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0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dämonenfalle war zum Zuschlägen bereit.
    ***
    Der am Autobahnrand parkende Jaguar war schon von weitem zu erkennen. Der Ford stoppte hinter der Limousine; Tendyke zog daran vorbei und hielt davor an. Er sah Nicole aussteigen; in einen eng schließenden schwarzen Lederoverall gekleidet und im Zuge wechselnder Frisuren derzeit mit halblangem schwarzen Haar. Vor ein paar Tagen hatte sie sich noch blond gezeigt. Tendyke schmunzelte. Nicole war da aufgrund fleißiger Haarstylisten sowie zahlreicher Perücken recht wechselhaft.
    Er kam auf sie zu.
    »Rob!« stieß sie überrascht hervor. »Was machst du hier?«
    »Das könnte ich dich auch fragen«, erwiderte er. Sie trug Zamorras Amulett offen, und er sah, wie sie in einer schnellen Bewegung nach der Silberscheibe griff und an einem der winzigen Hieroglyphen schob. Er spürte, wie etwas nach seinem Geist griff, und ließ es geschehen. Nicole sondierte ihn. Sie war vorsichtig!
    »Hängt dein Hiersein mit den Attentaten auf mich zusammen?« fragte er.
    Sie sog scharf die Luft ein. »Paß auf, wir werden uns gegenseitig einiges zu erzählen haben«, sagte sie. »Erst ich, dann du, okay? Und jetzt muß ich mal den Mechanikern erzählen, woran der Wagen krankt…«
    »An der Jetronik«, sagte der Mechaniker aus dem Ford. »Den Fehler habe ich schon… eine ganz simple Sache, aber sehr ärgerlich, weil sie den ganzen Motor lahmlegt. In einer Viertelstunde können Sie weiterfahren, Mademoiselle Duval.«
    »In der Hoffnung, daß nicht noch mehr ausfällt«, sagte sie. »Das ist das erste Mal, daß dieser Wagen einen Defekt zejgt, aber wenn es erst einmal losgeht, dann zeigen sich die Fehler fast reihum…«
    »Erstaunlich für einen Jaguar«, sagte der Mechaniker, der das Alter des Wagens kannte. »Sie haben wohl eines der besonders guten Exemplare erwischt. Wir können den Wagen natürlich auch nach London mitnehmen und generalüberholen lassen. Sie könnten sich derweil mit Mister Tendyke über den Wagen einigen oder auf Kosten des Konzerns ein anderes Fahrzeug mieten… immerhin warten wir das Fahrzeug und sind somit halbwegs für den Defekt verantwortlich…«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »In den Würfel passen meine langen Beine nicht hinein, außerdem ist der Jaguar sicherer. Wenn ich ihn wieder abgebe, können Sie ihn auf Herz und Nieren testen. Vielleicht können Sie ihn auch gegen einen anderen Wagen auswechseln lassen. Aber das werde ich alles noch mit der Chefetage regeln…«
    Sie wandte sich wieder Tendyke zu. In wenigen Stichworten erzählten sie sich gegenseitig, was sich abgespielt hatte.
    »Ted ist also in Gefahr«, überlegte Tendyke. »Und wir sitzen hier fest und verlieren Zeit… viel Zeit.« Er sah auf die Uhr. »Es geht auf acht zu. In Kürze wird die Dunkelheit kommen. Dann viel Vergnügen… die Nacht ist die Domäne der Dämonen. Nicole, hältst du es wie ich für möglich, daß die Attentate auf mich nur den Grund hatten, mich von Ted Ewigk fernzuhalten?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Möglich, Rob…«
    Der hatte zwischendurch einen Entschluß gefaßt.
    »Nehmen Sie den fahrbaren Würfel wieder mit nach London. Ich werde bei Mademoiselle Duval zusteigen…«
    »Wenn Mademoiselle Duval nichts dagegen hat…«
    »Was kosten die Meilen, die ich verfahren habe?« fragte er an.
    »Geht auf Firmenkosten. Sie sind Gast von Mademoiselle Duval, nicht wahr?«
    Er nickte nur noch. »Sag mal, Nicole, gehört dir die Firma eigentlich, oder warum springt hier jeder Möbius-Angestellte, wenn du pfeifst?«
    Sie lächelte.
    »Zamorra und ich sind mit dem Senior und dem Juniorchef sehr gut befreundet. Das zahlt sich manchmal aus. Wir bekommen jede Unterstützung, die wir brauchen - selbst wenn es um Schiff oder Flugzeug geht. Der alte Möbius weiß nur zu gut, wie oft wir ihn vor dämonischen Kräften bewahrt haben, und sponsort alles ein wenig.«
    »Ach, daher eure teuren Weltreisen«, schmunzelte der Abenteurer.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Das bringen die verpachteten Ländereien wieder herein. Die Möbius-Kasse verschonen wir weitestgehend.«
    »Lobenswert«, murmelte Tendyke. »Ich glaube, mit dem alten Stefan Möbius werde ich auch noch irgendwie ins Geschäft kommen müssen. Schau an, da hat jemand gezaubert. Der Wagen fährt wieder.«
    Der Jaguar-Motor lief schnurrend, leise und sauber. 295 PS warteten darauf, durch beherzten Tritt aufs Gaspedal entfesselt zu werden.
    Nicole dankte. Sie kletterten in die Limousine und fuhren los. Nicole war unruhig.

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