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0348 - Henker der Hölle

0348 - Henker der Hölle

Titel: 0348 - Henker der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geschätzt dürfte Tampico so um die hundertfünfundzwanzigtausend Einwohner haben. Die Touristen zähle ich dabei nicht mit. Da suche mal einen bestimmten Menschen. Oder willst du es noch einmal mit dem Dhyarra versuchen? Du erschöpfst dich, Freund. Und wenn es dann hart auf hart geht, hast du keine Power mehr.«
    »Was schlägst du statt dessen vor?«
    »Nichts«, gestand Gryf. »Ich habe keine bessere Idee.«
    »Also gut.« Zamorra erhob sich wieder. »Dann laß uns nach Tampico springen. Irgendwie werden wir Bill schon finden, da bin ich sicher.«
    Gryf seufzte.
    »Also gut. Gib deiner Nicole einen Abschiedskuß, und dann geht’s los. Und – vergiß nicht, dich vorher ein wenig auszurüsten. Ich möchte nicht noch einmal eine solche Katastrophe erleben wie in diesem verdammten Schlangen-Tempel.«
    Eine halbe Stunde später befanden sie sich auf der anderen Seite des Atlantiks in der hektischen, pulsierenden Stadt, in der das vormittägliche Leben gerade voll einsetzte…
    ***
    Die Zeitlose wußte jetzt ungefähr, was geschehen sollte, und die Angst, es vielleicht nicht verhindern zu können, fraß in ihr.
    Fleming hatte in die Zeit gegriffen und sie herausgeholt! Und sie hatte ihn nicht daran hindern können – sie hätte sich dabei selbst getroffen und sich größten Schaden zugefügt! Jetzt aber konnte sie ihn in der Gegenwart aufsuchen, ihm einen Strich durch seine teuflische Rechnung machen.
    Wenn sie schnell genug war…
    Der Plan ihres Gegners war ziemlich perfekt. Er griff sie an einem Punkt an, an welchem sie am hilflosesten war… und er holte sie aus der Sicherheit, die Merlin ihr geboten hatte, heraus!
    »Dafür, Bill Fleming«, murmelte sie, »dafür wirst du sterben…«
    Und sie war bereits unterwegs durch Raum und Zeit, um ihn anzugreifen und das beabsichtigte Zeitparadox zu verhindern.
    Dabei warf er bereits seine Schatten voraus, und sie spürte, wie Unwirklichkeit sie umfangen wollte.
    Denn wenn sie – ihr entführter Tiefschlafkörper – nicht wieder in die Vergangenheit und in Merlins Kammer zurückgebracht wurde, hörte sie in der Gegenwart auf zu existieren. Alles würde anders sein…
    ***
    Bill Fleming, den Prydo in der Hand, stand vor der reglos auf dem Boden liegenden blauhäutigen Frauengestalt. Sie lag auf dem Rücken, die Schmetterlingsflügel etwas zusammengefaltet und flach gedrückt. Offenbar hielten sie es aus, ohne zerstört zu werden.
    Seltsam, dachte Bill. Ein eigenartiges Zwitterwesen aus Mensch und Schmetterling, und sogar in der Lage, sich mit diesen Flügeln in die Luft zu erheben…
    Daß die Zeitlose auch noch in anderer Hinsicht ein Zwitterwesen war, ahnte er nicht einmal. Die wenigsten wußten es oder konnten es vermuten.
    Dabei hätte allein die Färbung ihrer Haut schon verräterisch genug sein müssen…
    Der Prydo vibrierte leicht. Er spürte die immer noch schwingenden Energien der Zeitstrom-Linien.
    Bill kauerte sich neben den Körper. Vielleicht war es gar nicht nötig, die Zeitlose zu töten. Vielleicht gab es eine andere Möglichkeit. Sie befand sich im Tiefschlaf. Wenn er sie nun hypnotisierte und ihr die Erinnerung an das Zeitparadox löschte, wenn er die Feindschaft ihm gegenüber in ihr austilgte, sie entsprechend manipulierte… dann war die Gefahr für ihn doch gebannt! Und vielleicht konnte er sie sogar irgendwie dazu bringen, ihm zu gehorchen.
    Die Zeitlose als Werkzeug Bill Flemings?
    Der Gedanke faszinierte ihn plötzlich. Er hatte etwas unglaublich Verlockendes an sich. Macht! Die Zeitlose verfügte über beachtliche Macht.
    Wenn es Bill gelang, sich diese Macht nutzbar zu machen…
    Das war es! Er würde sie nicht töten, sondern sie unter seinen Einfluß zwingen. Einen posthypnotischen Befehl in ihr Unterbewußtsein versenken, der sie zu seinem Werkzeug machte, wann immer er es wollte. Sie würde ihm gehorchen als willenlose Sklavin, sobald er das Schaltwort aussprach, mit dem er den Befehl ins Bewußtsein hinauf zwingen konnte.
    Bill lächelte. Er überlegte, suchte nach dem Beschwörungsritual, mit dem er magische Sperren durchbrechen konnte. Aber vielleicht brauchte er diese Magie nicht einmal. Vielleicht ließ die Zeitlose, die auch außerhalb der Dimensionsfalte immer noch schlief, jetzt aber wahrscheinlich nicht mehr den kräfteerneuernden Ausstrahlungen innerhalb jener unterlag, sich ganz normal hypnotisieren.
    Zumindest war es den Versuch wert…
    ***
    Die beiden Männer sahen sich an. »Okay«, sagte Gryf. »Und was nun, großer

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