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0349 - Das Dyarra-Inferno

0349 - Das Dyarra-Inferno

Titel: 0349 - Das Dyarra-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Und wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit, bis dann ein neuer ERHABENER auf dem Plan erscheinen würde, einen frisch geschliffenen Machtkristall in der Gürtelschließe seines silbernen Overalls. Denn schon seit geraumer Zeit munkelte man allerorten, daß an der Erschaffung eines Machtkristalls fieberhaft gearbeitet wurde…
    Vielleicht war es sogar in dieser Minute schon soweit…
    »Wir sind zu spät gekommen«, sagte Nicole heiser. »Vielleicht nur um ein paar Minuten… vielleicht hätten wir mit dem Amulett die Entscheidung erzwingen können… wenn dieser verdammte Defekt in der Einspritzanlage nicht gewesen wäre. Oh, zum Teufel mit der Technik…«
    »Gib nicht der Technik die Schuld«, sagte Tendyke ruhig. »Sie kann nichts dafür… Da hinten sehe ich Blaulichter. Die Feuerwehr kommt. Wir sollten vielleicht die Gasse wieder freimachen und…«
    Im selben Moment erfolgte die zweite Explosion. Sie riß die Fragmente des Krankenwagens endgültig in Stücke.
    Im grellen Lichtschein sah Nicole ein paar Dutzend Meter entfernt etwas zwischen Sträuchern und Gräsern am Straßenrand aufblitzen. Es glomm wie blauweißes Feuer…
    Ein Dhyarra-Kristall.
    ***
    Phoog, der Dämon, sah seinem obersten Herrn triumphierend grinsend entgegen. Magnus Friedensreich Eysenbeiß erschien in der Form, wie man ihn meist zu Gesicht bekam - in seiner erdbraunen Kapuzenkutte, die Silbermaske vor dem Gesicht, die immer noch an seine einstige Zeit als Großer der Sekte der Jenseitsmörder erinnerte. In einer höllischen Schwefelwolke erschien er am Treffpunkt in den Cotswold-Bergen.
    Phoog verneigte sich tief.
    »Herr, es ist gelungen«, berichtete er. »Ted Ewigk ist tot. Ich selbst habe ihn gerichtet, und er wird niemals wieder eine Gefahr darstellen, weder für die Hölle noch für die DYNASTIE DER EWIGEN.«
    Eysenbeiß nickte. »Ich bin sehr zufrieden mit dir, Phoog. Was ist mit den anderen elf und der Halbdämonin?«
    »Sie sind vergangen«, sagte Phoog, »wie es geplant war. Alles lief wie vorausberechnet. Es gab keine Schwierigkeiten. Mit Ewigk starben vier seiner Begleiter. Den fünften habe ich Euch mitgebracht, Herr. Ihr mögt mit ihm tun, was Euch beliebt. Vielleicht verrät er Euch Geheimnisse.«
    Eysenbeiß starrte den Mann an, der auf dem Bauch vor ihm in der Dunkelheit auf dem kalten, harten Boden lag. Er stieß ihn leicht mit dem Fuß an.
    »Bewußtlos, Herr, und damit eine leichte Last. Er wird keine Schwierigkeiten machen. Er hat sich sehr verausgabt, und er wird nicht so rasch wieder erwachen. Ihr habt also Zeit, ihn mit Euch in die Hölle zu nehmen.«
    »Einverstanden«, sagte Eysenbeiß. »Du hast gut gearbeitet und mitgedacht, Phoog. Manchmal… denkst du sogar ein wenig zuviel.«
    »Herr?« Der riesige Gehörnte senkte fragend den Kopf.
    »Du sagtest, dieser Ewigk sei auch für die DYNASTIE keine Gefahr mehr. Und du warst der einzig Überlebende des 13er Kreises.«
    »Ich verstehe nicht, Herr«, sagte Phoog. Er wurde unruhig, als ahnte er, was gleich kommen würde.
    »Du weißt ein wenig zu viel über dieses Ereignis«, sagte Eysenbeiß. »Was glaubst du wohl, warum ich es so geplant habe, daß die Beteiligten des magischen Zirkels nicht mit dem Leben davonkamen? Es ist etwas, wovon niemand in der Hölle wissen darf.«
    Phoogs Augen leuchteten greller. »Herr, ich…« stammelte der metallisch schimmernde Dämon.
    Eysenbeiß griff unter seine Kutte und zog etwas hervor.
    »Du warst der letzte Überlebende«, sagte er mit kaltem Hohn. »Jetzt bist du tot.«
    Und er schwang den vor einiger Zeit von Zamorra erbeuteten Ju-Ju-Stab gegen Phoog.
    Der rätselhafte Zauberstab, von dem man bislang nur wußte, daß er auf jeden echten Dämon, nicht aber auf Schwarzmagier, Vampire und andere Schwarzblütler absolut tödlich wirkte, zeigte auch hier seine Wirkung. Der Stab, vor dem selbst der mächtige Lucifuge Rofocale einst gerade noch rechtzeitig hatte fliehen können, löschte die Existenz Phoogs aus.
    Der Dämon verwandelte sich übergangslos in eine grelle Fackel, als der Stab wie von selbst gegen ihn zuckte und ihn berührte, um dann wieder in Eysenbeißens Hand zurückzukehren. Asche regnete zu Boden.
    Der letzte Mitwisser war beseitigt worden.
    Die Silbermaske verbarg das Grinsen des Höllenherrschers. Niemand konnte ihm jetzt noch etwas anhängen - zumindest in dieser Angelegenheit. Und der Gefangene, den Phoog mitgebracht hatte - nun, er mochte tatsächlich im Verhör Schwachstellen preisgeben, die es

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