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0348 - Henker der Hölle

0348 - Henker der Hölle

Titel: 0348 - Henker der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erbitterte Kämpfe gegeneinander geführt hatten.
    Da zogen sie es vor, Sid Amos, dem Überläufer der Hölle, weiträumig aus dem Weg zu gehen.
    Im Moment stand die Hütte auf Anglesey allerdings leer. Gryf war bei Zamorra, der Wolf im Château Montagne und Teri Rheken bei Robert Tendyke in Florida.
    Aber der Schatten war da.
    Der Schatten des Fürsten der Finsternis…
    Er kroch über die Wiesen und glitt auf die Hütte zu. Lautlos und unbemerkt.
    Niemand war in der Nähe, der sich darüber hätte wundern können, daß sich hier ein Schatten bewegte, ohne von einem Körper geworfen worden zu sein.
    Der Schatten erreichte die Hütte, spürte die Nähe von Abwehrbanner, die aber nicht sonderlich stark waren. Gryf war immer davon ausgegangen, daß sich kaum jemand an ihn heranwagen würde, um ihn hier anzugreifen – und wenn, würde er das rechtzeitig bemerken. Seine Druiden-Sinne waren geschärft, seine Wachsamkeit fast schon wölfisch. Deshalb hatte er einen weitaus geringeren Schutz angelegt als beispielsweise Zamorra beim Château Montagne.
    Der Schatten des Fürsten der Finsternis vermochte die Dämonenbanner zu umgehen, ohne daß sie ihn sonderlich behindern konnten. Nur in Höllen-Tiefen spürte Leonardo deMontagne auf seinem Knochenthron eine dumpfe Furcht, die die Dämonenbanner in ihm auslösten, weil der Schatten alles auf seinen Besitzer übertrug. Doch Leonardo wußte, daß diese Furcht künstlich war, und konnte sich dagegen stemmen. Niemand merkte ihm etwas an.
    Der Schatten aber kroch unter der Tür hindurch ins Innere der Hütte.
    Und er zeigte Leonardo, was er wahrnahm.
    Den gemütlichen Wohnschlafraum, die Kochnische, den erloschenen Kamin. Einfache Stühle, ein selbstgebauter Tisch, Schränke. Kerzen statt elektrischer Beleuchtung. Ein bequemes Lager, breit, weich und mit einem großen Bärenfell bedeckt.
    Der Schatten glitt auf dieses Bett zu.
    Er breitete sich über dem Bärenfell aus, schien mit ihm zu verschmelzen.
    Etwas geschah.
    Dann löste sich der Schatten des Teufels wieder, verließ die Hütte und eilte davon. Er hatte seine Aufgabe erfüllt, zu deren Lösung Leonardo ihn ausgesandt hatte. Der Schatten kehrte in die Tiefen der Hölle zurück und wurde wieder eines mit seinem Herrn.
    In der Hütte aber hatte sich etwas verändert.
    Das Bärenfell war mit Schwarzer. Magie präpariert worden. In den Haarspitzen knisterte eine gefährliche Magie, die Einfluß auf jeden nehmen würde, der sie berührte. Eine Magie, die den Verstand angriff, ihn manipulierte, den Charakter veränderte…
    Die Falle für die beiden Druiden war vorbereitet.
    ***
    Plötzlich war da jemand hinter Bill Fleming. Er spürte, daß er nicht mehr allein war.
    Sofort federte er hoch, wirbelte herum, bereit zum Angriff auf den Störenfried.
    Denn für das, was er hier tat, brauchte er keine Zeugen. Nicht, daß er die Menschen gefürchtet hätte. Wer würde schon einem Mexikaner oder einem Touristen glauben, daß hier jemand mit einer blauhäutigen Frau mit Schmetterlingsflügeln etwas anstellte? Aber es waren magische Mächte, die Bill fürchtete. Er wußte, wie leicht man mittels Magie Dinge in Erfahrung bringen konnte, die eigentlich verborgen bleiben sollten. Und wenn dann jemand etwas wußte, dann…
    Überrascht starrte Bill den Mann in der dunklen Kutte an. Sein Gesicht war verborgen. In den Händen hielt der Kuttenträger eine langstielige Waffe. Ein großes Henkersbeil…
    Und da begann Bill zu ahnen, wer sich unter der Kapuzenkutte verbarg.
    »Eysenbeiß…«
    Der Hexenjäger und Inquisitor, der Große der Sekte der Jenseitsmörder?
    Aber was wollte er hier?
    Da fiel es Bill wie Schuppen von den Augen.
    Der Sonnenbrillenträger, den er zu kennen glaubte! Die Stimme! Der Name Frederick M. Iron… Magnus Friedensreich Eysenbeiß! Berater des Fürsten der Finsternis…
    »Oh, nein, Bill Fleming, schon lange nicht mehr«, vernahm er die bekannte Stimme unter der Kapuze hervor. »Sagte er nicht, daß Lucifuge Rofocale seinen Thron räumen mußte? Es wird Zeit, daß es sich herumspricht. Ich habe sein Amt übernommen. Ich bin der Herr der Hölle…«
    Bill war wie gelähmt.
    »Aber du sagtest gestern – du seist kein Dämon…«
    »Das ist richtig«, sagte Eysenbeiß. »Aber es ist auch nicht erforderlich…«
    »Zurück«, murmelte Bill. »Apage, satanas! Weiche von mir…«
    Aber Eysenbeiß lachte nur spöttisch. »Wir haben einen Pakt«, sagte er. »Willst du ihn brechen? Du kannst es nicht!«
    Das Mal, das er in

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