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0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bemerkte, daß Sheila ihn ins Eastend lotste.
    »Wir verlassen die Stadt nach Osten«, sagte sie.
    »Und weshalb?«
    »Ich kenne da eine Stelle, einen wunderschön verträumten Platz, Bob«, sagte sie. »Ich möchte ein wenig mit dir allein sein. In meiner Wohnung geht das nicht. Da ist noch eine Mitbewohnerin. Allein könnte keine von uns die hohe Miete bezahlen…«
    Er war immer noch verärgert und nicht sicher, ob er sich auf ein stilles Stündchen mit diesem Girl überhaupt einlassen wollte. Aber andererseits…
    Nach einiger Zeit hatten sie London verlassen. Sie fuhren an der Themse entlang. Das Gelände wurde immer ruhiger und einsamer.
    ***
    Nicole versenkte sich in die Bilder, die das Amulett ihr zeigte, und begann Merlins Stern zu lenken. Sie suchte nach keinem bestimmten Bewußtseinsmuster. Sie suchte nach einer Gruppe von Wesen, die Dhyarra-Kristalle bei sich trugen. Das, dachte sie, war die einfachste Methode. Denn auf diese Weise mußte sie entweder Ted und seine Eskorte oder die vermuteten Attentäter finden. Sie war sicher, daß nur diese beiden Gruppen sich als solche zusammenfanden. Einzelne Dhyarra-Träger konnte sie vernachlässigen.
    Teds Bewußtseinsmuster kannte sie nicht. Sie konnte bei ihm nur eine ungefähre Vorstellung »programmieren«. Damit würde das Amulett aber nicht viel anfangen können, das Netz war zu grobmaschig, als daß sich der Gesuchte mit Sicherheit darin verfangen mußte. Deshalb war die Suche nach einer Gruppe von Dhyarra-Kristallen sicherer.
    Sie hoffte, daß sie fündig wurde. Immerhin hatte erst vor einem Tag Zamorra es fertiggebracht, Bill Fleming aufzuspüren, der die Seiten gewechselt hatte und zum Feind geworden war, zum Schwarzmagier, der alles haßte, was mit Zamorra zu tun hatte. Bill war untergetaucht, und nicht einmal Merlin mit seiner Bildkugel im Saal des Wissens hatte ihn trotz aller Versuche finden können. Zamorra war es gelungen.
    Allerdings, mußte Nicole einschränken, hatte er dazu nicht nur das Amulett benutzt, sondern auch seinen Dhyarra-Kristall zweiter Ordnung, und er war zusätzlich von Gryf und dem Wolf Fenrir telepathisch, unterstützt worden. Später war Bill dann bei dem Versuch, ihn ins Château Montagne zu schaffen, auf magische Weise wieder »verlorengegangen«.
    Nicole seufzte. Okay, Zamorra hatte stärkere Kräfte ins Spiel gebracht. Aber Ted Ewigk schirmte sich ja auch nicht großartig ab, versuchte nicht, sich vor Weißer Magie zu verstecken.
    Dhyarra-Kristalle… strahlend wie kristallenes Feuer… eine Gruppe, irgendwo in der Nähe… höchstens hundertfünfzig Meilen entfernt dazwischen… das schränkte den Such-Radius erheblich ein.
    Plötzlich fand Nicole ein Echo.
    Sie spürte die Kristalle. Sie versuchte, vom Amulett einen Punkt auf der Karte markieren zu lassen. Dann löste sie ihre Halbtrance wieder.
    Das leichte Flimmern, das das Amulett kurzzeitig umgeben hatte, schwand wieder.
    Nicole betrachtete die Karte. Sie suchte nach der Markierung. Schließlich fand sie sie in der Nähe der Bridgewater Bay nördlich von Taunton, Grafschaft Somerset. Aber die Markierung war unklar. Nicole konnte nicht sagen, ob es die Schnellstraße 38 nach Bristol oder die Autobahn war, der Motorway 5.
    Aber das würde sich bei größerer Annäherung klären lassen.
    Sie legte die Karte auf den Beifahrersitz und startete den Jaguar. Sie fuhr nach Westen, auf Bristol zu. Die Autobahn M 4 würde sie schnell voranbringen. Der große Zwölfzylinder-Motor der Limousine schnurrte fast lautlos.
    Nicole hoffte, daß sie Ted Ewigk rechtzeitig erreichte, um ihn vor dem geplanten Anschlag zu warnen, vor der Falle, in die zu gehen er im Begriff stand.
    Wenn die Dhyarra-Gruppe, die sie undeutlich gespürt hatte, tatsächlich Ted und seine Begleiter waren! Wenn es sich nicht um die andere Partei handelte, um die Fallensteller…
    Sie war sich nicht sicher, ob sie allein mit dem Amulett gegen mehrere Dhyarra-Kristalle eine Chance hatte. Höchstwahrscheinlich nicht…
    ***
    Zwischen Brentford und Richmond macht die Themse einen Knick nach Süden. Dorthin lotste Sheila Prowdy den Abenteurer.
    »Sag mal«, fragte er. »Willst du uns zum Flughafen zurückbringen? Wo soll denn hier ein verträumtes Plätzchen sein? Hier ist doch nur Hektik und Straße und Industrieschmutz in Luft und Landschaft…«
    Sie lächelte kühl.
    Dann drehte sie sich leicht auf dem Beifahrersitz und bewegte sich.
    Übergangslos schlug sie zu. Tendyke kippte betäubt nach vorn auf das

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