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0348 - Henker der Hölle

0348 - Henker der Hölle

Titel: 0348 - Henker der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Marmeladenbrötchen setzen kann, je nach Belieben. Und aus all diesen Wahrscheinlichkeiten setzt sich also unsere Welt zusammen.«
    »Unser Universum mit allen Galaxien und Planeten und Lebewesen darauf«, nickte Zamorra.
    »Können wir das Thema nicht fallenlassen?« bat Gryf. »Es wird mir etwas zu umfassend.«
    Ihr solltet euch lieber fragen, wer die zweite Person ist, die einen solchen Zeitangriff vornehmen kann, mischte Fenrir sich telepathisch ein.
    Denn daß Zamorra es nicht sein kann, dürfte klar sein. Es sei denn, es handelt sich um den Zamorra einer anderen Wahrscheinlichkeitsebene…
    »Fang du nicht auch noch damit an, blöder Köter«, sagte Gryf.
    »Der zweite«, griff Zamorra den unterbrochenen Faden wieder auf, »ist der Mann, in dessen Besitz der Prydo ist – Bill Fleming.«
    Nicole beugte sich vor.
    »Bill? Das glaubst du doch selbst nicht. Welchen Grund sollte er haben, sich ausgerechnet an der Zeitlosen zu vergreifen?«
    »Ich sage noch nicht, daß er es ist«, erwiderte Zamorra. »Ich sage nur, daß er der zweite Mann ist, der die Möglichkeit besitzt! – Aber was wissen wir derzeit schon von Bill? Er ist untergetaucht. Spurlos verschwunden. Nicht einmal Merlin vermag ihn mit der Bildkugel aus dem Saal des Wissens zu finden. Und wir dürfen nicht vergessen, daß er geraume Zeit unter dem Einfluß eines Dämons gestanden hat.«
    »Aber der Dämon ist vernichtet«, warf Nicole ein.
    Zamorra nickte. »Sicher. Sein Einfluß auch? Warum ist Bill denn sofort untergetaucht? Wir hatten nicht einmal Gelegenheit, vernünftig mit ihm zu reden. Geschweige denn festzustellen, wie weit die Manipulation des Dämons ging. Wir wissen doch nichts über Bill, wie er jetzt ist!«
    »Und das bedeutet für dich sofort, daß er der Attentäter ist, ja?« fragte Gryf scharf. »Bill ist einer von uns. Er bekämpft die Dämonen. Daß dieses schleimige Ding ihn kontrollierte, ist ein unglückseliger Zufall. Aber jetzt ist er doch wieder frei.«
    Zamorra schloß die Augen.
    Er wollte selbst nicht daran glauben, daß Bill es sein sollte, der ein Attentat auf die Zeitlose beabsichtigte. Aber wer sollte es sonst sein?
    »Fragen wir vielleicht besser nach dem Motiv«, schlug Nicole vor.
    »Wer könnte ein Interesse daran haben, die Zeitlose zu töten?«
    »Alle, denen sie im Wege steht.«
    »Und wer sind diese Leute?«
    »Dämonen…«
    »Himmel, Zamorra, wir wissen doch über die Zeitlose noch weniger als über Bill!« regte Nicole sich auf. »Gut, sie hat seinerzeit die Gnom-Teufel erlegt und Asmodis eine Lehre erteilt. Sie hat in jüngster Vergangenheit jenes Geisterschiff vom Fluch der Todesmaske befreit. Dann aber hat sie uns in der Blauen Stadt bedroht – sich also auch auf der anderen Seite stehend gezeigt!«
    »Und das muß dieses Mißverständnis gewesen sein, von dem Merlin sprach… und daß sie früher mit Merlin liiert war, beweist doch, daß sie auf der positiven Seite steht…«
    »Nein, verflixt!« fauchte Nicole wütend. »Das beweist nichts, Chef! Wer oder was Merlin wirklich ist, wissen wir doch auch nicht. Die Legende behauptet, er sei ein Sohn des Teufels. Und in der Wirklichkeit hat er den Teufel zum Bruder! Sag nicht, Asmodis habe die Seiten gewechselt. 26 Hat er, sicher, aber früher war er Fürst der Finsternis und somit unser aller Feind, und damals war unser aller Freund Merlin auch schon sein Bruder!«
    Wenn sie ihn »Chef« nannte, wurde er rein dienstlich. Dann war sie extrem anderer Meinung als der Mann, den sie liebte. Jetzt schien das wieder mal der Fall zu sein.
    »Okay, okay«, sagte Zamorra mit abwehrend erhobenen Händen – um ein Haar wäre der Wein aus dem Glas übergeschwappt. »Bill ist also der absolute Unschuldsengel, und Merlin und die Zeitlose sind böse. Beim Zahn der Leseratte – warum lassen wir ihn dann nicht einfach gewähren?«
    »Du glaubst also doch, daß er der Attentäter ist!« fauchte Nicole. Sie erhob sich. »Dann glaub das mal schön weiter, mich aber verschone mit deinen Theorien! Gute Nacht allerseits…«
    Sie stürmte aus dem Kaminzimmer.
    »Was ist denn jetzt los?« fragte Gryf verblüfft.
    Zamorra sprang auf und eilte Nicole nach. Auf dem Korridor holte er sie ein. »Was ist in dich gefahren? Ich habe doch nur Möglichkeiten genannt… die noch zu überprüfen wären…«
    Sie sah ihn an.
    »Dann überprüfe sie doch… Zamorra, kannst du dir vorstellen, daß ich Ruhe brauche? Die Sache mit dem Kobra-Kult und der Blauen Stadt war ganz schön nervend… und

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