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0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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befreien, darüber gab es keinen Bericht.
    Die Chancen standen fünfzig zu fünfzig. Aber das reichte Eysenbeiß momentan schon. Selbst wenn Tendyke noch lebte, würde er sich nicht mehr rechtzeitig in die Auseinandersetzung um Ted Ewigk mischen können. Ihm blieb keinesfalls genug Zeit…
    Und das war schon ein Erfolg.
    Eysenbeiß ordnete an, daß sich Sheila Prowdy an der Aktion gegen Ewigk zu beteiligen habe. Immerhin hatte sie sich durch den recht erfolgreichen Schlag gegen Tendyke dafür profiliert.
    Die Fallensteller sammelten sich. Und die Halbdämonin gesellte sich zu ihnen.
    Die Höllischen besaßen Möglichkeiten, sich von einem Ort zum anderen zu bewegen, die anderen verschlossen blieben.
    Und sie waren schnell. Sehr schnell…
    ***
    Kurz hinter Reading war für Nicole die Fahrt zu Ende. Der gerade noch seidenweich schnurrende Motor des Jaguar begann abrupt zu spucken, bockte und setzte aus. Damit fielen Elektrik und Lenkhilfe zugleich aus; es gab einen heftigen Schlag im Lenkrad, und Nicole mußte mit aller Kraftanstrengung zusehen, daß sie den Wagen auf der Straße hielt. Sie brachte ihn vorsichtig an den Autobahnrand und schaltete die Warnblinkanlage ein, die ihren Strom aus der Batterie holte.
    »Verflixt«, stieß sie hervor. »Heute klappt aber auch gar nichts…«
    Sie versuchte, den Motor neu zu starten. Aber der Anlasser orgelte nur. Ans anspringen dachte er wohl nicht mehr. Kopfschüttelnd lehnte Nicole sich zurück. Sie hieb mit der Faust wütend auf das Lenkrad.
    Es mochte ein ganz einfacher Defekt sein, geradezu primitiv, aber wirkungsvoll. Dafür waren ältere Fahrzeuge dieses Herstellers berüchtigt gewesen. Aber als Zamorra den Wagen kaufte, war es ihm nicht nur um Größe und Schnelligkeit und aktive Fahrsicherheit gegangen, die die Luxuslimousine bot, sondern auch um ein Werkstättennetz. Und in England war es wahrscheinlicher, überall Werkstätten für englische Fahrzeuge zu finden als für andere Fabrikate - so wie in Frankreich mehr Werkstätten und Service-Stationen für französische Autos existierten als für andere Firmen.
    Das sorgte dann im Extremfall auch für eine schnellere Ersatzteilversorgung, weil die Teile nicht erst aus einem anderen Land herangeflogen werden mußten, sondern ziemlich rasch verfügbar waren.
    Nur direkt auf der Autobahn gab es eben keine Werkstatt.
    Nicole gestand sich ein, daß ihr dieses Malheur wahrscheinlich mit jedem anderen Wagen ebenfalls hätte passieren können. Der Teufel steckt meist im Detail. Sie stieg aus, baute das Warndreieck in vorgeschriebener Entfernung auf und öffnete dann die Motorhaube.
    Fassungslos starrte sie auf die verwirrende Vielfalt von Kabeln, Schläuchen und Rohren, die selbst manchen ausgefuchsten Mechaniker zur Verzweiflung bringen konnte. Nicole wußte sich zwar in aller Regel selbst zu helfen, auch und besonders wenn es um Technik ging. Aber dieses wilde Durcheinander im Motorraum… sie überprüfte Zündkabel und Verteiler.
    Alles war in Ordnung. Die Benzinzufuhr arbeitete ebenfalls. Und ein kapitaler Schaden im Motor hätte sich ein wenig anders angekündigt als mit diesem Bocken, Holpern und Knallen.
    Also war es die Gemischaufbereitung. Einen normalen Vergaser hätte sie sich noch wieder freizublasen und einzustellen getraut. Aber die Einspritzanlage für den Zwölfzylinder-Motor war ihr ein Buch mit sieben Siegeln. Da versuchte sie sich erst gar nicht dran.
    Ärgerlich war nur, daß jeder vorbeifahrende Mann sie in die Schublade »hilfloses Weibchen« packen würde.
    Auf den Einbau von CB-Funk oder Telefon hatten sie großzügig verzichtet, weil der Wagen mit dem möbiusschen Transfunk, der nicht abhörbaren Spezialentwicklung, ausgerüstet war. Über den Konzern war normalerweise jede Hilfestellung in irgend einer Form möglich.
    Nur hatte der Trans funk einen enormen Stromverbrauch. Nicole merkte es, als sie das Gerät einschaltete und London zu erreichen versuchte. Der Funkkontakt kam zwar zustande -auch nach dem regulären Feierabend befanden sich immer Angestellte in Reichweite des Apparates. Aber die Verbindung wurde noch während der ersten Worte aus London schwächer und wurde von Störungen überlagert. Dann setzte sie aus. Die Kontrolldioden am Gerät verloschen flackernd.
    Die Warnblinkanlage blinkte unregelmäßig und stellte dann ihre Tätigkeit ein. Während der wenigen Betriebssekunden hatte das Transfunk- Gerät die anscheinend bereits schwache Batterie leergesogen. Unter normalen Umständen

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