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0349 - Die Partisanen von der CREST

Titel: 0349 - Die Partisanen von der CREST Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Buden zu, die sich jenseits des großen Schwimmbeckens an der Seite der Zuschauertribüne entlangzogen. Ein künstlicher Sternenhimmel hatte sich aufgetan und erfüllte die riesige Halle mit mattem Zwielicht. John Marshall, der sich schlafend gestellt hatte, fuhr plötzlich in die Höhe, entdeckte die Abwesenheit seiner Mitschläfer und entschloß sich ihnen zu folgen - wobei er, obwohl er sie in der Dunkelheit nicht mehr sehen konnte, keinen Augenblick darüber im Zweifel war, wohin sie sich gewendet haben könnten. Es gab im ganzen Stadionbezirk nur eine ganz bestimmte Sorte von Örtlichkeit, die zu nachtschlafender Zeit aufzusuchen sich jemand veranlaßt sehen konnte.
    Das ganze Theaterspiel war natürlich nur dann sinnvoll, wenn die Befürchtung richtig war, daß Kibosh Baiwoff das Stadion auch während der künstlichen Nacht unter Videoaufsicht behielt - eine Befürchtung, über deren Richtigkeit niemand sicher sein konnte. Feststand jedoch daß der Druisant die technischen Mittel für eine Nachtüberwachung besaß.
    Kurz vor dem Ziel holte John Marshall Atlan und Rhodan ein.
    „Sie auch?" grinste der Arkonide.
    „Ich auch", antwortete Marshall scheinbar indigniert.
    Sie erreichten die Reihen der Buden, aus der Nähe recht stabile, nahezu komfortable Bauten, und schritten die Türen ab. Von weitaus den meisten blinkte ihnen ein rotglühendes Besetzt-Zeichen entgegen. Kein Wunder, wenn man bedachte, daß das Stadion für eine Maximalzuschauerzahl von dreitausend Mann angelegt worden war. Es dauerte mehrere Minuten, bis jeder von ihnen eine freie Kabine gefunden hatte.
    An dieser Stelle begann einer von Perry Rhodans Plänen Früchte zu tragen, den er kurz nach der Gefangennahme entworfen hatte, weil vorauszusehen war, daß es sich für den einen oder anderen beizeiten notwendig erweisen würde, für längere Zeit vom Stadion abwesend zu sein. Im Zuge dieses Planes war jedes einzelne Mitglied der Besatzung angewiesen worden, jeden Besuch der Toilette auf mindestens dreißig, aber höchstens achtzig Minuten auszudehnen. Für die Männer der CREST IV bedeutete dies eine beträchtliche Belastung, denn nicht nur ist eine solche Zeitspanne, auf einsamem Ort zugebracht, nahezu unzumutbar, sie verlangsamte obendrein die ohnehin schon schleppende Abfertigung der Bedürftigen und führte während des ersten Tages nach der Ausgabe des Befehls zu nicht geringen Komplikationen. Kibosh Baiwoff hatte schließlich unwissentlich den gefangenen Terranern Hilfestellung geleistet, indem er zur Fütterung vermittels Konzentratnahrung überging.
    Konzentratnahrung enthält ein Minimum an unverdaulichen Bestandteilen. Die Ausscheidungsaktivität der Gefangenen sank damit auf ein Minimum.
    John Marshall hatte die kleine Kammer kaum betreten, da machte er sich fieberhaft an die Arbeit. Mit geschickten Händen löste er das weitmaschige Gitter des Ventilationsstollens aus der Wand. Die Öffnung, die er auf diese Weise schuf, war über einen Meter breit und einen knappen Meter hoch. Er hatte wenig Mühe, sich in den Stollen hineinzuschieben, der zwei Meter wandeinwärts auf den Hauptverteilerschacht mündete. Links neben ihm bewegte sich ein kleiner Leuchtkörper durch die Finsternis und kam auf ihn zu. Auch rechts von ihm bildete sich ein heller Fleck in der Dunkelheit. Perry Rhodan und Atlan waren zur Stelle. John Marshall in der Mitte, machten sie sich auf den Weg.
    Das Kanalsystem der Klimaversorgung eines großen Raumschiffs ist keineswegs eine Sammlung von geheimen, leicht zu begehenden Gängen, die dem auf sich allein gestellten Saboteur ermöglichen, ungesehen an die Stellen zu gelangen an denen er seine Anschläge geplant hat. Aus leicht ersichtlichen Gründen ist die Klimaversorgung einer der wichtigsten Aspekte der Raumfahrt, und jeder Kommandant, der ein neues Schiff übernimmt, vergewissert sich, noch bevor er sich um Triebwerk und Geschütze kümmert, daß die Klimaanlage einwandfrei funktioniert. Allein aus diesem Grund war der Verlauf der Kanäle aus allerorts aufgehängten Übersichtstafeln ablesbar. Denn jedermann mußte in der Lage sein, Schäden im Klimaversorgungssystem selbst zu beheben - für den Fall, daß die Schadenkontrolle nicht rechtzeitig an Ort und Stelle gelangte.
    Es war anzunehmen, daß die Dumfries die Übersichtstafeln sorgfältig studiert hatten.
    Was die Bequemlichkeit der Kanäle anbelangt, so ist festzustellen, daß sie sich mit der eigentlichen Funktion des Kanalsystems nicht vereinigt.

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