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0348 - Henker der Hölle

0348 - Henker der Hölle

Titel: 0348 - Henker der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bills Stirn gepflanzt hatte, glühte auf. Bill spürte den stechenden Schmerz. Eine eigenartige Gleichgültigkeit erfaßte ihn.
    Eysenbeiß trat näher. »Warum hast du sie noch nicht getötet?« fragte er. Er deutete auf den reglosen Körper der schlafenden Zeitlosen. »Du solltest dich beeilen. Dir bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Bill schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein«, sagte er schwerfällig. »Es – ist nicht – nötig, sie zu töten. Ich mache sie mir – untertan…«
    »Du wirst sie töten«, widersprach Eysenbeiß. »Du wirst sie töten. Du mußt sie töten, sonst tötet sie dich.«
    »Aber…«
    »Du wagst den Widerspruch?« fauchte Eysenbeiß. »Du Kreatur! Was du bist, bist du durch mich! Töte!«
    Bill schüttelte den Kopf. Er bäumte sich innerlich auf. Wenn es keinen anderen Weg gegeben hätte, sich von der drohenden Gefahr durch die Zeitlose zu befreien, so hätte er sie getötet. Aber er hatte einen anderen Weg gesehen! Die Hypnose…
    Er war doch kein Killer… !
    Wieder durchzuckten ihn die Schmerzwellen, die von dem Mal auf seiner Stirn ausgingen, ihn durchrasten. Seine Nervenstränge brannten in unsichtbarem Feuer. Er trat ein paar Schritte zurück.
    »Nein«, keuchte er.
    »Das ist ungewöhnlich«, murmelte Eysenbeiß zu sich selbst. Er hatte einen solch starken Widerstand in Bill doch nicht erwartet.
    »Gehorche«, sagte er eindringlich. »Ich will, daß sie stirbt. Immerhin hast du es mir zu verdanken, daß sie hier liegt!«
    »Dir?« keuchte Fleming.
    »Was glaubst du wohl, wer dir die Kraft gegeben hat?« lachte Eysenbeiß.
    »Ich war es, der sie dir übertrug. Lebenskraft… willst du wissen, woher sie stammt? Ein Mensch starb dafür, daß du die Zeitlose holen konntest, Bill Fleming! Du trägst die Schuld am Tode dieses Menschen…«
    Bills Augen weiteten sich.
    Gut, er hatte auf Tendyke geschossen. Er hatte den Hund getötet. Und doch war da immer noch eine kleine Hemmschwelle.
    Sie zerbrach.
    Und wie eine Titanenfaust schlug es Bill Fleming nieder, als der Schmerz in seiner Stirn abermals aufflammte und ihn zum Handeln zwingen wollte.
    Lautlos brach er zusammen, wo er stand. Der Prydo entfiel seiner kraftlos werdenden Hand.
    ***
    In den ersten beiden Hotels, die Gryf und Zamorra aufsuchten, war es Fehlanzeige. Niemand kannte einen Bill Fleming aus den Vereinigten Staaten, niemand hatte einen Mann gesehen, auf den die Beschreibung paßte.
    »Ich fürchte, deine Theorie zerbröckelt«, unkte Gryf. »Wir werden es wohl doch wieder mit Telepathie beziehungsweise mit deinem Dhyarra- Kristall machen müssen.«
    »Wir haben noch nicht alle durch«, winkte Zamorra ab.
    Wieder wechselten sie den Standort. Routinemäßig sahen sie sich um; niemand wurde durch ihr plötzliches Auftauchen mißtrauisch. Aber hier herrschte so viel Betrieb und Hektik, daß es allemal eine Sinnestäuschung sein mochte, wenn zwei Männer plötzlich aus dem Nichts heraus erschienen.
    Gryf blieb wieder im Hintergrund, während Zamorra an der Rezeption nachfragte und mit Händen und Füßen auf den Concierge einredete. Es mußte nicht sofort jeder sehen, daß sich gleich zwei Männer für einen Hotelgast interessierten. Wenn einer allein vorsprach, war das unverfänglicher.
    Gryf vertrieb sich derweil die Zeit, schönen Mädchen nachzuschauen.
    Hier am Empfang war damit nicht viel, aber Gryf bemerkte, daß sich hinter dem Gebäudekomplex eine große Sonnenterrasse mit Swimmingpool befand. Er bewegte sich langsam zum Durchgang. Von weitem schimmerte Sonnenlicht durch die Glastüren.
    Gryf hatte immer schon viel davon gehalten, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, und er war ein großer Verehrer weiblicher Schönheit. In der Hoffnung, einen Blick auf wohlgeformte Bikinischönheiten werfen zu können, trat er auf die Sonnenterrasse hinaus.
    Zamorra würde schon wissen, wo er Gryf zu finden hatte.
    Der Druide ließ sich in der Nähe der Freiluft-Bar nieder und bestellte einen Orangensaft, an dem er zufrieden nippte, während er dem beginnenden Treiben zusah. Um diese Vormittagszeit war noch nicht viel los.
    Nach einer Weile tauchte Zamorra auf.
    »Ich hab’s doch geahnt, daß du hier steckst«, sagte er. »Lohnt es sich wenigstens?«
    Gryf nickte lächelnd und wies auf ein Mädchen, das gerade aus dem Pool kletterte. »Süß, nicht? Leider ist noch nichts los hier. Wir hätten später kommen müssen. So am Nachmittag. Dann dürfte hier wesentlich mehr Betrieb sein.«
    »Alter Geier«, murmelte Zamorra

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