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0349 - Die Partisanen von der CREST

Titel: 0349 - Die Partisanen von der CREST Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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empfand er plötzlich das merkwürdige Gefühl, es stände jemand unmittelbar neben ihm. Er wandte sich rasch zur Seite, aber da war niemand. Er starrte in die Tiefe des schmalen Ganges, aber da rührte sich nichts - bis auf ein leichtes, kaum merkbares Flimmern das quer über den dunklen Hintergrund zu gleiten schien, eine Erscheinung wie von einem Schwall warmer Luft, der plötzlich von einer Wand zur anderen schwebte.
    Da wußte Agen Thrumb, daß er den Weg nicht umsonst gemacht hatte. Einer der Saboteure befand sich in unmittelbarer Nähe. Thrumb hatte keine Möglichkeit zu wissen, was er vorhatte. Er wußte nicht ob er sich in Gefahr befand oder nicht. Es war ihm nur klar, daß er während der nächsten Zehnteleinheiten herausfinden würde, welche Aufgabe der vierte Mann des feindlichen Sabotageteams hatte.
    Er wandte sich wieder dem Posten zu und unterhielt sich mit ihm über belanglose Dinge. Dabei hielt er zwei Augen auf den Gang gerichtet. Mehr als einmal erschien es ihm, als sähe er das seltsame Flimmern vor dem Hintergrund vorbeischweben, und jedesmal schien es näherzukommen.
    Er glaubte, die Nähe des fremden Wesens zu spüren, aber er war seiner Sache nicht sicher. Es mochte die innere Anspannung sein, die das Gefühl hervorrief.
    Seine rechte Greifhand ruhte auf dem oberen Rand des breiten Gürtels, kaum zwei Fingerbreit von dem Haken entfernt, von dem der Vibrator baumelte. Er hatte sich aufs Gerätewohl auf diesen Rundgang begeben und für den Fall eines Erfolgs keine Taktik zurechtgelegt. Er wußte nicht, ob das, was er vorhatte, das Richtige war, aber es schien nur eine Möglichkeit zu geben, dem Feind die Maske vom Gesicht zu reißen.
    Ihn anzugreifen!
    Er versuchte abzuschätzen, wie weit der Unsichtbare von ihm entfernt war und in welcher Richtung er sich befand. Er hätte nicht sagen können, auf welche Weise oder dank welcher besonderen Begabung er diese Beobachtungen machte, aber es schien von dem Gegner eine Aura auszugehen, die auf seine Sinne einwirkte und die er wahrnehmen konnte, wenn er sich intensiv darauf konzentrierte.
    Der Dumfrie stellte ihm eine Frage. Er antwortete und erkannte an der Haltung des Postens, daß er eine falsche Antwort gegeben hatte. Er kümmerte sich nicht darum. Der Unsichtbare war jetzt ganze nahe, kaum noch drei oder vier Schritte entfernt, und bewegte sich langsam auf den Metallblock des Schaltaggregats zu.
    Agen Thrumbs rechte Greifhand umfaßte den Kolben der Waffe. Der Posten sagte: „Druis, ich bitte..."
    Die Hand riß den Vibrator hervor. Der Dumfrie sprang mit einem erstickten Schrei zur Seite. Der lange schlanke Lauf der Waffe schwenkte in die Horizontale. Agen Thrumb drückte ab. Ein blasser grünlicher Strahl brach aus dem Vibrator hervor und fuhr singend und zischend gegen die obere Kante des Schaltblocks.
    Ein neues Geräusch schwang plötzlich in der Luft, ein seufzender, keuchender Laut, der aus dem Nichts zu kommen schien. Agen Thrumb triumphierte. Er hatte den Fremden getroffen. Er hatte ihn verletzt. Der Schild, der ihn unsichtbar machte, schützte ihn nicht gegen die Strahlen des Vibrators.
    Er durfte keinen Augenblick verlieren. Er hatte den Feind in der Zange. Die Waffe sang ein zweites, ein drittes Mal: Unerbittlich leckte die blaßgrüne Flammenzunge gegen den Schaltkasten und das Volumen Luft, in dem sich der Fremde befinden mußte.
    Der mörderische Schlag von der Seite kam völlig unerwartet. Er war mit solcher Wucht geführt daß er Agen Thrumb von den Füßen riß und zu Boden schleuderte. Das Gehirn reagierte nicht schn ell genug. Er hatte den Finger noch auf dem Auslöser der Waffe, als er stürzte und die Hand mit dem Vibrator unter sich begrub. Brennender Schmerz zuckte durch den Körper. Er verlor das Bewußtsein.
    Er konnte nicht lange ohnmächtig gewesen sein. Als er wieder zu sich kam, kauerte der Dumfrie-Posten neben ihm, und jeder Zentimeter seiner Haltung brachte die Panik zum Ausdruck, die er empfand. Agen Thrumb richtete sich auf, so sehr ihn auch die Muskeln selbst bei der geringsten Bewegung schmerzten. Auf seiner Brust flackerte der Stein des körperlichen Defektes.
    „Was ist geschehen?" herrschte er den Posten an.
    „Nichts, Druis... „, stieß der Dumfrie hervor. „Sie fingen an zu schießen... dann stürzten Sie. Es ist nichts geschehen!"
    „Wie lange war ich bewußtlos?"
    „Eine Zehnteleinheit", versicherte der Posten hastig. „Nicht mehr, Druis."
    Agen Thrumb musterte den Schaltautomaten. Er versuchte,

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