wasser über ihr zusammenschlug.
Aus dem Nichts entstand das Netz.
Sie hatte nicht gesehen, wer es hielt, es schwebte über der Wasseroberfläche und wurde von einer Gestalt des Schreckens gehalten, die am Ufer stand und das Netz so zielsicher geworfen hatte wie ein Cowboy sein Lasso.
Aus dem Maul der Gestalt drang ein häßliches Lachen, und mit wahrer Stentorstimme brüllte der andere über das Wasser hinweg.
»Ihr entkommt mir nicht! Die Hölle ist stärker.«
Gloria Gibson erkannte die Gestalt in dem Augenblick, als sie neben ihrer Freundin ins Netz fiel.
Es war der Teufel!
ENDE des ersten Teils
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